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Barnes & Noble bleibt doch im Tablet-Geschäft

barnes nobleDie größte US-amerikanische Buchhandelskette Barnes & Noble taumelt weiter dem Abgrund entgegen. Der Gesamtumsatz brach im vergangenen Quartal um 8,5 Prozent ein, Hardware- und Digital-Umsätze gingen sogar zweistellig zurück. Trotzdem will B&N jetzt doch am Tablet-Geschäft festhalten, zum Weihnachtsgeschäft soll es mindestens ein neues Gerät geben.

Barnes & Noble kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen. Mit den am Dienstag publizierten Zahlen für das erste Geschäftsquartal 2013 lag das Unternehmen sogar unter den ohnehin schon pessimistischen Analystenschätzungen. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 1,3 Milliarden US-Dollar, ein Minus von 8,5 Prozent.

Noch dramatischer sehen die Zahlen im Digital-Geschäft aus. Im erhofften Wachstumsmarkt ging der Umsatz um 20,2 Prozent auf 84 Millionen US-Dollar zurück. Die Hardware-Umsätze brachen um 23,1 Prozent ein, mit Digital-Inhalten (eBooks, Apps) wurde 15 Prozent weniger umgesetzt. Barnes & Noble betont als positives Signal, dass die Verluste im Digital-Geschäft stabil gehalten werden konnten – man verlor in den drei Geschäftsmonaten "nur" 50 Millionen US-Dollar, ähnlich viel wie im Vorjahreszeitraum.

Nichts desto trotz will die Buchhandelskette nun doch den Verkauf von Tablets fortführen. Noch im Juni hieß es, man trenne sich von den hochwertigen, aber verlustträchtigen Nook HD und Nook HD+ uind werde künftig nur noch eBook Reader verkaufen. Jetzt die Kehrtwende: Michael Huseby, Leiter der Nook-Sparte bei B&N, sagte in einem Analystengespräch, man wolle "Kunden wissen lassen, dass das Unternehmen beabsichtigt, weiterhin Schwarz-Weiß-Lesegeräte sowie farbige Geräte zu designen und zu entwickeln". Zum Weihnachtsgeschäft werde es mindestens ein neues Gerät geben – welcher Gattung es angehören wird, ließ Huseby offen.

Analysten äußerten sich "irritiert" zur Kehrtwende – das Nook-Geschäft sei ganz offensichtlich hochdefizitär und schade dem Kerngeschäft. Huseby erklärte, das wesentliche Problem in der Vergangenheit sei eine Überschätzung des Marktvolumens gewesen, was in hohen Rabatten auf die Lagerbestände resultierte. Den Fehler begehe man nicht noch einmal; B&N denke aber darüber nach, künftig von Anfang an im Low-Cost-Segment zu operieren (ähnlich wie in Deutschland Trekstor).

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Kommentare


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