BenQ K60 nReader wird internationalisiert
Die taiwanesische BenQ Corporation – hierzulande immer noch in unangenehmer Erinnerung durch das gescheiterte Joint Venture mit der Handy-Sparte von Siemens – bringt seinen eBook Reader K60 ("nReader") zeitnah auf den Weltmarkt. Der innovative Sechs-Zoller (E-Paper von SiPix, restistiver Touchscreen) ist schon seit Februar 2010 in Taiwan erhältlich, soll nun nach und nach auch in anderen Regionen debutieren.
Wir haben das schlanke Lesegerät bereits im November 2009 vorgestellt. Mit WLAN- und 3G-Modul sowie einem berührungsempfindlichen Bildschirm bestückt, entspricht der BenQ K60 nReader auch heute noch der "State of the Art". Angesichts dessen fällt das Preisschild von umgerechnet rund 250 Euro relativ moderat aus.
Die integrierten Wireless-Technologien sind ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite ein beliebtes Feature, ergibt sich daraus auf der anderen Seite für den Hersteller die Notwendigkeit zur Partnerschaft mit Mobilfunkunternehmen und Inhaltelieferanten. Im großen Nachbarland China hat BenQ entsprechende Deals inzwischen eingetütet: Die Digitimes meldet heute, ab September sei der Reader nebst Datenvertrag und Contentplattform auch im Reich der Mitte zu haben.
In diesen beiden Ländern möchte BenQ laut Vizepräsident Jerry Wang noch in 2010 über 100.000 Einheiten absetzen; weltweit sollen es sogar über 300.000 eBook Reader sein. Diese Aussage impliziert bereits, dass die Taiwaner auch über den ostasiatischen Tellerrand schauen – Kollege Charbax bekam denn auch dieser Tage auf der örtlichen IT-Messe Computex in den Notizblock diktiert, der BenQ K60 nReader sei "bald" auch in den USA sowie in der EU erhältlich.
Brächte BenQ seinen eBook Reader zu vernünftigen Konditionen auch nach Deutschland, wären dem Unternehmen einige Umsätze gewiss. Fraglich ist allerdings, was für eine Priorität der hiesige (relativ kleine) Markt für die Taiwaner hat – gerade angesichts organisatorischer Aufwendungen im Rahmen der Markteinführung. Vielleicht nimmt man sich ein Beispiel an Acer und kooperiert mit einem etablierten eBook-Händler (Acer: Libri), womit nicht eigene Content-Deals ausgehandelt werden müssten.
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