axpro A60 mit optischem Multitouchscreen, WiFi
Der taiwanesische Auftragshersteller axpro steigt ins Geschäft mit elektronischen Lesegeräten ein. Der auf der Frankfurter Buchmesse präsentierte erste eBook Reader des Unternehmens trägt die Modellnummer A60 und hat gleich einige spannende Features an Bord – allen voran im Bezug auf das Display.
Wie Sony (PRS-350 + PRS-650) setzt axpro auf einen neuartigen sogenannten optischen Touchscreen. Berührungen des Bildschirms werden hier mittels Infrarotstrahlen (ähnlich optischen Computermäusen) erkannt; der Treffpunkt wird mit einer Matrix abgeglichen, anhand welcher das Gerät die angeforderte Aktion ausführt. In der Praxis bedeutet das ausgezeichnete Kontraste und ein nahezu spiegelungsfreies Display.
Anders als die Sony Reader zeigt der axpro A60 Inhalte noch auf den "alten" E-Ink Vizplex Panels an. Ohne eine direkte Gegenüberstellung ist die Differenz allerdings kaum auszumachen. Der axpro A60 soll darüber hinaus sogar multitouch-fähig sein, beispielsweise pinch-to-zoom unterstützen – die in Frankfurt präsentierten Muster brachten eine solche Funktionalität jedoch noch nicht mit.
Unter dem Bildschirm befinden sich zwei (funktionsgleiche -> für Links- und Rechtshänder) doppelte Hybridtasten zum Blättern, welche sowohl sensorische als auch mechanische Eingaben unterstützen; genauso gut kann fürs Umblättern natürlich auch über das Display gewischt werden. Bedingt durch die raumgreifende Infrarot-Einheit hat das axpro A60 nach unten hin leider einige Überlänge – von den kompakten Formfaktoren eines Oyo oder auch einer Sony Reader PRS-650 Touch Edition ist der Sechs-Zoller aus Taiwan ein gutes Stück entfernt.
eBooks (epub & pdf auch mit Adobe DRM) kommen über USB-Kabel oder wireless in den 2 Gbyte internen Speicher des Lesegerät: Der A60 verfügt über ein integriertes WLAN-Modul zur Verbindung mit dem Online-Buchladen des lokalen Vertriebspartners. Interessierte Unternehmen können sich den A60 zum Großhandelspreis von 150 US-Dollar bestellen, die Massenfertigung läuft bereits. Sollte das axpro A60 über zum Beispiel eine Buchhandelskette auch zu uns kommen (die komplette Bedienoberfläche ist bereits eingedeutscht), kann von Endkundenpreisen um 200 Euro ausgegangen werden.
Optisch eher graumäusig, ist der axpro A60 funktional für einige Überraschungen gut. Der optische Touchscreen – bislang nur von Sony zu sehen – wertet elektronische Lesegeräte spürbar auf, zumal das Kontrastverhältnis auch bei "älteren" E-Ink Generationen doch noch ein gutes Stück besser scheint als bei den aktuellen SiPix-Touchscreens (verbaut u.a. im Oyo und Cybook Orizon). Der ansprechende Großhandelspreis lässt hoffen, dass ähnlich ausgestattete Geräte bald auch für kleines Geld bei uns zu haben sein werden – mit einem integrierten eBook Store, den die neuen Sony Reader leider vermissen lassen.
Kommentare
Dominik 11. Oktober 2010 um 18:43
Ähm, was soll denn dieser furchtbare Rahmen da drumherum? Wenn das Gerät dort aufhören würde, wo die Alublende aufhört, wäre es ein schönes Teil. Aber so?
Und warum sollen die Infrarotsensoren so viel Platz benötigen, wenn es bei Sony auch ohne geht?
Timo 11. Oktober 2010 um 19:41
Wohl war, das Ding hat fast mehr Rahmen- als Bildschirmfläche. Sehr unschön. Und das sieht auch so aus, als könnte/müsste man den Innenteil herausbrechen, wie bei einer neuen Sim-Karte oder so :-)
MartyK 12. Oktober 2010 um 00:50
Ich finde den Reader auch nicht so schön mit dem fetten Rahmen. Aber immerhin beruht die Technologie auf E-Ink, was lt. diesem informativen Blog ja von Vorteil ist, so dass ich an dem Oyo nicht mehr ganz so interessiert bin.
mtravellerh 12. Oktober 2010 um 08:53
Ist technisch ja hochinteressant. Schade, dass das Design so gruselig ist.
Monty 12. Oktober 2010 um 13:10
technisch klingt das ja gut – aber ich schließ mich den Vorrednern an: Design 6-, was soll bitte auch diese hochgezogene Kante mitten auf dem Gerät? und diese Bedienfelder… grauslig, nä, so nicht…