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Dual Screen Tablet "Kno" ist tot

bits-kno-custom1Mit einem Tablet mit gewagten, in jedem Fall aber innovativen Bedienkonzept wollte das Silicon Valley Startup Kno den amerikanischen Bildungsmarkt aufmischen. Auf zwei nebeneinander platzierten LCD-Panels mit je 14,1″ (!) Bildschirmdiagonale sollten eigentlich schon ab Dezember 2010 allerlei speziell aufbereitete Lehrbücher gelesen werden können, Deals mit Universitäten waren bereits eingetütet. Mit frischem Wagniskapital von Intel wird nun zwar weiterhin an interaktiver Bildungssoftware gewerkelt; das dafür eigentlich primär vorgesehene Arbeitsgerät wurde allerdings stillschweigend beerdigt.

Wer eines der Lesegeräte (in verschiedenen Ausstattungen sowie optional auch mit nur einem Display erhältlich) vorbestellt hatte, bekam Ende vergangener Woche via E-Mail eine Auftragsstornierung. Auf der Website kno.com – bislang befüllt mit einer aufwändigen Produktpräsentation der Hardware – ist inzwischen nur noch die wage Ankündigung einer neuartigen (digitalen) Lehrbuchform nebst obligatorischem Newsletterformular zu finden.

7_origFür die Entwicklung und Markeinführung dieser Inhalte hat Kno gerade erst 30 Millionen US-Dollar eingesammelt, davon allein 20 Millionen US-Dollar von Intel. Wann und mit was für Merkmalen die Kno-Books debutieren werden, wurde noch nicht publiziert; erwartbar ist eine (inzwischen fast übliche) Mixtur aus multimedialen und sozialen Enhancements von Lehrstoff, die gerade im Bildungsbereich recht naheliegend ist.

Dass es für solcherlei aufgepeppte Inhalte keinen Dual Screen Reader braucht, belegt schon heute ein Blick in den App Store – auch mit dem iPad (und mit vor der Tür stehenden Android 3.x Tablets) lassen sich spannende und vor allem nutzwertige Produktkonzepte realisieren.

skiff-readerTatsächlich dürfte vor allem Erfolg und "Gesamtpaket" vom iPad der Kno-Hardware das Genick gebrochen haben – mit bis zu 2,5 Kilogramm und einem Einstiegspreis von 899 US-Dollar für das Dual Screen Modell war das innovative Gerät einfach nicht konkurrenzfähig, zumindest im Massenmarkt. Das gleiche Schicksal ereilte schon im vergangenen Jahr den Skiff Reader: Das dahinter stehende Startup – inzwischen geschluckt von der News Corp – sah sich mit seinem 11,5″ E-Ink Reader gegenüber dem iPad ebenfalls auf verlorenen Posten und beschränkt sich nun aufs B2B-Geschäft.

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Kommentare


microm 12. April 2011 um 19:54

Bleibt zu hoffen daß das Design vielleicht irgendwann nochmal aufgegriffen wird…

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Bigboo73 13. April 2011 um 07:27

2x 14,1″ ist schon ein Brett ;) tatsächlich glaub ich aber an das Dualscreen Konzept, wobei aber eher an 2×8″ oder 2×7″.

Wenn man die Demos des damaligen Microsoft Courier gesehen hat, kann man sich vorstellen was mit einem solchen System möglich sein kann. Hauptproblem ist und bleibt aber immer die Software.

Das war auch beim entourage Edge das Problem, da kann die Hardware noch so schick, das Konzept noch so innovativ sein. wenn es hakt, ruckelt, verzögert und/oder regelmäßig abstürzt, kauft das keiner.

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TechnikLOAD 33 – re:publica-Spezial mit Social-Media-Entzug, Webdesign-Tipps, Hoffington Post, Pril mit Hänchengeschmack und mehr » t3n News 15. April 2011 um 12:31

[…] betrauern das Ableben des „Kno“ – oder auch nicht. Vorgestellt in TechnikLOAD […]

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Siegfried Glaser 15. April 2011 um 19:50

Ist die Idee hinter einem eReader nicht eigentlich, dass man statt hunderten von Seiten nur mehr EINEN Bildschirm braucht, der alle Seiten anzeigen kann? Wozu auf einmal zwei?

Für die Wunderwuzis die mehr als eine Seite gleichzeitig lesen können gibt´s übrigens auch jetzt schon eine Lösung. ZWEI eReader.

Hab ich was falsch verstanden? Wer erklärt mir, was hier abgeht?

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Bigboo73 18. April 2011 um 17:03

Ich erklärs dir ;)

Den zweiten Screen brauch man nicht unbedingt fürs lesen, da stimme ich dir zu. Für Magazine ist er dennoch zu gebrauchen, da man schön drin schmökern kann.

Vor allem aber zum arbeiten mit Dokumenten und Lernsoftware sind Dual Screen Reader gedacht. deshalb macht die Firma die den Kno entwickelt hat ja auch Education (zu deutsch Ausbildung(s)) Software.

Wen es interessiert von entourage gibt es eine neue Dual-Screen Device PocketEdge jetzt in 7″ mit Android 2.2

http://www.ebookreaderstore.de/entourage-pocket-edge.html

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Anubiz 26. April 2011 um 21:43

wow, doch mal ein sinnloser Quatsch, den die Masse nicht freudig aufgenommen hat *staun*

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TechnikLOAD 33 – re:publica-Spezial mit Social-Media-Entzug, Webdesign-Tipps, Hoffington Post, Pril mit Hähnchengeschmack und mehr | TechnikLOAD 4. Mai 2011 um 12:41

[…] betrauern das Ableben des „Kno“ – oder auch nicht. Vorgestellt in TechnikLOAD […]

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sili 3. August 2011 um 09:52

Dualscreen macht durchaus Sinn. Es gibt leute die mit solchen Geräten nicht nur daddeln, lesen und Filme gucken wollen.

Im Studium oder bei der Arbeit als Ingenieur muss man oft Überschlagsrechnungen durchführen um Bauteile zu Dimensionieren.

Auf dem linken Screen das E-Book mit den Formeln, auf der Rechten seite die Handrechnung, die man direkt als PDF archivieren kann.

Weitere Beispiele:
Links die Gestaltungsregeln, rechts die Skizzen.

Links die Übungsaufgabe, rechts das Arbeitsblatt.

Oder für Dozenten: Links die Musterlösung der Prüfung, rechts die Lösung des Studenten.

Ich hätte mir eins gekauft, sofern ausgereift.

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Mobius: 13,3″ E-Ink-Panels, flexibel und leicht » Debatte, eReader » lesen.net 16. Mai 2013 um 14:32

[…] in Nischen ist diese Geräteklasse aber bislang nicht hinausgekommen – ambitionierte Produkte wie Kno, der Skiff Reader oder Plastic Logic stecken nach Jahren noch im Entwicklungsstadium oder wurden […]

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