Kindle Paperwhite 2nd Gen zeigt sich [Update]
Offenbar versehentlich hat Amazon bereits die Produktseite des neuen Kindle Paperwhite freigeschaltet. Demnach gibt es sowohl softwareseitige Optimierungen als auch verschiedene Upgrades der Hardware, insbesondere des Displays.
Auch einem E-Commerce-Giganten scheinen Fehler zu passieren. Engadget sind Screenshots der Amazon.com Produktseite zugespielt worden, auf der in Kürze der neue Kindle Paperwhite zu finden sein soll und die offenbar versehentlich freigeschaltet wurde. [Update 19:00 Uhr: Inzwischen ist die Produktseite online. Update 20:30 Uhr: Der Kindle Paperwhite ist nun auch auf Amazon.de zu finden. Ausgeliefert wird ab dem 09. Oktober.] Die Neuerungen in Kürze
- neue Display-Technologie: Amazon spricht von höheren Kontrasten und besserer Reflektivität (Umgang mit Umgebungslicht), wodurch "weiss noch weisser und schwarz noch schwarzer" sein soll. Ob es sich weiterhin um ein E-Ink-Panel handelt oder Amazon auf eigenen andereren Zulieferer setzt (möglicherweise sogar schon auf die hauseigene Diplaysparte Liquavista), geht aus dem Sheet noch nicht hervor. Letzteres ist aber fast ausgeschlossen, entwickelt Liquavista doch Farb-Panels.
- neue Beleuchtungs-Technologie: Es handelt sich weiter um Frontlight, ins Detail geht Amazon hier nicht.
- 25 Prozent schnellere CPU, 19 Prozent leichter bedienbare Touchoberfläche (was auch immer das bedeuten mag).
- "Kindle Page Flip", eine neue Stöbern-im-Buch-Option, bei der während des Blätterns die Ursprungsseite erhalten bleibt.
- Kontextbezogene Infos (X-Ray, Wikipedia) direkt per Tap aufs Wort.
- nachgeschlagene Wörter lassen sich automatisch zu einer "Vokabelliste" hinzufügen und später abfragen.
- nicht zum Start verfügbar, aber per Firmware Update nachgerüstet wird die erwartete Integration der von Amazon übernommenen Buchcommunity Goodreads sowie Kindle Freetime, eine Funktion, die Kinder mit Awards für definierte Leseziele belohnen soll.
Die Auslieferung soll in den USA am 30. September beginnen, wie schon das Vormodell wird der Kindle Paperwhite 2nd Gen in den USA 119 US-Dollar kosten (139 US-Dollar werbefrei). Wenn sich Amazon treu bleibt, werden wir in Deutschland das Gerät irgendwann zwischen Mitte Oktober und Mitte November bekommen können (in den letzten Jahren hat Amazon bei übergroßer Nachfrage ausschließlich den US-Markt bedient) und weiterhin 129 Euro bezahlen.
Kindle Paperwhite 2nd Gen: Gelungene Neuauflage
Während Kobo und Sony ihre eBook Reader vor allem optisch verbessert haben, hat Amazon bei offenbar identischem Erscheinungsbild massiv unter der Haube gearbeitet. Die größten Veränderungen betreffen fraglos das Display, dessen Qualität sich nur anhand der Produktseite naturgemäß nicht beurteilen lässt. Die neuen softwareseitigen Features lesen sich interessant (gerade Page Flip kann sich als sehr praktisch erweisen), ohne wirklich vom Hocker zu reißen.
Unter dem Strich wird Amazon mit dem Kindle Paperwhite 2nd Gen seine Dominanz im eBook-Reader-Markt eher festigen als aufs Spiel setzen, dafür sind die Innovationen bei der Konkurrenz einfach zu rar gesäht. Wenn Amazon noch mehr Marktanteile gewinnt, dann am ehesten von Sony, deren PRS-T3 mangels Frontlight für viele Interessierte keine Wahl sein wird.
Nach wie vor bleibt es eine Frage der Philosophie, ob man sich mit dem Kauf eines Kindle-Readers auf das komfortable, aber sehr geschlossene Amazon-Ökosystem einlassen mag oder zu einem technisch kaum schlechteren "offenen" Reader etwa von Kobo greift. Das größte Fragezeichen steht hierzulande jetzt hinter der Tolino-Allianz: Kommt vom gemeinsamen eReading-Projekt der größten deutschen Buchhändler zum Weihnachtsgeschäft ein neues Lesegerät oder zumindest ein umfassendes Firmware Update, mit dem die immer noch magere Firmware endlich auf Augenhöhe zur internationalen Konkurrenz gehievt wird?
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Kommentare
Markus 3. September 2013 um 18:31
Er gefällt mir sehr, bin nun auch gespannt ob der Basic Kindle 5 ein Update erhält.
Die Schrift in der Werbung ist etwas unscharf, aber ich glaube das er auch keine Audio Funktion hat, oder?
Chräcker Heller 3. September 2013 um 18:38
Also ich weiß nicht. Bisher las man fast wie von Papier. Jetzt liest man also viel besser fast wie von Papier? Die nächste Ausgabe wird dann noch echter wirklich weißer fast wie von Papier sein? Nicht falsch verstehen: wenn ich heute einen kindle kaufen wollte… würde ich freilich auch den Neueren kaufen. (gehen wir mal davon aus, daß es keine Pannenserie wird…) – Aber Bahnbrechend wirkt das nicht. Muß es aber auch nicht. Ein eReader bleibt eben ein eReader, und das war gestern und heute schon ein tolles Gerät.
Der Rest ist eine leichte Weiterentwicklung der Software. Vor allem auch für den Datensammlungskanal.
Und dann noch der schnellere Prozessor. Da ich selber, aber das ist nun wirklich nur mein Ding, mit den eReadern nur lese, habe ich davon eigentlich nichts. Die Seiten blättern auch heutzutage schnell weiter…
Also Amazon verbessert immerhin etwas sein Gerät. Ob es beim Kobo wirklich besser wird, muß man noch schauen, aber es wird teurer. Und Sony will, daß der Leser kein weiß sieht (oder ahnt) und eigenes Licht beim lesen braucht der Leser angeblich auch nicht. Wenn die Tolinofraktion jetzt mal eben aufpassen würde, könnten die mit dem nächsten Gerät mal so richtig den Markt aufrollen…. aber werden sie wohl auch nicht.
Anderseits: Geld gespart, ich hab ja meinen Kobo Glow und bin zufrieden…
samy 3. September 2013 um 18:49
Bisher las man wie auf Papier? Sicherlich nicht. Der Kontrast war sichtbar schlechter als bei Papier. Der Schwarzwert bei eingeschalteter Beleuchtung katastrophinster. Also da ist deutlich Luft nach oben. Die bisherigen Leuchtreader haben mich mehr als enttäuscht. Mag sein dass Amazon hier was besseres machen kann.
Trotzdem werde ich der EPUB-Welt treu bleiben. Wenn der ganz gut wird, kann ich vielleicht nicht widerstehen noch dazu einen Kindle zu kaufen. Man wird sehen. Sonst erwarte ich dann dass Sony, mit dem PRS T4 diese Technik – sollte sie denn wirklich so gut sein – einbaut.
Tharos 3. September 2013 um 20:26
jetzt auch bei amazon.de
www.amazon.de/gp/product/B00CTUKFNQ/
Chräcker Heller 3. September 2013 um 20:32
Nein samy, bisher behauptete(!) Amazon, man lese fast wie auf Papier. (Und was schlechte Taschenbücher anging, kam das sogar hin) – Jetzt werden die behaupten, man lese noch mehr fast wie auf Papier. Und beim kindle Paperwight 3 werden sie was schreiben? Genau… – Das ist wie mit dem "verbesserter Rezeptur" auf den Packungen. Das bedeutet auch immer etwas: bisher schmeckte unser Produkt doch nicht so gut wie immer von uns gesagt…;-)
(Mir langte der Kontrast immer dicke aus und ich mag glauben, daß der messbare Wert jetzt besser ist… allein, ob man das nun eine starke Verbesserung nennen kann, wird sich doch erst zeigen und subjektiv zu testen sein.)
Kindle Paperwhite bei Amazon.de vorbestellbar » eReader » lesen.net 3. September 2013 um 20:57
[…] ging schnell: Nur wenige Stunden nach der versehentlich vorab freigeschalteten Artikelseite des neuen Kindle Paperwhite ist das Gerät schon auf Amazon.de vorbestellbar. Auch der Kindle Paperwhite 3G erfährt ein […]
Markus 4. September 2013 um 09:20
BASIC KINDLE 5 jetzt 49,- Euro!
Eben bei heise.de in den News gelesen und überprüft. Der Basic Kindle 5 kostet ab sofort nur noch 49,-Euro und soll angeblich noch kein technisches Update erhalten.
http://www.amazon.de/gp/product/B007HCCOD0/ref%3Dfs_sz
Sony Reader PRS-T3 im Kurztest [+Video] » eReader, Topnews » lesen.net 4. September 2013 um 16:52
[…] Konkurrenz etwa von Kindle Paperwhite (siehe Video – dort zu sehen ist der alte Kindle PW, die neue Generation hat aber ein identisches Gehäuse). Bei etwa gleichem Gewicht zum Kindle Paperwhite (ohne Hülle […]
E-Ink Carta: 50 Prozent besserer Kontrast – zuerst im Kindle Paperwhite » eBooks » lesen.net 5. September 2013 um 11:07
[…] dramatisch bessere Kontrast- und Reflektionswerte haben soll. Als erster eBook Reader wird der neue Kindle Paperwhite mit E-Ink-Carta-Display ausgeliefert – und dürfte damit den Wettstreit um den besten […]
Kindle Paperwhite (2. Gen) im kurzen Test [+ Video] » eReader, Topnews » lesen.net 6. September 2013 um 16:28
[…] Wie gesagt handelt es sich beim neuen Kindle Paperwhite auf dem Papier um eine gelungene Neuauflage eines Gerätes, das ohnehin schon überzeugte (und sich nicht umsonst den Testsieg bei der Stiftung Warentest holte). Dieser Eindruck festigte sich auch bei unserem Kurztest: E-Ink-Carta ist weit entfernt von der Display-Revolution, die das vollmundige Versprechen eines 50 Prozent höheren Kontrastes vermuten lässt. Im Verbund mit der helleren Beleuchtung ergibt sich aber tatsächlich ein sichtbar komfortableres Leseerlebnis. […]