Android E-Ink Reader von Motorola
Der Marktanteil von Google Android im Smartphone-Markt nimmt stetig zu, und auch bei Tablets ist das offene Betriebssystem spätestens mit dem Erscheinen des Samsung Galaxy Tab auf dem Weg nach vorne und gegenwärtig wohl die einzige gleichwertige Alternative zu Apples iOS. Der TK-Konzern Motorola schickt sich nun an, Android auf dedizierten Lesegeräten salonfähig zu machen; das Motorola E-EMI setzt dabei nicht nur firmwareseitig Akzente.
Der Sechs-Zoller mit Wacom Touchscreen (bedienbar nur via Stylus) unterscheidet sich optisch deutlich von gegenwärtig verfügbaren elektronischen Lesegeräten, die durchweg ein sehr technisches Äußeres aufweisen. Der Motorola E-EMI dagegen mutet mit Buttons in Holzoptik und einer großzügigen Handballenauflage aus Leder sehr klassisch an – das Design ist sicherlich Gemackssache, gerade in seiner Altertümlichkeit aber eine erfrischende Alternative zum gegenwärtig dominanten Industrieplastik-Einheitslook.
Über die angepasste Android 2.1 Oberfläche vom E-EMI lässt sich unter anderem Lesen, Musik hören, Spielen (!) und Surfen (WiFi, vsl. auch 3G), ein eingebautes Mikrofon ermöglicht Audioaufnahmen. Der 260 Gramm schwere Device soll zunächst in China debutieren, Motorola verhandelt nach Informationen von 183.com (Google Translate) gegenwärtig mit chinesischen Mobilfunkunternehmen über eine gemeinsame Markteinführung. Ziel ist ein Preisschild unter 3000 Yuan, was 330 Euro entspräche – alles andere als ein Schnäppchen also.
Ob, wann und zu welchem Preis Motorola den Reader auch auf den hart umkämpften heimischen US-Markt sowie nach Europa bringt, ist ungewiss und vermutlich auch abhängig von den Umsätzen in China – Samsung hatte seinen Abstecher in die eBook Reader Klasse nach enttäuschenden Kennzahlen kürzlich für beendet erklärt. Interessant wird auf jeden Fall zu beobachten sein, was für eine Figur Google Android auf dem Motorola Reader macht und wie sich das ungewöhnliche Erscheinungsbild – allen voran die Handballenauflage – aufs Leseerlebnis niederschlägt.
<via Softpedia>
Kommentare
Timo 11. November 2010 um 22:26
Hmm, eine Handballenauflage?? Vielleicht mangelt es mir nur an Phantasie, aber wofür kann man bei einem 6″ E-Reader eine Handballenauflage brauchen?
Aber Android auf E-Readern klingt sehr verlockend, Apps, Websurfen, Lesen im Sommer in praller Sonne. Schick.
Jan 11. November 2010 um 23:16
Der Reader gefällt mir auf Anhieb vom Äußeren und Android als OS wäre ja mal top.
Nur der Preis wird das schöne Gerät ziemlich ausbremsen, ausser Motorola dreht da noch ein wenig dran, denn selbst der Riese Sony zeigt das es wesentlich günstiger geht.
Martin Menke 12. November 2010 um 09:58
Android == Linux
und das haben die anderen Ebook-Reder auch.
Und ob sich mit einem e-ink-Display wirklich ein anderes Feeling ezeugen läßt ist doch eher fraglich.
R 12. November 2010 um 11:54
Mir erschließt sich der Nutzen der Handballenauflage auch nicht. Hält man den Reader (mit mal wieder viel zu breitem Rand ums Display!) in der Hand, ist diese Auflage ja eher hinderlich.
Die Knöpfe (bei denen ich keinerlei Holzoptik erkennen kann) sind indes wahrlich ansehnlich gestaltet.
Chräcker 12. November 2010 um 12:36
Ich find ja, das sieht aus wie eine zu kleinen Badezimmer-Personenwaage, aber je nun. Aber was mir gefällt: die Oberfläche sieht nicht so aus, als ob sie wieder nur Programmierer dran gelassen haben. Da ist mein Sony 350er noch meilenweit entfernt von. Warum da immer noch so geschludert wird, obwohl manche spezielle Computermarken doch allen vormachen, was man mit gefälligere und nebenbei auch Nutzereingängigen und streckenweise sogar praktischen Oberflächen alles reissen kann…
Konstantin 13. November 2010 um 12:21
Hmmm… Handballenauflage… Wacomstift… Paint-App… ein EInk-Display zum Malen… *träum :D
Agl 4. Juni 2011 um 10:37
meine Theorie zur "Handballenablage": die werden den Platz im Gehäuse sowieso gebraucht haben (Speicher, Prozessor usw) und werden sich gedacht haben "wie können wir das praktisch verpacken?"
Android auf eine E-Ink wäre mal echt geil. Wäre mir lieber als die Teils echt unausgereiften Spezial Betriebssysteme (bzw Linux Derivate)