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8 Mio. verkaufte Kindles in 2010 (?)

kindle-front-graphiteObgleich Amazon bei jeder Gelegenheit die Beliebtheit seiner Kindle-Familie betont ("meistverkauft & meistverschenkt"), scheut das Unternehmen aus Seattle fast schon traditionell die Publikation absoluter Verkaufszahlen. Entsprechend gibt es lediglich Schätzungen und Gerüchte zum tatsächlichen Markterfolg vom wohl mit Abstand beliebtesten eBook Reader weltweit. Bloomberg möchte nun direkt aus dem Hause Amazon Geschäftszahlen für das Gesamtjahr 2010 erfahren haben.

Unter Berufung auf "zwei Leute, die mit den Verkaufsberechnungen vertraut sind", vermeldete der Wirtschaftsdienst heute mehr als acht Millionen Kindle-Verkäufe im Gesamtjahr 2010. Eine stolze Zahl: Analystenschätzungen bewegten sich um fünf Millionen verkaufte Einheiten, im vergangenen Jahr soll Amazon lediglich 2,4 Millionen Kindles verkauft haben. Techcrunch berichtete vor knapp einem Jahr – ebenfalls mit Bezug auf einen Amazon-Mitarbeiter -, Amazon habe von Mitte 2007 bis Anfang 2010 insgesamt (!) drei Millionen Kindles verkauft.

Wie üblich wird Amazon zu den Zahlen keine Stellung nehmen; das Wachstum deckt sich allerdings mit offiziellen Unternehmensangaben. Vorvergangene Woche announcierte Amazon (reichlich unkonventionell über das hauseigene Kindle-Forum), man habe allein in den letzten 73 Tagen mehr Kindles verkauft als im gesamten Jahr 2009. Eine Verdreifachung der Verkäufe auf Jahresbasis erscheint da alles andere als unwahrscheinlich.

zz7401-27-10ipade132b0Die Verkaufszahlen geben eine klare Antwort auf die Frage, ob dedizierte Lesegeräte in Zeiten von iPad & ähnlich konzipierten Multimedia-Tablets noch eine Zukunft haben. Amazon musste infolge der zunehmenden Konkurrenz auch in der eigenen Geräteklasse in den letzten zwölf Monaten zwar nochmals kräftig am Verkaufspreis drehen und verkauft zumindest den  "kleinen" Kindle inzwischen wohl weitgehend zum Herstellungspreis (womit nur noch über Inhalte verdient wird); mit dem Mitte des Jahres gelaunchten Kindle 3 hat der Konzern allerdings ein Lesegerät in petto, welches ein gegenwärtig einzigartiges Leseerlebnis (nebst einfachem Zugang zu einem umfangreichen Literaturangebot, zumindest in den USA) gewährleistet und in den nächsten Monaten vermutlich keine Konkurrenz wirklich fürchten muss.

Auch in Deutschland konnte sich Amazon mit dem Kindle 3 trotz fehlender lokalisierter Inhalte innerhalb kurzer Zeit einen beachtlichen Marktanteil verschaffen, wobei die Schätzung absoluter Verkaufszahlen hier kaum seriös möglich ist. Das umsatzstarke Weihnachtsgeschäft kann Amazon allerdings nur in den Kernmärkten USA und UK mitnehmen; der Kindle 3 ist schon seit November anderswo ausverkauft und erst ab Januar wieder verfügbar.

Wenn Anfang ’11 (wie kolpoliert) der Kindle dann auch nach Deutschland kommt, werden viele Lesefreunde schon einen Reader von Thalia, Sony (allerdings gerade ebenfalls mit kleinen Lieferengpässen) oder auch Pocketbook ihr Eigen nennen. Gelingt dem Unternehmen die Zusammenstellung eines attraktiv gefüllten deutschen Kindle Stores, wird sich Amazon auch hierzulande aber mit Sicherheit ein großes Stück vom digitalen Kuchen sichern können.

<Forenbeitrag via Teleread>

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Kommentare


Alexander Schomburg 22. Dezember 2010 um 19:11

Mit welchen Verkaufszahlen wird denn tatsächlich gerechnet?

Im Text steht:
"Amazon habe von Mitte 2007 bis Anfang 2010 insgesamt (!) drei Millionen Kindles verkauft."

Im Titel steht:
"8 Mio. verkaufte Kindles in 2010 (?)"

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Johannes 22. Dezember 2010 um 19:13

@Alexander Verstehe die Frage nicht…gerechnet von wem?

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R 22. Dezember 2010 um 21:40

Alex versteht nicht, daß von Mitte ´07 bis Anfang ´10 drei Mio, und ´10 insgesamt acht Mio Kindles verkauft wurden.
Ich kann es schon nachvollziehen. Das Jahr 2010 ist eben eines mit entscheidendem Anstieg bei den E-Reader Verkäufen.
Ein nicht unerheblicher Anteil davon liegt übermorgen unterm Baum…

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carokann 22. Dezember 2010 um 23:58

Der Trend geht zum Zweitreader, Johannes! Einen für unterwegs, der auch mal ne Macke abkriegen kann und einen für daheim mit ruhig etwas grösserem Display.

Sobald amazon in Euroland ernst macht werden die Preise des Sony purzeln und der Oyo 1 ist das ideale Drittgerät (only joking)

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Passepartout 23. Dezember 2010 um 19:18

Wollen wir hoffen, dass es einen KindleDX graphite 2011 in Deutschland gibt.

Es gibt für große Reader für mich nur 3 Hersteller: Amazon, Pocketbook und Asus.

Unterscheiden tun sich alle 3 durch Software und Bildschirm.

Ich bin mit meinem DXG auf jeden Fall sehr zufrieden, der Einkauf in den USA war auch ohne Kreditkarte über PayPal kein Problem, wenn auch nicht direkt bei Amazon.com sondern einem Zwischenhändler für entsprechendes Entgeld.

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R 23. Dezember 2010 um 22:21

Sony hatte und hat auch einen "Großen" (im Sinne von mehr als 6 Zoll) im Programm:
Den PRS 700/900/950 "Daily Edition".

(Leider nicht in Deutschland.)

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Studie: 40% aller iPad-Nutzer haben auch einen Kindle » eBooks » lesen.net 4. Januar 2011 um 14:32

[…] vielmehr funktional ergänzen werde. Und tatsächlich sprechen etwa die Kindle-Absatzzahlen (vermutet werden acht Millionen Verkäufe in 2010) eine klare Sprache: Monofunktionale Lesegeräte befinden […]

Antworten

eReader-Verkaufszahlen von Fnac (Oyo), Pocketbook » eReader » lesen.net 31. Januar 2011 um 08:49

[…] Während High Tech Unternehmen in aller Regel nicht mit Verkaufszahlen ihrer neuesten Gadgets hinter dem Berg halten, herrscht hinsichtlich elektronischer Lesegeräte seit jeher eine große Verschwiegenheit in der Branche. Händler wie Hersteller bejubeln zwar durchweg Verkaufserfolge, nehmen dabei zumeist aber keine absoluten Zahlen in den Mund; selbst Platzhirsch Amazon spricht nur wage von “Millionen” verkaufter Kindles, überlässt konkretere Schätzungen der Presse. […]

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