CeBIT Nachlese: PB, Aiptek, Gigabyte, Onyx…
"Die CeBIT 2010 hat überzeugt": Zufriedene Gesichter gab es bei der Deutschen Messe AG zum gestrigen Ende der 25. Computerschau. 335.000 Besucher sahen sich an fünf Tagen die Angebote von rund 4.100 Ausstellern aus 68 Ländern an, darunter erwartungsgemäß auch den einen oder anderen eBook Reader. Wir lassen die Messe in dieser Hinsicht noch einmal Revue passieren.
Viel Buzz gab es gleich zum Anfang um den in Hannover endlich offiziell gemachten ASUS DR900 – und das, obwohl das Lesegerät kaum vor Herbst zu erwarten ist und der Verkaufspreis noch in den Sternen steht. Der ausgestellte Neun-Zoller sowie die bislang nur auf Papier präsente "kleine" Ausführung DR600 (mit 6″ Bildschirmdiagonale) sind aber schon aufgrund des exzellenten SiPix-Displays eine weitere intensive Beobachtung wert.
Gleiches gilt naturmäß für die eBook Reader Produktpalette der Spezialisten Hanvon und Pocketbook. Über die chinesischen Modelle haben wir hier bereits berichtet, zu den auf der CeBIT gezeigten Pocketbooks hat heise online ein gutes Roundup. Wie geplant zur Messe in den Handel gekommen ist das Pocketbook 302, zu dem bei uns in den nächsten Tagen ein ausführlicher Testbericht zu lesen sein wird. Der Sechs-Zoller ist beispielsweise bei my-ebook-reader.de zum Preis von 299 Euro inklusive diversem Zubehör (Mattfolie, Leselampe) sofort lieferbar.
Außerdem stellten die Ukrainer in Hannover mit dem Pocketbook 601 Revo einen Nachfolger vom Pocketbook 301 sowie mit dem Pocketbook 901 einen momentan noch recht rustikalen (weil für den osteuropäischen Bildungsmarkt bestimmten) Neun-Zoller vor. Beide elektronischen Lesegeräte werden aber erst Richtung Winter 2010/2011 in Deutschland erhältlich sein und bis dahin wohl noch einigen Faceliftings unterzogen.
Der Hardware-Hersteller Gigabyte – bekannt vornehmlich aus der Produktion von Mainboards, Grafikkarten und Netbooks/Convertibles – announcierte seinen Einstieg ins eBook Reader Geschäft. Hinter geschlossenen Konferenzraumtüren führen die Taiwaner ihren EB10 vor, einen hardware- wie softwareseitig noch äußerst unfertigen Sechs-Zoller mit Google Android Betriebssystem und allerlei Wireless-Connectivity.
Unser Freund Charbax hatte beim Videodreh (unten) etwas mehr Glück als wir, wo sich der Reader während der Präsentation alle 5-10 Sekunden aufhing. In Anbetracht des Beta-Stadiums ist das kein Problem, Vorhersagen zur Qualität und Brauchbarkeit des fertigen Produkts (erwartbar im Sommer) lassen sich so aber natürlich nicht treffen.
Onyx nutzte seinen CeBIT-Stand vorwiegend zum Direktverkauf des Onyx Boox 60 (für 275 Euro), welches Anfang des Jahres in unserem Testbericht bugbedingt recht schlecht wegkam. Inzwischen – ein paar Firmware-Updates später – soll die Stabilität "almost perfect" sein; mangels Sample können wir das nicht verifizieren.
In den nächsten Monaten wird der Reader zusätzlich zum WLAN- ein 3G-Modul spendiert bekommen. Außerdem waren einige weitere durchaus innovative Gehäusekonzepte ausgestellt, an deren "inneren Werten" aber noch in asiatischen Entwicklungslabors gearbeitet wird.
Aiptek veröffentlichte zur CeBIT sein Story Book InColor, sozusagen ein Bilderbuch-Vorlesegerät mit 8″ LCD-Display (ohne Touchscreen). Zum Gerätepreis von rund 200 Euro gibt es 20 Geschichten inklusive, auf ebookincolor.com sind rund 100 weitere Bilderbücher kostenpflichtig verfügbar. Weil es aktuell noch keine deutschsprachigen Inhalte gibt, ist das Story Book InColor erst einmal nur Anderswo (unter anderem UK) zu haben. Beim Herumspielen hinterließ der Device einen zielgruppengerecht robusten, allerdings qualitativ eher minderwertigen Eindruck. Ärgerlich ist außerdem die extrem kurze Akkulaufzeit von nicht einmal einer Stunde (!), womit das Story Book etwa als Bespaßungsinstrument für längere Autofahrten keine Option sein wird.
Nicht vergessen werden sollte außerdem der 1-Euro-Reader von TrekStor, der schon einen überraschend fertigen Eindruck machte und demnächst im einen oder anderen Zeitungsabo-Bundle auftauchen könnte. Parallel zur CeBIT präsentierte außerdem Samsung seine eBook Reader Familie, dessen ersten Sprößling es noch im Frühling in Deutschland zu kaufen geben wird.
Darüber hinaus gab es in Hannover erwartungsgemäß etliche LCD-Tablets (und verwandte Formfaktoren) mit möglichen Lesequalitäten wie das MSI Dual Book sowie zahllose fernöstliche OEMs mit teils reichlich trashigen oder schlicht kopierten, teils aber auch wirklich spannenden Lesegeräten auf der Suche nach Vertriebspartnern.
Alles rund um die CeBIT 2010 auf lesen.net haben wir unter #cebit10 veschlagwortet, hier lassen sich die Meldungen jederzeit noch einmal auf einen Blick aufrufen.
<Alle Fotos von uns, Video von Charbax (ARMdevices)>
Kommentare
Charbax 7. März 2010 um 20:44
Hi, nice to meet you at the Hanvon stand. Connected touch-screen e-readers are going to be awesome!
Micro M 7. März 2010 um 21:50
Ich habe mir einen Boox 60 auf der Messe gekauft, nachdem der Asus mangels PDF Zoom und baldiger Verfügbarkeit keine Option mehr war.
Der funktioniert in allen Bereichen super, mp3 und Internet laufen und er ist noch nicht ein einziges mal abgestürzt. Ich bin hellauf begeistert !!!
Wusel 7. März 2010 um 23:26
Naja, die Software beim ASUS-Reader war ja auch noch ein Trümmerhaufen. Da wurde ja noch nicht mal der Font – den man auch nicht ändern konnte – richtig gekernt.
mtravellerh 8. März 2010 um 13:00
Man sollte bei Pocketbook vielleicht noch den 603 Lambo hinzufügen (gibt es auch in gelb und rot), einen Reader mit denselben Spezifikationen wie beim 302, aber mit Wacomscreen und 3G.
Die CeBIT 2010 im Rückblick 8. März 2010 um 14:32
[…] Lesen.net […]
eBook Reader auf der Ifa 2010 » Topnews » lesen.net 31. August 2010 um 21:57
[…] Stelldichein. Auf der Cebit hatten die Chinesen einen spacigen 3G-Reader im Gepäck, von dem aber seit März jede Spur […]