eBook Reader auf der Ifa 2010
Wenn am Freitag die 50. Internationale Funkausstellung ihre Tore öffnet, stellen erstmals elektronische Lesegeräte einen wesentlichen Messeschwerpunkt dar. Auf einer eLibrary betitelten Sonderausstellungsfläche in Halle 13 haben sich diverse eReader-Hersteller und Dienstleister eingenistet; andere Unternehmen stellen eBook Reader an ihren 'regulären' Ständen aus oder sind zumindest im Pressezentrum präsent. Wir geben einen Überblick.
Pocketbook (Halle 13/107 , Halle 14.1/109)
Die Ukrainer sind sowohl in der eLibrary als auch mit einem eigenständigen Auftritt dabei und haben einiges im Gepäck. Gleich vier vergangene Woche vorgestellte Reader mit 6″ bzw. 9,7″ Bildschirmdiagonale debutieren in Berlin, werden dann ab November in Deutschland zu haben sein. Am Freitag hat Pocketbook zur Pressekonferenz geladen, wo wohl konkrete Verkaufspreise und möglicherweise auch ein Content-Deal publik gemacht werden.
Netronix (Halle 13/101)
Die bislang erschienen Pocketbook-Modelle 301, 302 und 360° stammen vom taiwanesischen Auftragsfertiger Netronix. Obwohl Pocketbook seine neuen Reader von Konkurrent Foxconn bauen lässt, sind die Asiaten längst nicht arbeitslos: Bookeen, Viewsonic und Italica (die den EB600 derzeit übrigens für günstige 159 Euro verkaufen) sind nur einige der auch in Deutschland präsenten Kunden; sollte Netronix neue Modelle zeigen, muss man sich um eine Verfügbarkeit bei uns keine Sorgen machen.
Sony (Halle 4.2/101)
Während auf der letztjährigen Ifa eBook Reader im Fokus von Sony standen – die beiden Modelle PRS-300 und PRS-600 wurden im Rahmen einer aufwändigen Präsentation vorgestellt -, konzentrieren sich die Japaner in diesem Jahr aufs Trendthema 3D.
Nichts desto trotz könnte am Messestand die noch nicht offiziell gemachte neue Reader-Generation präsentiert werden; wesentliche Veränderungen sind ein Touchscreen im PRS-350/Pocket Edition und ein WiFi-Modul im PRS-650/Touch Edition. Sony veranstaltet morgen in New York City ein Pressevent, Thema ist die eigene eBook Reader Familie und damit höchstwahrscheinlich auch die neuen Lesegeräte. (Update 01.09.: "Sony Reader Pocket Edition, Touch Edition aufgefrischt.")
Acer (Halle 12/116 & Halle 25/106)
Die Koreaner werden ihren LumiRead mit nach Berlin bringen. Der mit WiFi-Modul und ISBN-Scanner bestückte Sechs-Zoller wird ab Oktober im deutschen Elektronik- und Buchhandel verkauft; aus welcher Quelle die eBooks im integrierten Content Store kommen und wer das Lesegerät ins Sortiment bringt, dürfte Acer ebenso auf der Ifa bekannt geben wie einen Verkaufspreis.
Medion (Halle 8.2/103)
Medion gab schon vor sechs Wochen Einblicke in sein Ifa-Lineup. Darunter ist ein verheißungsvoller 6″ WiFi-Reader mit berührungsempfindlichen Bildschirm, von dem am Messestand der Essener mehr als das im Juli ausgestellte Mockup zu sehen sein wird.
iRiver (Hall 17/125)
Gerade erst für Deutschland angekündigt, wird der iRiver Cover Story bereits auf der Ifa ausgestellt. Der nahezu tastenlose Sechs-Zoller ist wie schon das Vormodell als Arbeitsgerät für Arbeit und Universität konzipiert, lässt mit bunten Wechselcovern aber auch Modebewusste nicht außen vor. Der Cover Story wird ab Oktober für 220 Euro verkauft.
Thalia (kein Stand)
Die Buchhandelskette – selbst kein Aussteller – hat für Samstag Vormittag zur Pressekonferenz geladen. Thalia-Chef Michael Busch persönlich wird einen eigens fürs Unternehmen entwickelten WiFi-Reader (Anbindung an den Thalia eBook Store) zu einem äußerst konkurrenzfähigen Preis ankündigen. Uns liegen bereits die Specs vom technisch wie optisch durchaus gefälligen Lesegerät vor – allerdings versehen mit einer Sperrfrist. Nach unserem Kenntnisstand könnte der Thalia-Reader auf jeden Fall eine der folgenreichsten Ifa-Neuheiten werden.
Weitere eBook Reader
Der britische Billighersteller Elonex (Halle 13/102) wird in der eLibrary mit einigen Lesegeräten präsent sein, darunter dem beim UK-Filialisten Waterstone’s verkauften Fünf-Zoller 511EB. Release in Deutschland: Unwahrscheinlich.
Auch Onyx (Hallo 13/106) gibt sich in der eLibrary mal wieder ein Stelldichein. Auf der Cebit hatten die Chinesen einen spacigen 3G-Reader im Gepäck, von dem aber seit März jede Spur fehlt.
ViewSonic (Halle 14.1/107) wird auf jeden Fall sein schon seit April verfügbares Lesegerät VEB620/625 dabei haben. Ob die Unterhaltungselektroniker die Ifa für die Präsenation von Neuem nutzen, wurde vorab nicht verbreitet.
Tablets
Infolge vom bahnbrechenden Erfolg des iPad bastelt derzeit gefühlt jeder zweite asiatische Hardwarebauer an eigenen Surf-Tablets, die sich hauptsächlich in Formfaktoren (2,8″-12″), technischer Ausstattung (3G, WiFi, GPS, Licht-/Bewegungssensor, OLED-Display, …) und Betriebssystem (Android, Windows 7, …) differenzieren. Lesenswerte Roundups zu auf der Ifa (sprichwörtlich) betatschbaren Tablets haben die Kollegen von t3n sowie Michael drüben bei ipadinside.
Wir sind wie im letzten Jahr ebenfalls in Berlin und werden volle zwei Tage die Anwärter für das Buchlesegerät der Zukunft unter die Lupe nehmen. Wie immer lohnt sich ein Blick in unseren Twitter-Channel lesen_net, wo wir Messeimpressionen und ausgewählte Live-Events (darunter die Thalia-Pressekonferenz) aufbereiten werden.
Kommentare
carokann 31. August 2010 um 23:55
Du machst mich neugierig auf den THALIA.
6-Zoll,WIFI & 99 Euro und ein Display ohne Spiegelung? (Der Kindle 3 kostet lediglich 109 Euro ohne Zoll und Transport)
Bleibt für mich noch der Medion als unbekannter Aussenseiter (ALDI-READER?), SONY und natürlich der KINDLE 3.
Bin echt gespannt!
Johannes 1. September 2010 um 08:51
Naja versuch' mal den Kindle 3 ohne Zoll und Transport zu bekommen – legal geht das auch via Aus-Den-USA-Mitbringen nicht (Zoll fällt dann natürlich ebenfalls an)
Ciao
Johanne
carokann 1. September 2010 um 09:26
Werd ich nicht. ;-) Mir ging es auch eher darum die fallenden Preise in´s Gedächtnis zu rufen. Leider kann man den Kindle ja nicht aus dem UK beziehen (kein Zoll).
Der Erfolg des THALIA wird auch davon abhängen, ob zukünftig die lieblose Präsentation in den Filialen verbessert wird (Ständer in der Ecke, keine Bücher auf dem Demoreader)
Die neuen Sonys sollen ja PEARL haben, laut zdnet und preislich auf dem alten Niveau bleiben.
Gibt es schon neue Infos zum Medion?
Icke 1. September 2010 um 11:40
@carokann
Nicht nur, dass die Reader bei Thalia lieblos in einer Ecke standen, die waren auch einfach aus, oder gar defekt.
Auf meine Nachfrage dazu hieß es dann, das sei der einzige den sie haben, nächste Woche wird der wohl ausgetauscht.
microm 1. September 2010 um 13:36
Vielleicht besteht ja (so wie ich es gemacht habe) das Gerät direkt auf der Messe zu kaufen…
Im übrigen: Ich lach mich schlapp wenn ich lese, das ein 6-Zöller (iRiver)’wie schon das Vormodell als Arbeitsgerät für Arbeit und Universität konzipiert' wurde. Da können die ja gleich einen Hansaplastbomber als Formel 1 Rennwagen konzipieren.
Das könne die wohl nicht wirklich ernst meinen. Ein für Arbeit und Uni taugliches Arbeitsgerät hat ca 10 Zoll Größe und volle PDF Funktionalität (Reflow usw.)
Sony Reader Pocket Edition, Touch Edition aufgefrischt » eReader » lesen.net 1. September 2010 um 20:13
[…] Erwartungsgemäß hat Sony heute seinen beiden hierzulande erhältlichen Lesegeräten Sony Reader Pocket Edition und Sony Reader Touch Edition einen Facelift verpasst. Die neuen Modelle hören auf die Nummern PRS-350 (Pocket Edition) und PRS-650 (Touch Edition), wobei es insbesondere beim Einstiegsmodell umfangreiche Updates gab. Die Touch Edition weist hingegen eine kleine Enttäuschung auf. […]
Ifa Aktion: Gierige Tage zum kostenlosen Download | eBook-Journal.de 2. September 2010 um 17:29
[…] Vom 3.-8. September 2010 findet in Berlin zum 50. Mal die Internationale Funkausstellung (Ifa) statt. Erstmals werden auch eBook Lesegeräte ein wichtiges Thema auf der Messe sein. Viele Hersteller werden neue Geräte präsentieren. Eine gute Übersicht dazu gibt es auf www.lesen.net. […]
Guybrush 3. September 2010 um 14:24
Was ist mit Asus und dem DR900?
Susanne 3. September 2010 um 17:34
und was ist eigentlich aus dem txtr geworden?
Icke 3. September 2010 um 20:35
@Susanne
Vermutlich wird damit gar nichts mehr, ein Preis von 300€ ist jetzt einfach nicht mehr haltbar.
Eigentlich schade, der Slider schien mir ne gute Idee.
Vielleicht ist er ja auch mittlerweile für unter 200€ im Verkauf herzustellen.
Zumindest die txtr Plattform wird ja dank Asus weiterleben und wachsen.
Gall 18. September 2011 um 20:13
Hallo,
ich suche einen Ebook-Reader wo kann ich auch Zeitungen lesen. Wollte schon den Archos 70b kaufen, und sollte auch farbdisplay haben.
Sollte ich warten?? Wie funktionierte das mit Zeitungen lesen?
Gruss
Gall 18. September 2011 um 20:19
Hallo,
habt Ihr Recht mit dem Geräten in der Ecke. Ich war in Konstanz bei Hugendubel, alle Geräte waren aus (Akku war leer), und nach Gespräch mit Verkäuferin die habe keine Interesse die Geräte zu Vermarkten. Die haben Angst vom Internet und illegallem Runterladen. Quatsch