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Amazon Tablet in 2. Jahreshälfte?

amazon-tabletAmazon scheint allem Anschein nach mit einem eigenen Gerät auf den immer länger werdenden Tablet-Zug aufzuspringen. Wie das Branchenblatt Digitimes unter Berufung auf eine Industriequelle berichtet, soll mit Quanta bereits ein namhafter Auftragsfertiger gefunden sein; Quanta zeichnet sich unter anderem auch für das RIM Playbook (Foto) und für die jüngst vorgestellten Sony Tablets verantwortlich.

Zu den Specs des Amazon Tablets gibt es noch wenig nutzwertige Informationen. Der Digitmes zufolge soll ein FFS-Display der E-Ink-Tochter Hydis verbaut sein, welches in Sachen Farbbrillanz und Blickwinkelunabhängigkeit dem IPS-Display vom iPad nahe kommen soll. Anders als etwa bei Pixel Qi handelt es sich hier um ein eher konventionelles LCD-Panel, welches sich wohl nicht durch besondere Augenfreundlichkeit auszeichnet.

Überhaupt wird "Lesen" beim in der 2. Jahreshälfte erwarteten Amazon Tablet nur einer von zahlreichen Nutzungszwecken sein. Amazon hat in den USA gerade erst einen eigenen Android App Store an den Start gebracht, der bei einem hauseigenen Tablet natürlich mit dabei sein wird und (ebenso wie der reguläre Android Market) zahlreiche Spiele, sonstige Unterhaltungsinhalte und Produktivitätstools bereithält. Seitliche Blättertasten und ähnliche Zugeständnisse an Lesefreunde sind beim Amazon Tablet allerdings durchaus erwartbar.

nook-color-press-anglerightmagazine-rm-engDie US-Buchhandelskette Barnes & Noble brachte im Herbst 2010 mit dem Nook Color einen ursprünglich als Farb-Lesegerät konzipiertes Gerät in den Handel, welches mittels Firmware-Update (inzwischen auch offiziell) mittlerweile zum vollwertigen Tablet aufgerüstet wurde. Das Gerät soll ein Riesenerfolg sein, die Verkaufszahlen dürften schon jetzt die vom eigentlichen B&N-Reader Nook überflügelt haben. Einen ähnlichen Erfolg erwartet sich offenbar Amazon von seinem Tablet: 700.000 bis 800.000 Einheiten sollen monatlich produziert werden, schreibt die Digitimes. Anders als beim Nook Color ist beim Amazon Tablet zudem die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Gerät auch hierzulande vertrieben wird.

Weiterhin prophezeit die Digitimes-Quelle fallende Verkaufspreise für die Kindle eBook Reader im Zuge der Markteinführung eines Tablets, welches sich preislich dann wohl eher am iPad (499 US-Dollar) als am Nook Color (249 US-Dollar) orientieren wird. Der Kindle ist mit 139 Euro/Dollar zwar schon jetzt sehr aggressiv bepreist (allein das Pearl E-Ink Diplay soll im Einkauf etwa so viel kosten), bietet Amazon durch den sehr geschlossenen Ansatz aber die Möglichkeit zur Quersubventionierung über die verkauften Inhalte. Beim Tablet kann das Unternehmen zwar immer noch über seinen App Store und natürlich über eigene Apps fürs Lesen (Kindle) und sonstige Unterhaltungsinhalte Geld verdienen, hat unterm Strich aber doch deutlich weniger Kontrolle.

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Kommentare


Yu 3. Mai 2011 um 20:59

"Beim Tablet kann das Unternehmen zwar immer noch über seinen App Store und natürlich über eigene Apps fürs Lesen (Kindle) und sonstige Unterhaltungsinhalte Geld verdienen, hat unterm Strich aber doch deutlich weniger Kontrolle."

Kontrolle hin oder her, wenn das Gerät standardmäßig nur Amazon-Bezugsquellen installiert, dann wird der Durchschnittsuser trotzdem nur Amazon kaufen. Und ich denke nicht, dass Amazon andere Bezugsquellen vorinstallieren will (Android-Market?). Anders als reine Hardwarehersteller hat Amazon die Infrastruktur, um den Android-Market gleichwertig zu ersetzen.

Der Preis wird sich auch vermutlich eher an der Geräten wie dem EEE Pad Transformer orientieren, die erstmals ohne starke Kompromisse, das iPad deutlich unterbieten. Mit Subventionierung könnte ich mir dann eine billig-Version im Bereich von 250-300€ vorstellen — ich denke nicht, dass Amazon groß Premium-Angebote machen wird, wenn in den Staaten der Nook Konkurrenz macht.

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paradoxus 4. Mai 2011 um 08:15

Wie man Kontrolle über Tablets ausübt, das zeigt doch Apple sehr schön. Wo soll da das Problem für Amazon sein?

Die Crux für den Verkaufserfolg ist eher die Kombi aus Inhalten (hat Amazon, zumindest in den USA), "User Experience" (da kommt erst das iPad/iOS/Appstore … ich sehe das als Einheit, es hat wenig Sinn immer nur auf die Hardware oder nur das OS zu schielen) und Preis. Wenn das passt, kann ich mir einen Erfolg schon vorstellen. Und, beim günstigen Preis des Kindle spricht nichts dagegen, diesen parallel zum reinen Lesen zu haben. Das Synchronhalten der Inhalte dürfte via Amazons Cloudservices ein Kinderspiel sein.

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Jürgen Schulze 4. Mai 2011 um 09:44

Na, da bin ich ja mal gespannt, ob die mit der neuen FFS-Technik ein so angenehmes lesegefühl schaffen wie mit der "normalen" eInk-Technik. Ich bezweifle es.
Ich verstehe Amazon auch nicht, dass die da auch noch mitmischen müssen.
Tablet-PCs sind ein Einmal-Markt. Die Leute kaufen sich so ein Teil, weil es hip ist, spielen damit ein paar Wochen herum, und dann war es das.
Bei meinen Arbeitskollegen (sog. Early-Adopters) verstauben die iPads bereits.
Allerdings, wenn es auch nur 150 Euro kostet :-) ….

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paradoxus 4. Mai 2011 um 14:10

@Jürgen Schulze: Falls deine Bekannten das iPad wieder entsorgen wollen, bitte Mail an mich, ich übernehme das gerne und für die Versandkosten komme ich auch gerne auf ;-)

Ansonsten denke ich: Tablet und Reader sind zwei Produkte für zwei unterschiedliche Märkte. Und dort wo es Überschneidungen gibt, im Magazin-Bereich, hat das Tablet sicher noch 1-2 Jahre die Nase vorn. Amazon wäre bescheuert, sich nicht auf den Tablet-Markt zu stürzen.

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Timo 4. Mai 2011 um 14:48

@Jürgen: Ich glaube da hast du einen untypischen Kreis von Arbeitskollegen, die ihr iPad nach ein paar Wochen nicht mehr nutzen :-) Die Verkaufszahlen vom iPad 2 haben doch recht klar gezeigt dass das nicht nur ein einmaliger und kurzer Hype ist, denn viele der Käufer hatten ja schon ein iPad 1. Im Gegenzug zeigen die Verkaufszahlen der Nicht-iPad-Tablets allerdings auch, dass es nicht reicht einfach nur ein 08/15 Tablet zu produzieren, egal wie schön die Hardware-Specs auch klingen.
Amazon dürfte da als erster aufgrund der vorhandenen Infrastruktur und des Contents eine wirklich gute Chance haben, dem iPad Konkurrenz zu machen und eben nicht nur eines von vielen Android-iPad-Möchtegern-Tablets herauszubringen.

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ck42 5. Mai 2011 um 05:53

man muss natürlich beides haben, 10″ Tablett für Zeitungen und Farbcomics, einen 6″ oder 7″ Reader für die Ebooks.

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Timo 5. Mai 2011 um 06:51

@ck42: Jupp, genau meine Kombination. Momentan für mich die bestmögliche Lösung.

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Roger Beg 20. Mai 2011 um 22:12

@jürgen Schulze
Nun, das liegt wahrscheinlich daran, daß die gadgets meist an Personen verteilt werden, für die es eher eine Belohnung, als ein Arbeitsmittel ist, also der Häuptling Silberlocke Fraktion.
Wenn das Pad hingegen klar mit dem Ziel des geschäftlichen Einsatzes und mit den passenden Anwendungen gekauft wird, sieht es anders aus.
Probleme bieten in großen Organisatinen beim Einsatz von Pads statt Laptops tatsächlich eher Sicherheitsaspekte und Rechtevergabe.
Aber das kann durch auf die Unternehmen zugeschnittene Anwendungen in absehbarar Zeit gelöst werden.

Daher ist Amazon sicher gut beraten, auf den Zug aufzuspringen. Das Vertriebspotential, die Infrastruktur und das nötige Geld ist da.
M.E. Wird ein solches Amazon Pad den Kindle relativ kurzfristig verdrängen.

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FRIDAY FIVE der Kalenderwoche 18 | Meier-meint.de 5. Februar 2014 um 13:00

[…] Amazons Pläne, ein Tablet auf den Markt zu bringen, sicher die Meldung der Woche sein: https://www.lesen.net/ereader/amazon-tablet-in-2-jahreshaelfte-5192Inwiefern das nur Rumours sind, bleib abzuwarten, aber mit Amazons Marktmacht im Hintergrund und […]

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