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Kindle Paperwhite 3 und Tolino Vision 2 im Vergleich [+Video]

Kindle Paperwhite und Tolino Vision sind nicht nur die – nicht ohne Grund – meistverkauften eBook Reader der letzten 12 Monate, sie repräsentieren auch zwei verschiedene Philosophien. Entsprechend gut will die Kaufentscheidung bedacht sein, bei der unser Vergleich zwischen dem neuen Kindle Paperwhite 3 (2015) mit dem Tolino Vision 2 helfen soll.

Die im Frühjahr 2013 initiierte Tolino-Allianz ist fraglos ein Erfolgsmodell. Während Amazon Anderswo das eBook-Geschäft dominiert, haben die großen deutschen Buchhandelsketten mit ihren Tolino-Geräten ein starkes Gegengewicht aufgebaut und wollen Amazon Ende letzten Jahres sogar überholt haben.

Tolino Vision 2: schick und offen

Tolino Vision 2

Tolino Vision 2

Der im Herbst 2014 erschienene Tolino Vision 2 ist der vierte eBook Reader der Tolino-Allianz. Das unter anderem bei den Tolino-Partnern Thalia, Weltbild und Hugendubel sowie in zahlreichen unabhängigen Buchhandlungen erhältliche Gerät kombiniert ein schickes Äußerers, ein kontrastreiches und gut ausgeleuchtetes Display sowie eine funktionsreiche Firmware nebst Direkt-Anbindung an reich befüllte eBook Stores mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Und: Weil die von den Tolino-Allierten verkauften epub-Dateien mit dem Industriestandard Adobe DRM verschlüsselt oder immer häufiger sogar kopierschutzfrei sind, können geladene eBooks problemlos auch auf Geräten anderer Hersteller geschmökert werden.

Kindle Paperwhite 3: Top Hardware, viel Komfort

Kindle Paperwhite 3

Kindle Paperwhite 3

Diese Freiheit lässt Amazon seinen Kunden nicht. Nur ein verschwindend kleiner Teil des Sortiments ist kopierschutzfrei, selbst von Verlagsseite ohne DRM angelieferten Dateien wird der Amazon-Kopierschutz übergespülpt. Im Kindle Store gekaufte können somit nur mit Kindle-Lesegeräten, -Tablets und Lese-Apps (für iOS, Android und viele weitere Plattformen) geschmökert werden.

Dafür ist der Kindle Store aber auch einmalig gut befüllt – bei Self-Publisher-Titeln hat Amazon Hunderttausende Exklusiv-Angebote (Tolino Media zum Trotz), hinzu kommen eBooks aus den Amazon-Verlagen und sehr gute Preise für englischsprachige Titel. Und auch hardwareseitig setzt Amazon nach wie vor Maßstäbe: Die im Juni 2015 erschienene dritte Generation des Kindle Paperwhite 3 ist dem Tolino Vision 2 in der Kerndisziplin, der Textanzeige, eindeutig voraus.

Die Vorteile und Nachteile der beiden eBook Reader in Kürze, absteigend sortiert nach Wichtigkeit aus unserer Sicht.

Tolino Vision 2 (Note 1,5 im Einzeltest, 10/2014)

  • weniger enge Bindung an Tolino-Plattform durch Adobe Kopierschutz
  • schickes Äußeres mit planer Oberfläche (durchgehende Displayfront), spürbar leichter
  • wasserdicht
  • zusätzliche Blätteroption über die Rückseite (tap2flip)
  • ab Werk werbefrei
  • Nutzung von eBook-Verleih der öffentlichen Bibliotheken möglich (Onleihe)

Kindle Paperwhite 3 (Note 1,5 im Einzeltest, 06/2015)

  • schärferes, etwas kontrastreicheres Display
  • besseres App-Ökosystem, bessere Vernetzung innerhalb der Plattform
  • zahlreiche exklusive Self-Publisher-Titel
  • mehr Leseoptionen (WordWise, X-Ray, Social Reading,…) und Zusatzdienste (Leihbücherei, Kindle Unlimited, …)
  • optional mit Mobilfunkmodul (3G)
  • größere Auswahl und sehr gute Preise für englischsprachige eBooks

Kindle Paperwhite 3 vs. Tolino Vision 2: Video-Vergleich

Bei der Anzeigequalität war schon der Kindle Paperwhite 2 dem Tolino Vision 2 im direkten Vergleich eine Nasenspitze voraus. Dank schärferem Display (300ppi zu 212ppi) entscheidet natürlich auch das Nachfolgemodell diese Disziplin für sich. Und die Kindle-Firmware ist trotz zahlreicher Tolino-Updates immer noch funktionsreicher, die gesamte Gerätenutzung einfach einen Tick leichtgängiger.

Aber auch der Tolino Vision 2 hat starke Kaufargumente, auch abseits von vielbeschworener Offenheit und Made-in-Germany-Stempel. Das Gerät mutet mit seiner planen Oberfläche moderner an, liegt spürbar leichter in der Hand, liest Dateien aus nahezu beliebigen Quellen inklusive Onleihe und bietet ebenfalls viel Lesekomfort fürs Geld.

A propos Geld: Den im Herbst 2014 noch konstatierten Preisvorteil hat der Kindle Paperwhite inzwischen komplett eingebüßt. Ging die 2. Generation – ab Werk werbefrei – noch für 99 Euro über die virtuelle Ladentheke, sind für einen werbefreien Kindle Paperwhite 3 ganze 140 Euro auszugeben, also fast ein Drittel mehr (Kindle Paperwhite 3 "mit Spezialangeboten": 120 Euro). Der im Herbst für 129 Euro bis 149 Euro in den Verkauf gegangene Tolino Vision 2 hingegen ist inzwischen regelmäßig für 110 bis 120 Euro zu bekommen. Als Abo-Prämie bezahlt man rechnerisch sogar nur knapp 70 Euro für den eBook Reader.

Eine klare Kaufempfehlung in eine der beiden Richtungen kann es aufgrund der erwähnten strukturellen Unterschiede nicht geben. Mit beiden Geräten lässt sich jedenfalls viele vergnügliche Stunden verleben, und beide Systeme sind auch für technisch weniger affine Lesefreunde geeignet.

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Kommentare


TEST! Kindle Paperwhite 3 und Tolino Vision 2 im Vergleich | OnleiheVerbundHessen 21. August 2015 um 17:14

[…] Kindle Paperwhite 3 und Tolino Vision 2 im Vergleich [+Video] » lesen.net. […]

Antworten

Tolino Vision 3 HD und Kindle Paperwhite 3 im Vergleich [+ Video] » lesen.net 26. Oktober 2015 um 09:28

[…] Schon der Kindle Paperwhite 2 lag bei der wichtigsten Komponente eines Lesegerätes, dem Display, bei den Kontrastwerten und der Ausgewogenheit der Beleuchtung vor dem Tolino Vision 2. Nach Erscheinen des Kindle Paperwhite 3 mit seinem hochauflösenden 300ppi hatte sich dieser Abstand in den letzten Monaten noch einmal deutlich vergrößert. […]

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