ASUS Eee Note EA800 Rollout in (Süd)Europa
Der taiwanesische IT-Konzern ASUS hat sich in den vergangenen Jahren vornehmlich mit Notebooks, Netbooks (als Begründer dieser Gerätegattung) und Smartphones einen Namen gemacht. In 2011 stehen nun neben den allgegenwärtigen Tablets auch ein eBook Reader – der schon im Herbst letzten Jahres erwartete ASUS DR900 – sowie mit dem ASUS Eee Note EA800 ein höchst innovativer "digitaler Notizblock" auf der Roadmap. Haken: Hierzulande hat ASUS aktuell keinerlei Ambitionen im Bezug auf den eReading- beziehungsweise Bildungsmarkt.
Beim ASUS Eee Note EA800 (Produktseite bei Asus.com) handelt es sich um einen Hybriden aus Tablet, eBook Reader und reinem Texteingabegerät a là Noteslate. Der Acht-Zoller verfügt über einen hochauflösenden und extrem sensitiven Wacom Touchscreen, der mit einem Stylus vorgenommene Eingaben je nach Druckstärke in einer von 256 verschiedenen Graustufen aufs reflektive LC-Display bringt. Damit prädestiniert sich der Eee Note EA800 nicht nur für Textnotizen, sondern etwa auch für (Arbeits-)Skizzen.
Eine integrierte rückseitige 2 Megapixel Kamera bietet weitere Möglichkeiten, um Festzuhaltendes im 4 Gbyte internen Speicher abzulegen und via WiFi oder USB-Kabel mit anderen Endgeräten zu synchronisieren. Besonders praktisch geht das mit dem Synctool Evernote, das vom Eee Note EA800 ab Werk unterstützt wird.
Angesichts der Multifunktionalität haben Lesefreunde einige Kompromisse einzugehen. So wiegt der Eee Note EA800 mit 520 Gramm plus Ledercover deutlich mehr als dedizierte eBook Reader, bedingt durch die Bildschirmtechnologie geht dem Gerät schon nach 10-13 Stunden die Puste aus; auch die Kontraste sind schwächer als bei E-Ink Panels. Dafür ist der Leistungsumfang aber auch ungleich größer – gerade im Bildungsbereich dürfte der Eee Note auf einigen Anklang stoßen. Für "Live-Eindrücke" sei das folgende 11-minütige Hands On Video von Kollege Sascha (Netbooknews) empfohlen.
Das ASUS Eee Note EA800 ist in Fernost bereits erhältlich, nun steht auch der Verkaufsstart in Europa vor der Tür. Notebookitalia meldete gestern, das Gerät werde in Italien zeitnah für 259 Euro zu haben sein. Für Deutschland sieht es dagegen momentan eher düster aus. Die hiesige Pressestelle von ASUS sagte uns, ein Verkauf vom Eee Note EA800 in Deutschland sei momentan überhaupt kein Thema – genauso wenig übrigens wie ein Rollout vom eBook Reader ASUS DR900, der jüngst in Russland an den Start gegangen ist.
Hierzulande konzentriert sich ASUS erst einmal auf multifunktionale Hardware wie das im März erscheinende 900 Euro teure High End Tablet Eee Slate EP121 (ebenfalls mit Wacom Touchscreen). Die Lese- und Schreibgeräte von ASUS spielen in den Planungen für den deutschen Markt gegenwärtig keine Rolle; wenn überhaupt, werde das Eee Note EA800 allerdings noch eher in Deutschland eingeführt als der DR900, sagte uns ein deutscher ASUS-Sprecher.
eReading-Interessierte in Deutschland sind durchaus schon leiderprobt; so machte auch Samsung mit seinem (ersten und letzten) eBook Reader E60 einen Bogen um den deutschen Markt, während der Reader unter anderem bei unseren niederländischen und französischen Nachbarn verkauft wurde. Verschiedene internationale Studien zu Konsumentenpräferenzen deuten darauf hin, dass deutsche Anwender überproportional viel Wert auf "All-in-One" legen – selbst wenn die Vielfalt auf Kosten der Nutzbarkeit einzelner Funktionalitäten geht.
Kommentare
Thiel 1. Februar 2011 um 17:46
Ich will den DR900… In Italien hätte er ja nach euren News ja schon erhältlich sein, aber finde nichts dazu.
Johannes 1. Februar 2011 um 18:01
Da verwechselst du was. Der EA800 ist in Italien erhältlich (bzw. wird gerade eingeführt), den DR900 gibt’s imo nur in Asien aktuell.
Ciao
Johannes
Thiel 1. Februar 2011 um 18:38
Ist nicht euer Senf, aber die News, älternen Datums, war dennoch: (von notebookitalia.it mit entsprechenden Bildern, im Artikel sogar verlinkt, siehe Rollout Link)
"ASUS Eee DR900 Reader will be available in Italy from the month of December at a price of 319 Euros."
Das Angebot würde ich soweit fair finden. Aber ich habe da ja keine großen Hoffnungen mehr. Werde weiter offenes Auges nach Alternativen suchen (wobei mich dieses Asus auch anspricht).
microm 1. Februar 2011 um 19:34
Kontraste schwächer, schwerer und kurze Batterielaufzeit – hey – auf so einen Reader haben wir gewartet…
Yu 1. Februar 2011 um 21:54
@microm: Du ignorierst die Seite der Handschrift-Eingabe. In der Hinsicht dürfte das Gerät in der Preisklasse ungeschlagen sein.
okimind 2. Februar 2011 um 13:14
Der Asus DR900 ist, soweit ich weiß, in Italien bereits erhältlich bei mediaworld (italienitsche Version unseres MediaMarkt) und bei simplicissimus (http://store.simplicissimus.it/lettori-ebook/asus-dr900).
Thomas 3. Februar 2011 um 08:11
@microm: Dafür endlich mal ein Display in einer Geschwindigkeit mit dem pdf anständig gezoomt und gescrollt werden kann. eink ist (leider) schwach in dem Zusammenhang.
Marin 3. März 2011 um 21:30
Das ist das erste Gerät, das einem digitalen Notizblock wirklich nahe kommt. Kaum Verzögerung bei der Eingabe, wirklich einfach in der Handhabung – ich würd das Teil sofort kaufen. Es vereint zwei grundlegende Dinge, die ich gerne tue: lesen und zeichnen.