Gratis eBooks für Studium & Urlaub: BookBoon
Studenten stehen üblicher Weise vor dem Dilemma eines kleinen Budgets bei gleichzeitig großem Bedarf an Literatur. Sämtliche fürs Studium benötigten Fachbücher zu kaufen, ist meist finanziell unmöglich.
Eine interessante Alternative zur Uni-Bibliothek mit ihren beschränkten Öffnungszeiten und häufig verliehenem Lernmaterial hat der dänische Ventus Publishing Verlag geschaffen. Das Angebot an mehreren Hundert kostenlosen wissenschaftlichen Büchern wurde jüngst mit Reiseführern ergänzt.
Sämtliche eBooks werden gratis bereitgestellt, die Finanzierung erfolgt durch Werbeanzeigen in den pdf-Dokumenten selbst. Das erscheint fair, zumal Downloads der Publikationen ohne eine Registrierung oder die Preisgabe persönlicher Daten möglich ist.
In der "Unisektion" (studentensupport.de) gibt es neben etlichen englischen eBooks auch mehrere Dutzend Fachbücher in deutscher Sprache. Die Bücher – verfasst ausschließlich von Professoren europäischer Hochschulen – werden exklusiv von Ventus publiziert und vermarktet.
Durch die in die Dokumente eingebundenen halbseitigen Werbeanzeigen sind die Dateien vergleichsweise groß – bei einem 100+ Seiten Fachbuch kommen schon einmal 10 Mbyte zusammen. Die raumgreifenden Anzeigen befinden sich etwa auf jeder dritten bis vierten Seite und sind kaum zu ignorieren, stören aber – zumindest bei der Lektüre am PC – nicht wirklich den Lesefluss. Die Werbekunden kommen hauptsächlich aus dem Bildungs- und Finanzbereich.
Die eBooks verfügen über keinen Kopierschutz, lassen sich somit problemlos auf eReader kopieren. Zumindest für den Sony Reader sind BookBoon e-Books aber eher ungeeignet: Die Werbeanzeigen sind so breit, dass sie selbst in der mittleren Zoomstufe auf zwei Seiten "umbrechen" und die Lektüre doch erheblich behindern.
Das ist insbesondere im Bezug auf die angebotenen Reiseführer schade, wo die Portabilität der eBooks besonders entscheidend ist. Hier liegen die kostenlosen Bücher bislang nur auf Englisch vor. Im Angebot sind Destinationen aus aller Welt, unter anderem auch Deutschland und Städteführer für Frankfurt, Dresden, Hamburg und München (aber nicht Berlin). Auch hier genügt zum Download die Eingabe einiger soziodemografischer Daten.
Insgesamt handelt es sich bei BookBoon schon jetzt um ein rundes Angebot. "Hochwertige Inhalte gegen Werbung" ist ein Deal, auf den sich vor allem finanzschwache Studenten gerne einlassen werden. Nachbessern muss der Anbieter noch vor allem bei der Darstellung seiner kostenlosen digitalen Bücher auf den immer populäreren eBook Lesegeräten – nicht zuletzt im Interesse der eigenen Werbekunden.
Kommentare
Bald Werbung in eBooks von Amazon? » eBooks » lesen.net 6. Juli 2009 um 11:51
[…] Dass das Geschäftsmodell zumindest in Nischen funktioniert, stellt in Europa bereits seit einigen Jahren BookBoon unter Beweis. […]
EFF: Datenschutz bei eBooks mangelhaft » Debatte » lesen.net 22. Dezember 2009 um 16:24
[…] Die Sammelwut der eBook-Player ist natürlich nicht Selbstzweck, sondern dient allein wirtschaftlichen Interessen. Features wie Amazons “Was kaufen Kunden, nachdem sie diesen Artikel angesehen haben?” erhöhen die Umsätze, stellen für die Kundschaft durchaus auch einen Mehrwert dar. Auch für die Werbewirtschaft ist immer an Nutzungsdaten ihrer Kontakte interessiert – für Werbung in eBooks hält Amazon bereits Patente, hierzulande ist gibt es sogar schon anzeigenfinanzierte Literatur. […]
iPhone OS 4.0 mit iBooks, Gift-Apps, iAds » eBooks » lesen.net 9. April 2010 um 16:13
[…] auf diesem Weg werbefinanzieren: InText-Anzeigen, bei Amazon wohl in Planung und Anderswo bereits Realität, könnten niedrige Verkaufspreise für Publisher doch noch finanziell attraktiv machen. Zudem wird […]
PaperC wird (ein bisschen mehr) kostenpflichtig » Fundgrube » lesen.net 21. September 2010 um 19:51
[…] in den Buchinhalten: Bookboon kann so Dutzende Studenten- und Reisebücher zum Gratis-Download offerieren, und auch bei Google Books sind die “Sponsored Links” omnipräsent. Hier ist es an […]
Gratis eload24.com Flatrate via chip.de » Fundgrube, eBooks » lesen.net 24. Dezember 2010 um 00:21
[…] Für an Ratgeberliteratur rund um Beruf, IT und Finanzen Interessierte ist das Chip-Angebot sicherlich einen Blick wert. Die Inhalte von Kooperationspartnern wie dem Haufe Verlag, IDG und falkemedia bewegen sich durchweg auf einem hohen Qualitätsniveau, das Angebot kommt ohne wirklich gravierende Fallstricke daher. Weitere ähnlich aufbereitete Texte für Studium und Urlaub – finanziert durch Werbung in den Büchern selbst – finden sich übrigens bei BookBoon. […]
Trubel um werbefinanzierte E-Books – Rohrkrepierer oder Zukunft des Lesens? » eBooks » lesen.net 22. Februar 2013 um 18:44
[…] sehr erfolgreichen Anbieter werbefinanzierter gratis E-Books: Bookboon. Das dänische Unternehmen, über das wir schon 2009 berichteten, lässt eigene Autoren Sachbücher über Studium und Karriere sowie Reiseführer schreiben. […]