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USA: E-Book Markt vervielfacht sich erneut

Entgegen dem Trend trotzt digitale Literatur weiterhin der Wirtschaftskrise und hat sich nicht nur für Fachverlage inzwischen zu einem wichtigen Wachstumsmotor entwickelt – zumindest in den USA. Auf Jahressicht haben sich die Verkaufszahlen nahezu verdreifacht, im 3. Quartal wurde bewegten sich die Umsätze wohl erstmals im dreistelligen Millionenbereich.

In den Monaten Juli bis September 2009 wurden dem International Digital Publishing Forum Wholesale-Umsätze (B2B) in Höhe von 46,5 Millionen US-Dollar gemeldet. Allerdings bekommt der Branchenverband nur die US-Großhandelszahlen von 12-15 Verlagshäusern, zudem werden Rabattierungen (laut IDPF rd. 50%) nicht berückrichtigt. Bereinigt haben US-Verbraucher im 3. Quartal vermutlich deutlich über 100 Millionen US-Dollar für digitale Literatur ausgegeben.

Beachtenswert ist hier auch der Trend: Nachdem wir schon zum 1. Quartal über eine Vervierfachung auf Jahressicht berichten konnten, hat sich dieser Trend nahezu ungebrochen vorgesetzt. Selbst auf Sicht von sechs Monaten (Vergleich Q1 zu Q3) haben sich die eBook-Verkäufe nahezu verdoppelt.

lostsymbolNoch beeindruckendere Zahlen sickerten aus der Verlagsgruppe Random House durch. Einem internen Bericht (kostenpfl.) der Bertelsmann-Tochter zufolge setzte Random House in den ersten neun Monaten 2009 allein über den Kindle Store 22,6 Millionen US-Dollar um – 700% Plus zum Vorjahreszeitraum ($2,9 Mio.). Nicht unerheblichen Anteil an dieser Steigerung hat der am 15. Septemebr erschienene Megaseller The Lost Symbol, der sich als "Kindle Edition" bei Amazon.com zeitweise sogar besser verkaufte als das Hardcover. Über 100.000 digitale Exemplare des Buchs hat Random House laut einem Konzernsprecher im Kindle Store abgesetzt, das entspricht rund 5% der totalen Verkäufe.

Die Zahlen verdeutlichen die derzeitige überragende Bedeutung der Kindle-Plattform für den amerikanischen eBook-Markt. 60% Marktanteil hat Amazon in den USA (Sony 30%, andere 10%), durch die Mitte Oktober angeschobene Internationalisierung will das Unternehmen aus Seattle nun auch in anderen Ländern digitale Literatur nach vorne bringen. Hierzulande ist der Kindle 2 momentan allerdings selbst aus Konzernsicht ein Nischenprodukt für Anglophile, das wird aber sicherlich nicht dauerhaft so bleiben. An der Hardware hatten deutsche Käufer der ersten Stunde wenig auszusetzen, beim Content-Angebot gibt aber noch viel Optimierungsspielraum.

<idpf via ereads>

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Kommentare


Der Bildungs-Blog » Blog Archive » USA: E-Book Markt vervielfacht sich erneut 16. November 2009 um 15:42

[…] inzwischen zu einem wichtigen Wachstumsmotor entwickelt – zumindest in den USA, meldet lesen.net. Auf Jahressicht haben sich die Verkaufszahlen nahezu verdreifacht, im 3. Quartal wurde bewegten […]

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Tobias 17. November 2009 um 11:34

Hallo Johannes,

vielen Dank für die spannenden Informationen!

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Instapaper: Online-Texte auf dem eReader lesen » Fundgrube » lesen.net 17. November 2009 um 12:47

[…] und flexibel aufs elektronische Lesegerät bringen. Sollten diese Werkzeuge im Zuge des eBook-Booms größere Verbreitung finden, werden technische und juristische Gegenmaßnahmen sicherlich nicht […]

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Michael Petrikowski 18. November 2009 um 15:47

Ob sich der eBook-Markt in Deutschland ähnlich entwickeln wird bleibt abzuwarten. Vor einigen Jahren hat man in Deutschland beim Kreditkarten-Geschäft auch auf eine Enwicklung wie in den USA gehofft.

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