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Imcosys imcoV6L Android-Reader angefasst [+Video]

Imcosys verspricht für seinen Imcov6l einen eBook Reader mit moderner Technik inklusive Beleuchtung und vollwertigem Android-Betriebssystem – für 99 Euro. Wir haben uns das Gerät genauer angeschaut.

Das Schweizer Unternehmen Imcosys trat bislang vor allem hinter den Kulissen auf. Als OEM konzipierte man Smartphones und Tablets, aber auch eBook Reader für andere Unternehmen und organisierte die Produktion in angemieteten Produktionslinien in Fernost, die Geräte kamen dann meist unter anderem Namen in den Handel. Der Imcosys ImcoV6L soll aber unter eigener Marke in den Handel kommen. Das Gerät soll ab November unter anderem über Libri/ebook.de) erhältlich sein (wo schon einige Imcosys-Geräte zu haben sind) und 99 Euro kosten.

Dafür bekommen Käufer hardwareseitig einiges geboten: Beleuchtetes 6″ Pearl-E-Ink-HD-Display (1024x758px) mit E-Ink-Regal für wenig Ghosting, 2×2 seitliche Blättertasten, 4 Gbyte Speicherplatz plus MP3-Wiedergabe über Kopfhörer oder einen rückseitig platzierten Lautsprecher – das Datenblatt lässt kaum Wünsche offen. Mit 1-GHZ-CPU und 256 Mbyte RAM sollte das Gerät auch über genug Leistung für einen flüssigen Betrieb verfügen Als Krönung kommt ein offenes Android Betriebssystem zum Einsatz, allerdings nur in der noch für Smartphones optimierten Version 2.3, womit viele aktuelle Apps außen vor bleiben dürften.

Im Kurztest auf der Frankfurter Buchmesse hinterließ das Gerät noch einen etwas unfertigen Eindruck. Insbesondere der Touchscreen reagierte träge oder gar nicht auf Eingaben, die Fehlertoleranz scheint sehr gering (siehe Video). Die Platzierung des Lautsprechers auf der Rückseite war eventuell nicht die beste Idee – liegt das Gerät auf dem Tisch, klingt der Speaker sehr blechern. Allerdings wird die MP3-Funktionalität wohl ohnehin meist mittels Kopfhörern genutzt.

Das Gerät liegt mit seinen rund 215 Gramm angenehm in die Hand, die geriffelte Rückseite erinnert an den Kobo Aura oder ans alte Google Nexus 7 und gefiel uns ebenfalls. Der Druckpunkt der Tasten ist angenehm. Die Möglichkeiten der Textanpassung beschränken sich auf einige Schriftgrößen und Randabstand. Verschiedene Schriftarten standen bei den ausgestellten Testmustern noch nicht zur Auswahl, von verstellbarer Schriftschärfe, Zeilenabstand, Textausrichtung & Co. ganz zu schweigen. Einen ab Werk integrierten eBook Store gibt es nicht, ein Imcosys-Sprecher stellte im Gespräch mit uns aber in Aussicht, dass ebook.de bei entsprechender Abnahmemenge seinen eBook Store vorinstallieren lassen könnte.

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Imcosys imcov6l Fazit: Noch nicht marktreif

Das Datenblatt des Imcosys ImcoV6L liest sich wie eine in Erfüllung gegangene Wunschliste eines eBook-Reader-Enthusiasten. Doch wie wir schon im Testbericht des Tolino Shine schrieben: Die Hardware macht nur einen Teil des E-Reading-Erlebnisses aus, mindestens genauso wichtig ist eine funktionale und ausgereifte Firmware. Und an dieser Stelle hat Imcosys definitiv noch viel Arbeit vor sich, will der Newcomer konkurrenzfähig zu den etablierten Marken sein. Ob das der kleinen Schweizer Agentur bis zum Verkaufsstart im November gelingt, daran haben wir doch einige Zweifel.

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Kommentare


Julia 10. Oktober 2013 um 16:02

Vielen Dank für den Testbericht.
Das Gerät klingt dennoch interessant. Ich werde es mir auf jeden Fall mal persönlich angucken.

Antworten

Hands-On with the imcoV6L E-ink Android Tablet (video) – The Digital Reader 10. Oktober 2013 um 18:11

[…] of lesen.net has posted a hands-on video of this ereader. He puts it though its paces and confirms that this […]

Antworten

rufy 10. Oktober 2013 um 21:16

Ich bin der Meinung dass auch das Design wichtig ist. Ich meine dagegen ist ja der tolino direkt wieder hübsch anzusehen. Das kann doch einfach nicht sein!

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Ulrike 11. Oktober 2013 um 01:18

Ich habe bereits den imcoB6TW im Einsatz, welchen ich vor geraumer Zeit bei ebook.de gekauft habe. Das neue Gerät hat mich interessiert und ich habe mir heute den imcoV6L am ImCoSys-Stand angeschaut: ich teile die Beurteilung des Testers in vielen Punkten nicht: Ich konnte zwischen acht verschiedenen Schriftgrössen und sechs verschiedenen Schriftarten auswählen (die Wahl der Schriftgrössen waren teilweise vom ebook vorgegeben, womit nicht immer alle Grössen verfügbar waren). Auch die Bedienung des Touch funtionierte bei mir problemlos – ich habe das Gerät aber auch normal in der Hand gehalten (wie man auf dem Video unschwer erkennen kann, bedient zum Beispiel die zweite Person das Gerät von der Seite was logischerweise bei einem kapazitiven Touch Probleme ergibt; und auch der Tester bedient das Gerät nicht im normalen Gebrauch). Das im Bericht erwähnte Flackern lag lediglich daran, dass der Refreshmodus auf „jede“ Seite eingestellt war. Zeilenabstand und Textausrichtung konnten auch eingestellt werden (im Untermenü auf Seite 2 zu finden). Am meisten erstaunt hat mich jedoch die Unternehmensbewertung des Testers: „kleine Schweizer Agentur“. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass der Tester neben dem Messestand heute auch noch die ImCoSys in der Schweiz besucht hat, zumal sich eine „kleine Schweizer Agentur“ wohl kaum so einen grossen Messestand leisten kann (..).

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Johannes Haupt 11. Oktober 2013 um 11:44

Ich habe in den letzten viereinhalb Jahren Dutzende eBook Reader in der Hand gehabt, ein gewisses Beurteilungsvermögen bzgl. der Nutzbarkeit von Touchscreens kannst du mir da schon zutrauen ;-) Und Textausrichtung + Zeilenabstand waren bei unserem Testmuster ganz sicher nicht auf Seite 2 des Untermenüs verstellbar, du siehst sie im Video in 3:37min. Stichwort "Agentur": So hat ein Imcosys-Sprecher seine Company selbst beschrieben. Wenn du glaubst, die haben eine fette Fabrik in China mit Tausenden Angestellten, hast du das Geschäftsmodell nicht verstanden.

Ciao
Johannes

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Wolfelf 11. Oktober 2013 um 01:19

Also muss ich eigentlich nur Coolreader installiern und er Funktioniert oder?

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Ulrike 11. Oktober 2013 um 13:42

Textausrichtung und Zeilenabstand sind auf Seite 3, nicht 2, hatte mich vertippt – man sieht auf dem Video das die Seite 3 nicht erscheint, da nicht frontal angetippt wird. Im Video bei 3:20min sieht man ebenfalls gut, dass das Untermenü drei Seiten hat. Ich glaube nicht, dass der Mitarbeiter seine Company "eine kleine Schweizer Agentur" genannt hat, sorry, aber "klein" kann ich mir schwer vorstellen. In allen Ehren, aber in der Art des Testens gibt es viele Unterschiede und daher auch nicht nur ein einzige, (deine) alleinige Beurteilung. Bei mir hat das Gerät gute Resultate gezeigt, entgegen Deiner Einschätzung. Ich war heute bei meinem zweiten Messetag extra nochmals am ImCoSys-Stand und habe getestet – mein Eindruck wurde bestätigt. Das Geschäftsmodell kenne ich zwischenzeitlich auch, dies habe ich mir heute erläutern lassen – und "klein" stimmt sicherlich nicht :-) Aber lassen wir uns doch überraschen, ob du kleine Schweizer Agentur so schlecht ist wie du schreibst oder aber ob das Gerät genauso gut wie der imcoB6TW wird.

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Juergen Schulze 11. Oktober 2013 um 20:07

Leute, kauft euch doch nicht so einen Schund, um zu lesen.
Das Ding würde ich so nichtmal UMSONST nehmen.
Ich will LESEN und nicht frickeln.

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Philipp 11. Oktober 2013 um 21:29

Leider war die Antwort auf die von Johannes Haupt gestellte Frage zum Vorhandensein von Wörterbüchern aktustisch nicht zu verstehen. Daher die Bitte an den Interviewer, die Antwort hier einzustellen. Vielen Dank.

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Ulrike 12. Oktober 2013 um 09:20

Es sind folgende Wörter vorhanden: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch (jeweils von Deutsch in die Fremdsprache und umgekehrt).

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Philipp 12. Oktober 2013 um 14:08

Besten Dank an Ulrike für die Info!

Mein persönliches Fazit zum Gerät:

Ich warte seit rd. 1 Jahr sehnsüchtig auf einen E-Ink Reader mit offenem Android-Betriebssystem, um damit – über die reine EBook-Funktionalität hinaus – im Urlaub auch via Wifi ins Internet gehen zu können, News-Feeder nutzen zu können und Mails senden und empfangen zu können. Hier bietet das Rooten eines geschlossenen Geräts keine wirklich komfortable Alternative.

Zusätzlich gefällt mir am imcoV6L die Möglichkeit, Hörbücher der Onleihe nutzen zu können und dass eine Bedienung des Geräts auch über Tasten möglich ist.

Was mir allerdings nicht gefällt ist, dass nach der Sichtung der drei auf Youtube vorhandenen Videos zu diesem Gerät tatsächlich davon auszugehen ist, dass die Bedienung des Touchscreens derzeit noch nicht so rund läuft, wie dies bei ausgereiften reinrassigen Readern der Fall ist. Aus diesem Grund heißt es für mich weiterwarten, bis ENDLICH auch ein offenes Gerät mit ausgereifter Firmware auf den Markt kommt. Vielleicht wird in absehbarer Zeit ja auch eine aktualisierte Firmware nachgeliefert.

Ansonsten rechne ich damit, dass es auf der am kommenden Sonntag beginnenden HONGKONG ELECTRONICS FAIR AUTUMN Neuigkeiten von der Fa. ONYX zu dem offenen Reader BOOX R65 geben wird, dessen Entwicklung ebenfalls schon seit mindestens Jahresbeginn in Arbeit ist und von dem auf der letzten COMPUTEX Messe bereits Prototypen gezeigt wurden.

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Hands-On di Lesen.net: imcoV6L E-ink Android Tablet (video)Kindle Italia 15. Oktober 2013 um 12:26

[…] ad esempio, del imcoV6L E-ink Android Tablet, un device con frontlight, speaker, touchscreen di cui Lesen.net ha pubblicato l’hands-on. Buona […]

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Android-Reader Imcosys Imcov6l jetzt erhältlich » eReader » lesen.net 5. Dezember 2013 um 15:12

[…] Leucht-Reader Imcosys imcov6l hat bei seiner Vorstellung auf der Frankfurter Buchmesse mit Features wie integrierten Lautsprechern, 2×2 Blättertasten und insbesondere mit seinem […]

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Imcosys: ImcoV6Lpro mit Android 4.x “zeitnah” » lesen.net 13. Mai 2014 um 15:54

[…] auf der Frankfurter Buchmesse 2013 vorgestellte Imcosys imcoV6L verfügt über ein Pearl-E-Ink-Panel (1024x758px) nebst Beleuchtung, […]

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Erfahrungsbericht zum E-Reader: ImcoV6L 22. Mai 2014 um 11:01

[…] 10.10.2013: Kurzer Bericht inkl. Video von lesen.net zu diesem eReader […]

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