Apple ohne eReader, mit billigerem iPod Touch
Wer beim gestrigen Apple-Event die Vorstellung des sagenumwobenen Apple Tablet erwartete, wurde enttäuscht. Statt dessen stellte ein gesundeter Steve Jobs neue iPods Nanos (mit Videokamera) und iPod Touches (mit mehr Speicherplatz) vor. Immerhin: Mit 189 Euro (iPod Touch, 8 Gbyte) ist der Zugang zu Stanza, dem Iceberg Reader und vielen weiteren eBook-Apps nun noch günstiger.
Die üblichen "sehr zuverlässigen Quellen" sprechen im Bezug auf das Apple Tablet inzwischen von einem Verkaufsstart in der ersten Jahreshälfte 2010. Das kommende Weihnachtsgeschäft wird also noch der Konkurrenz – etwa dem Toshiba JournE Tablet und (in den USA) dem Crunchpad – gehören. Ob sich diese Tablets ähnlich intuitiv wie Apple-Devices gebrauchen lassen und auch als Lesegeräte eine gute Figur machen, wird sich aber noch zeigen müssen.
Am Rande des Events gab Steve Jobs einem Kollegen der New York Times ein Interview, wo sich der Unternehmensgründer auch zum Thema eReader äußerte. An einen Markterfolg reiner Lesegeräte glaubt Jobs nicht, statt dessen würde multifunktionalen Geräten (wie Tablets) die Zukunft gehören. Jobs wörtlich:
"I’m sure there will always be dedicated devices, and they may have a few advantages in doing just one thing, But I think the general-purpose devices will win the day. Because I think people just probably aren’t willing to pay for a dedicated device.”
Entsprechend zweifelt Jobs auch am Erfolgsmodell Kindle. Vor dem Hintergrund, dass Amazon die Verkaufszahlen seiner Kindle-Familie immer noch unter Verschluss hält (genauso wie Sony) sagte der Apple-Chef: "Usually, if they sell a lot of something, you want to tell everybody."
Differenziert werden muss dabei aber zwischen dedizierten Lesegeräten (in den USA wie hierzulande häufig etwas missverständlich "E-Books" genannt) und dem Geschäft mit literarischen Inhalten, was zweifellos ein stark wachsender Markt ist. Dessen wird sich auch Apple bewusst sein, die mit iPhone/iPod Touch zwei der beliebtesten Lesegeräte in ihren Reihen haben und über den Verkauf von eBook-Apps kräftig mitverdienen. Über 8.400 Einträge zählt inzwischen die Rubrik "Bücher" im App-Store – Einnahmequelle und Feature zugleich, auf das die Kalifornier nicht verzichten möchten.
Kommentare
WSJ hat 30.000 Kindle-Abonnenten » eBooks » lesen.net 21. November 2009 um 13:36
[…] Verkaufszahlen rund um den Amazon Kindle 2 sind ein streng gehütetes Geheimnis in Seattle. Der Konzern tituliert sein Lesegerät zwar als “Best selling electronic product” und Garanten für Umsatz- und Gewinnwachstum, drückt das aber nicht in absoluten Zahlen aus. Apple-Chef Steve Jobs ließ das bereits am “Erfolgsmodell Kindle” zweifeln. […]
Zahlen von Sony, Random House, Libri, textunes » Topnews » lesen.net 17. März 2010 um 16:16
[…] Kennziffern zum Absatz für den Kindle 2 zu nennen, veranlasste vor einigen Monaten Steve Jobs zu einem schnippischen Kommentar, so hoch könnten die Verkaufszahlen dann ja wohl nicht sein (vermutet werden 3 Millionen). Unter […]
iPhone OS 4.0 kommt mit iBooks, Gifts, iAd » eBooks » lesen.net 9. April 2010 um 16:12
[…] den von Amazon unter Verschluss gehaltetenen Kindle-Verkaufszahlen (Gerüchteküche: 3 Millionen) sagte er: “Usually, if they sell a lot of something, you want to tell […]