Barnes & Noble streicht Nook-Sparte zusammen
Die größte US-amerikanische Buchhandelskette Barnes & Noble nimmt massive Kürzungen an ihrer Hardwareabteilung vor. Nach einem Umsatzeinbruch und Verlusten in Millionenhöhe scheint die letzte Stunde für die Nook-Familie geschlagen. Ein Verkauf der eBook Reader und Tablets in Deutschland wird damit immer unwahrscheinlicher.
Nach Angaben der New York Times haben knapp 100 Mitarbeiter der Nook-Sparte jüngst ihren Job verloren, die Zeitung beruft sich auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Business Insider berichtete anfänglich, die Buchhandelskette habe ihre gesamte Hardwareabteilung dichtgemacht, nachdem im Vormonat schon der verantwortliche Vice President entlassen wurde. Dass es sich nur um einen Teil des Hardware-Personals handele, wurde in einem Update ergänzt. Brisant daran: Business Insider gehört Amazon-Chef Jeff Bezos persönlich.
Beide Medien bekamen von Barnes & Noble auch gesagt, die Buchhandelskette beabsichtige nicht, sich aus dem Hardware-Geschäft zurückzuziehen. Die Fakten – Entlassungen, seit anderthalb Jahren keine neue Tablets und mit dem neuen Nook Glolight ein bescheidenes eBook-Reader-Update – sprechen aber eine andere Sprache. Schon vor einem halben Jahr war von einem Ausstieg von Barnes & Noble aus dem Tablet-Geschäft die Rede, das Unternehmen widersprach dem aber,
Die Geschäftszahlen der Nook-Sparte waren zuletzt desaströs. Im 2. Geschäftsquartal 2014 (August-September 2013) vermeldete Barnes & Noble ein Umsatz-Minus von 32 Prozent im Jahresvergleich bei einem Verlust in Höhe von 45 Millionen Euro. Offensichtlich ein Kostenblock, den das Unternehmen nicht mehr zu schultern bereit ist.
Deutsche Nook-Hardware fast ausgeschlossen
Das hat auch Konsequenzen für Deutschland. Mit kräftiger Verspätung ging vor zweieinhalb Monaten ein deutscher Nook Store live, der aktuell allerdings nur mittels Windows-8-App zugänglich ist (Microsoft ist an der Nook-Sparte beteiligt und gilt als potenzieller Übernahmekandidat des Hardware-Geschäftes). Die eBook Reader und Tablets des Unternehmen sind bislang nur in den USA oder via Import bei uns erhältlich – und es sieht nicht danach aus, als würde sich das ändern. Wahrscheinlich versucht es Barnes & Noble hierzulande vornehmlich mit Apps, auch eine prominente Platzierung im Windows 8 Store wäre eine Option zur Promotion des aktuell immer noch dünnen eBook-Marktplatzes.
Kommentare
B&N stellt Nook Touch ein – das Ende der Billig-Reader » lesen.net 19. Februar 2014 um 10:44
[…] der jüngst publik gewordenen massiven Stellenstreichungen in der Hardware-Sparte von Barnes & Noble ist es unwahrscheinlich, dass der Nook Simple Touch […]
Nook weiter auf dem Abwärtstrend | Digital Publishers 2. März 2014 um 17:52
[…] lesen.net, […]