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eBook-Reader-Tests in c’t und Computer Bild

cybook-opus-colorDie beiden höchsten auflagenstärksten deutschen IT-Zeitschriften haben Vergleichstests elektronischer Lesegeräte in ihrer aktuellen Ausgabe. Die eBook-Reader-Tests der c’t und der Computer Bild fallen dabei recht unterschiedlich aus – und bergen einige interessante Informationen

Testbericht in der Computer Bild: Kobo Glo top, Bookeen HD FrontLight abgeschlagen

Die nach Print-Auflage größte IT-Zeitschrift Europas hat in ihrem E-Book-Reader-Testbericht zum Jahresende acht Modelle unter die Lupe genommen, darunter alle drei "Leucht-Reader" (Kobo Glo, Kindle Paperwhite, Bookeen HD FrontLight) und den aktuellen Sony Reader PRS-T2. Der um die Vergleichstabelle gestrickte Artikel bietet Lesern dieser Seite wenig Neues. Erwähnenswert: Die Tester vermissten haptische Blättertasten bei der aktuellen E-Reader-Generation, der Unterschied 800x600px-Bildschirmen zu 1024x758px-HD-Displays wird als marginal empfunden, "das beste Lesegefühl bietet der Kindle Paperwhite mit seinem hohen Kontrast zwischen Text und Hintergrund sowie der angenehmen Beleuchtung."

kobo-glo-frontUnter dem Strich hat im Computer-Bild-Vergleichstest trotzdem ein anderer Reader die Nase vorn: Den Testsieg holt sich der Kobo Glo (Note 2,08) knapp vor dem Kindle PaperWhite (2,24) und dem Sony Reader PRS-T2 (Note 2,46). Der Vorsprung des Kobo Glo (Testbericht auf lesen.net) erklärt sich durch die hohe Gewichtung der darstellbaren E-Book-Formate und nutzbarer E-Book-Shops (zusammen >50% der Note), in diesen beiden Kategorien scheiden Kindle’s naturgemäß schlecht ab. Wie wichtig das Kriterium der Wahlfreiheit angesichts des exzellent befüllten Kindle Store in der Praxis wirklich ist, steht freilich auf einem anderen Blatt.

Den Preis-Leistungs-Sieg holt sich der Trekstor eBook Reader 4Ink (Note 3,43), dem die Computer Bild fälschlicherweise ein E-Ink-Display andichtet – die E-Ink-Corporation strengt des Bildschirms wegen sogar gerade eine Klage gegen Trekstor an. Vor allem wegen dem sehr mäßigen E-Paper-Display würden wir preisbewussten Lesefreunden eher zu einem einfachen Kindle 5 raten – für 20 Euro Aufpreis (59 zu 79 Euro) gibt es hier deutlich mehr Komfort und Lesevergnügen.

cybook-odyssey-hd-frontlight-9Abgeschlagen auf dem letzten Platz – mit 4,33 gerade so noch mit "ausreichend" bewertet – findet sich die größten Überraschung des Vergleichstests: Der Bookeen HD FrontLight von Thalia. Der Leucht-Reader soll bei WLAN-Verbindung Adobe-ID nebst Passwort unverschlüsselt übertragen, womit die Nutzung des Readers zumindest in offenen WLAN-Netzwerken ein großes Sicherheitsrisiko wäre. Dafür gaben die Tester eine Note Abzug. Außerdem hat im Test der Überspannungsschutz versagt, zwei LEDs der Displaybeleuchtung verabschiedeten sich – eine weitere Note Abzug plus Hinweis der ComputerBild, der Bookeen HD FrontLight trage das CE-Siegel zu unrecht.

Wir haben bislang weder vom einen noch vom anderen Problem gehört oder gelesen, geschweige denn es selbst erlebt (Testbericht auf lesen.net). Unverschlüsselt übertragene Passwörter wären in der Tat ärgerlich, sind aber leider nicht ungewöhnlich – zumindest in der Vergangenheit machte das etwa auch die Audible-App für Android. Auch der Überspannungsschaden ist natürlich ärgerlich – von der Anfälligkeit eines Testmusters auf ein generell minderwertiges Produkt zu schließen und es entsprechend abzuwerten, erscheint aber doch etwas überzogen.

Witziges Detail am Rande: Mitten in der Teststrecke wirbt der Online-Shop Cyberport ganzseitig damit, man könne "hier und jetzt den aktuellen E-Book-Reader-Testsieger zum Online-Spitzenpreis" bestellen. Kleiner Harken: Verkauft wird nicht etwa der Kobo Glo, sondern das Pocketbook Touch, dasdie Computer Bild schon im Frühjahrestest unter die Lupe nahm und jetzt gar nicht mehr berücksichtigte.

c’t: 14 Seiten E-Book-Reader satt

Die c’t hat in ihrer aktuellen Ausgabe (bis 30.12. am Kiosk) gleich 14 Seiten (ohne eine einzige Werbeanzeige) für E-Book-Reader freigeräumt und ist damit in dieser Woche eigentlich ein Pflichtkauf für alle, die an digitalem Lesen interessiert sind. Neben der Vorstellung aktueller Geräte beschreibt Redakteur Achim Barczok das aktuelle E-Book-Angebot in Deutschland, außerdem gibt es eine Einführung in Calibre. Im c’t-üblichen Bastelartikel "E-Books verschönern" wird erklärt, wie man E-Book-Dateien in Handarbeit optimiert und welche Lesegeräte was für Elemente unterstützen (Vektorgrafiken, Initialen, platzierte Seitenumbrüche etc).

eBook-Reader-Test der c’t: Kindle Paperwhite hat "bestes Gesamtpaket"

kindle_paperwhiteNoten vergibt die c’t traditionell nicht – im Fließtext wird dem Kindle Paperwhite "das beste Gesamtpaket" bescheinigt. Der Reader habe die gleichmäßigste Beleuchtung und ein scharfes Display, auch die Shop-Anbindung gefällt. Der Sony Reader PRS-T2 bekommt quasi einen Sonderpreis für die beste PDF-Wiedergabe und wird generell jenen ans Herz gelegt, die keine LED-Beleuchtung brauchen (allerdings auf Basis eines 99-Euro-Preisschildes).

Am Kobo Glo wird der dünn befüllte E-Book-Store bemäkelt – das Angebot hier sei wesentlich dünner als bei Thalia oder Amazon. Außerdem klapperte nach einigen Wochen Nutzung des Testgeräts der Akku, die Tester wurden zudem immer wieder mit Abstürzen konfrontiert. Kritik an der Verarbeitung gibt es auch für den Bookeen HD FrontLight, konkret für die An-Aus-Taste – zudem riss am USB-Anschluss das Gehäuse auf.

In der Einstiegsklasse empfiehlt die c’t Kindle 5 ("der komfortabelste"), Pocketbook Basic ("der anpassungsfähigste") und Kobo Mini ("der handlich"). Am Trekstor Pyrus wird hingegen kaum ein gutes Haar gelassen: Zähe tasten, unübersichtliche Menüs, unsauber gerenderte Texte, lahme Reaktion auf Eingaben und lange Ladezeiten beim Öffnen von Büchern sind nur einige Kritikpunkte.

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Kommentare


Quintus 18. Dezember 2012 um 22:12

Ich will ja nicht meckern, aber die Computer Bild als IT-Zeitschrift zu bezeichnen, finde ich sehr … ungewöhnlich…

Antworten

Ingo Lembcke, Hamburg 19. Dezember 2012 um 13:23

Als was soll sie denn sonst bezeichnet werden?
Die Computer-Bild hat einige fähige Redakteure u.a. von Heise abgeworben, bzw. Freie, die für beide Magazine schreiben, viel Geld in ein Testlabor investiert und deckt einen grossen Themenbereich ab – m.E: zuviel (Spiele, Computer, Video/Hifi).
Als Konkurrenz und Ergänzung zur c’t hat sie sich gut etabliert.

Antworten

Quintus 19. Dezember 2012 um 14:46

Neutral betrachtet ist die Computer Bild wohl ein Magazin für Unterhaltungselektronik. Eine Konkurrenz zur c’t ist sie natürlich nicht, die Zielgruppe ist eine völlig andere. Und eine Ergänzung ist sie insofern, da sie gewissermaßen das andere (sprich: untere) Ende einer gedachten Skala darstellt.

Das Abwerben von Redakteuren ändert nichts an der Tatsache, dass vorhandene Kompetenz dort nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die teilweise fragwürdigen Tests (Kooperation mit Medion und anderen?) sprechen für sich. Aber das ist ein anderes Thema.

Antworten

Klaus 19. Dezember 2012 um 17:55

Hey Johannes, hast du einen Schlaganfall erlitten? Der Text strotzt vor Rechtschreibfehlern. Unprofessionell.

Antworten

Johannes 19. Dezember 2012 um 18:28

Hi Klaus, mir geht’s prima, danke der Nachfrage :)

Ciao
Johannes

Antworten

eReader-Tests beleuchten Kindle Paperwhite, Kobo Glo und Bookeen HD FrontLight | eBook-Fieber 19. Dezember 2012 um 19:45

[…] bisher nicht aufgefallen wären. Eine kritische Analyse der Testberichte findet ihr übrigens bei Johannes von Lesen.net. Wie er bin ich übrigens auch der Meinung, dass sich der Kauf beider Magazine für den echten […]

Antworten

Dimitri 20. Dezember 2012 um 11:24

Ich kann Quintus recht geben,
die ComputerBild sollte man für Tests nur bedingt beachten.
Ein Beispiel:
Den Weltbild Reader 3 haben sie ganz schlecht bewertet. Es war aber der einzige LCD Reader im Test (der Rest E-Ink Geräte) und der Schwerpunkt somit ganz wo anders.
Außerdem haben sie behauptet er könne Videos wiedergeben (keine Unterstützung vom Hersteller und auch nicht im Datenblatt oder Handbuch vermerkt) und er sei für Linkshänder ungeeignet (ein Lagesensor ist integriert und ich habe ihn persönlich schon mit links ausprobiert).

Seit dem passe ich auch bei testberichte.de auf, denn sie bekommen die Noten auch von Zeitschriften wie die ComputerBild.

Antworten

G. 20. Dezember 2012 um 16:21

@Johannes

Fragen zum Zitat:
"Der Sony Reader PRS-T2 bekommt quasi einen Sonderpreis für die beste PDF-Wiedergabe"

Hat sich dabei bei der Performance, umblättern von PDFs auf die nächste Seite, gegenüber dem, bei PDFs extrem lahmen, Sony Reader PRS-T1 etwas getan ?

Schreibt die C’t etwas über dieses Problem ?

Antworten

jo schirmer 5. Januar 2013 um 18:52

Nach dem dritten versuch einen funjtionierenden

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