E-Ink Holding orientiert sich neu

07.05.2013 Johannes Haupt (Fachredakteur) 1 Kommentar

Die E-Ink Holding, Quasi-Monopolist im Bereich E-Paper-Bildschirme, braucht frisches Geld. Das Unternehmen platziert neue Aktien an der Börse, nachdem es erst im April eine Wandelanleihe aufgenommen hat. Beim weiteren Wachstum spielen E-Reader offenbar eine untergeordnete Rolle.

Laut Digitimes sollen 60 Millionen neue Aktien an Privatanleger abgegeben werden. Im vergangenen Monat wurde außerdem eine Wandelanleihe platziert, die 158 Millionen US-Dollar in die Kassen spühlte.

Dem taiwanesischen Unternehmen, das nach Übernahme des Konkurrenten SiPix wohl über 90% des E-Paper-Markts auf sich vereint, geht es nicht gut. Für 2012 wurde ein Verlust von über 25 Millionen US-Dollar ausgewiesen, in der Folge nahm der langjährige Unternehmenschef Scott Lui seinen Hut.

Nachdem die weltweiten E-Reader-Absatzzahlen auf der Stelle treten und langfristig deutlih sinken sollen, ist E-Ink auf der Suche nach neuen Märkten für seine E-Paper-Panels. Ein besonderer Fokus liegt offensichtlich auf E-Paper-Uhren (etwa von Seiko), die E-Ink auf einer Investorenkonferenz ausstellte. Aber auch in Kreditkarten und im Einzelhandel wird bereits vereinzelt mit E-Ink-Screens gerarbeitet.

Im Bereich der „big screens" hängt vieles davon ab, wie die Entwicklung von farbigem E-Ink weitergeht. Das im gerade vorgestellten Pocketbook Lux verbaute Panel kann es in Sachen Kontrast noch nicht mit Pearl-E-Ink-Graustufendisplays aufnehmen, gegenüber farbigen LC-Displays fehlt es an Brillanz und Bildwiederholungsrate.