Kobo Aura HD im Test [+ Video]
Als "Porsche unter den E-Readern" beschreibt Kobo seinen Aura HD. Ob der großformatige, hochauflösende und nicht gerade billige 6,8-Zoller dem PR-Versprechen gerecht wird, lest ihr in unserem Testbericht.
Der kanadische E-Book-Händler Kobo betritt mit dem Aura HD in verschiedener Hinsicht Neuland. Entgegen dem Trend hin zu immer leichteren Geräten bringt der Aura HD rund 250 Gramm auf die Waage – 65 Gramm mehr als das Schwestermodell Kobo Glo. Dafür hat der Aura HD allerdings auch einen größeren Bildschirm: Es handelt sich um den ersten E-Ink-Reader mit 6,8″-Panel (17cm Durchmesser), während die Konkurrenz aktuell noch durchweg auf 6″ bzw. 15cm Durchmesser setzt. Der große Bildschirm hat allerdings auch seinen Preis: 170 Euro will Kobo für seinen hierzualnde ab Mai erhältlichen Aura HD, andere Leucht-Reader liegen bei 100 Euro (Tolino Shine) bis 130 Euro (Kobo Glo, Kindle Paperwhite).
Optik und Haptik
Kobo war bei der Gestaltung seines Aura HD durchaus mutig: Das Gehäuse setzt Akzente durch viele Asymmetrien und eine gewellte Rückseite, die laut Kobo geknickten Buchseiten nachempfunden sein soll. Bei den Materialien ging Kobo hingegen kein Risiko ein und verbaute das übliche Industrieplastik, farblich hebt sich einzig der knallrote Power-/Sleep-Button vom ansonsten grauweißen Gehäuse ab.
Neben der Taste zum An- und Ausschalten des Gerätes gibt es lediglich noch eine Taste zur Aktivierung der integrierten Beleuchtung. Wie schon beim Kobo Glo verzichtet der Hersteller auch beim Aura HD auf eine haptische Home-Taste. Bedauerlicher ist der erneute Verzicht von seitlichen Blätter-Tasten, gerade bei einem so großen und schweren Gerät wie dem Aura HD wäre die Möglichkeit zum Blättern ohne Umgreifen ein echter Vorteil gewesen. Nach wie vor ist der Bookeen HD FrontLight damit der einzige Leucht-Reader mit Blätter-Tasten.
Den Kobo Aura HD spürt man in der Hand, er kann sein Mehrgewicht gegenüber 6″-Geräten nicht verleugnen. Die gewellte Rückseite überzeugt uns weder optisch noch haptisch, sie fühlt sich minderwertig und etwas rutschig an. Die Gummierung der Rückseite wie bei Kobo Glo, Kindle Paperwhite & Co. scheint da doch die bessere Lösung zu sein. Die nach hinten abgeschrägte Kopfseite des Kobo Aura HD hat darüber hinaus den praktischen Nachteil, dass die beiden oben platzierten Tasten schwerer erreichbar sind.
Zubehör
Keine große Überraschung beim Öffnen des Kartons: Dem Gerät liegt ein microUSB-Kabel sowie eine gedruckte Kurzanleitung bei, ein USB-Netzteil muss bei Bedarf separat erworben werden (10 Euro). Offizielle Hüllen sind noch nicht angekündigt, wird es aber sicherlich ebenso geben wie Angebote von Dritt-Anbietern. Eine besondere Erwähnung verdient das wirklich stylische microUSB-Kabel von Kobo – zwar nur eine Kleinigkeit, die aber das gesamte Auftreten des Geräts aufwertet. Auch die Verpackung strahlt angenehmes Understatement aus.
Technik
Das Panel ist nicht nur besonders groß, sondern auch besonders hochauflösend: 1440×1080 Bildpunkte auf 6,8inch bedeuten 265dpi. Kobo Glo, Kindle Paperwhite, Tolino Shine und Bookeen HD FrontLight – die anderen aktuell erhältlichen Leucht-Reader – besitzen durchweg 6″ Panels mit 1024x758px Auflösung (215dpi). Für einen E-Book-Reader ist der Kobo Aura HD also in der Tat besonders scharf, allerdings relativiert sich das Bild mit Blick auf andere Geräteklassen. So bringt das neue Samsung Galaxy S4 Smartphone 441dpi auf sein 5″-Panel (1920x1080p), das Nexus 10 Tablet hat 300dpi (2560x1600px auf 10″). Im E-Reading-Bereich gibt es also noch durchaus Luft nach oben.
Der interne Speicherplatz beträgt 4 Gbyte (etwas über 3 Gbyte nutzbar), doppelt so viel wie derzeit üblich. Über einen microSD-Kartenslot ist der Speicherplatz sogar um bis zu 32 Gbyte erweiterbar, womit selbst größte Literatursammlungen Platz haben sollten. Auf der Leucht-Seite gibt es nichts neues: Wie üblich sind 5 LEDs auf die untere Rahmen-Seite integriert, die das Licht über eine extra Display-Schicht gleichmäßig auf den berührungsempfindlichen Bilschirm verteilen sollen.
Lesen
Beim Anschalten des Kobo Aura HD wird der Nutzer von einem rundum neugestalteten Startmenü begrüßt. Werden auf dem Kobo-Glo-Frontscreen nur die letzten fünf Dokumente angezeigt, sind auf der im Kachel-Look gestalteten Startseite des Kobo Aura HD deutlich mehr Informationen zu finden. Neben den letzten gelesenen E-Books (nebst Fortschritt, Notizen, Anmerkungen) gibt es diverse Social-Reading-Anzeigen, einen Suchschlitz für Online-Shop oder Bibliothek sowie einen Blick auf E-Books, die Kobo anhand des eigenen Leseverhaltens empfiehlt (dieses Widget kennt man schon vom Kobo Arc).
Der Kobo Aura HD unterstützt mobi-, pdf- und epub-Dateien, die beiden letztgenannten auch mit Adobe DRM. Damit kann das Gerät aus nahezu beliebigen kommerziellen E-Book-Stores befüllt werden (Ausnahme: Amazon.de). Schade ist, dass sich anders als bei Tolino oder Amazon E-Books aus Drittquellen nicht in die Cloud laden lassen, sondern händisch auf jedes Gerät überspielt und auf den neuestem Stand gehalten werden müssen.
Im integrierten Kobo Store gibt es einige Hunderttausend Titel, das deutschsprachige Sortiment ist allerdings ein wenig dünner als bei ebook.de oder auch Amazon.de. Insbesondere an kostenlosen oder günstigen Indie-Titeln herrscht Mangelware.
Text wird scharf und kontrastreich dargestellt, subjektiv sogar noch etwas kontrastreicher als auf Kobo Glo und Kindle Paperwhite (Kobo Aura HD oben rechts neben dem Kobo Glo). Die höhere Auflösung macht sich also bemerkbar, der ganz große Aha-Effekt bleibt aber aus (wie auch schon beim Vergleich zwischen 600x800px- und 758x1024px-Pearl-E-Ink). Umblättern klappt zügig, nur bei sehr bildlastigen oder komplexen (pdf-)Dateien kann es ein wenig länger dauern. Die Bildschirm-Aktualisierungsfrequenz lässt sich zwischen 1 und 6 Seiten einstellen – öftere Aktualisierung sorgt für längere Blätterzeiten, allerdings auch für weniger Ghosting. Die Beleuchtung lässt sich nahezu stufenlos regulieren und leuchtet den Bildschirm gleichmäßig aus. Anders als beim Kindle Paperwhite ist sie auch komplett abschaltbar.
Die Optionen zur Textanpassung waren schon beim Kobo Glo vorbildlich, und Kobo hat beim Aura HD auf dieser Seite erfreulicherweise nichts geändert. In epub-Dateien kann aus einer Vielzahl verschiedener Schriftarten (optional lassen sich auch eigene Fonts installieren) und -Größen gewählt werden. Außerdem änderbar: Ausrichtung, Schriftgröße, Zeilenabstand, Randabstand, Schriftstärke und -Schärfe, allesamt in übersichtlichen Menüs mit Vorher-Nachher-Ansicht. Dass die Konkurrenz der Tolino-Allianz selbst einen Monat nach dem Shine-Erscheinen Text noch nicht einmal im Querformat anzeigen kann, lässt den Aura HD noch mehr erstrahlen (angemerkt sei allerdings, dass andere Reader – etwa aus der Kindle-Familie – ganz ähnliche Features bieten).
Der Aura HD hat ab Werk 6 Wörterbücher an Bord, weitere lassen sich mit einem Tap nachträglich herunterladen.
Schreiben, Arbeiten
Wie auch bei Kobo Touch und Kobo Glo können Notizen und Highlights in epub-Dateien gemacht werden, die über die Geräte synchronisiert werden (sofern es sich um bei Kobo gekaufte E-Books handelt – siehe oben). Zur Texteingabe hat Kobo die Bildschirmtastatur ans größere Display angepasst, so haben Nummern jetzt eine eigene Zeile. Die Tastatur erfüllt ihren Zweck, wenn man sich auf die E-Ink-bedingte leichte Eingabeverzögerung gewöhnt hat.
Als recht großformatiges Gerät ist der Kobo Aura HD natürlich prädestiniert fürs Arbeiten mit statischen PDF-Dateien. Dokumente lassen sich in Bildschirmhöhe oder -breite skalieren, über Doppel-Tap kann die Anzeigegröße verdoppelt werden. Die Zoom-Stufe bleibt beim Umblättern erhalten; es kann aber nicht immer der gleiche Seitenausschnitt angezeigt werden, wie das beim Sony Reader PRS-T2 der Fall ist, der anders als der Aura HD auch Pinch-to-Zoom unterstützt. Der gegenüber anderen Lesegeräten leicht größere und schärfere Bildschirm des Aura HD macht sich an einigen Stellen positiv bemerkbar (siehe Video), der Unterschied ist aber marginal – einen "PDF-Lesegerät-Badge" gibt es für den Kobo Aura HD von uns nicht.
Fazit
+
Der Kobo Glo bekam von uns im Oktober 2012 die Testnote 1,4 und ist damit unser bestbewerteter Leucht-Reader (Bookeen HD Frontlight: 1,8; Tolino Shine: 2,7). Viele Vorteile – offener Ansatz, exzellentes Display, weitverzweigtes Ökosystem, ausgereifte Firmware mit etlichen Anpassungsmöglichkeitne – können wir 1:1 auf den Kobo Aura HD übertragen. Lesen auf dem Gerät macht zweifellos Spaß,
–
wenn man sich mit dem Formfaktor anfreunden kann. Der Kobo Aura HD ist deutlich schwerer und massiger als aktuelle Sechs-Zoller, bietet dabei aber kaum mehr Bildschirmfläche. Das minimale Anzeige-Plus in Größe und Schärfe ist zu vernachlässigen, muss aber mit einem Aufpreis von 40-70 Euro und einem spürbaren Mehrgewicht erkauft werden.
=
Der Kobo Aura HD platziert sich aus unserer Sicht etwas zwischen den Stühlen. Das Gerät sei "speziell für die größten Buchliebhaber entworfen, die Hunderte von Büchern im Jahr verschlingen", heißt es in der Pressemitteilung zum Aura HD. Gerade Vielleser, die ihren Reader auch viel unterwegs nutzen, sind mit einem "konventionellen" Sechs-Zoller aber besser bedient: Er ist deutlich leichter und damit mobiler und kann auch bei längeren Lese-Sessions ermüdungsfrei mit einer Hand genutzt werden.
Wer viel mit PDF-Dateien zu tun hat, für den sind 17cm Durchmesser auf einem E-Ink-Screen dagegen einfach nicht genug (unabhängig von den noch leicht ausbaufähigen Anzeigeoptionen des Aura HD in diesem Bereich). Unter 10″ Bildschirmdiagonale sind Lesegeräte hier immer ein Kompromiss.
Kobo macht mit dem Aura HD unter dem Strich vieles richtig: Es handelt sich um ein ausgereiftes Lesegerät, das seinen Nutzern viel Freude bereiten kann. Einzig die Zielgruppe dürfte recht überschaubar sein – davon geht Kobo wohl auch selbst aus, die den Aura HD laut eigener Aussage nur in limitierter Stückzahl prodzieren.
Kommentare
samy 22. April 2013 um 13:39
Das Bild sieht auf dem Glo viel bläulicher aus…
Und nein, der Shop ist nicht ADEPT-DRM geschützt, sondern mit Kobo-DRM (KEPUB)…
Naja und die Qualität der Wörterbücher wäre interessiert…
Tobias 22. April 2013 um 17:33
Infos zu EPUB 3 Unterstützung?
EPUB ist halt nicht gleich EPUB…
Andreas 22. April 2013 um 17:47
"17cm Durchmesser"
Durchmesser gibt es nur bei runden Gebilden. :-)
Paul 22. April 2013 um 21:59
Nach wie vor hat der Onyx Boox i62 HD Firefly ebenfalls Blätter-Tasten.
biblioreader 23. April 2013 um 07:43
Angeblich kann der Aura HD auch das Comicformat cbr. Kann man das noch einmal kontrollieren? Wie sehen Comics dann auf dem Bildschirm aus?
samy 24. April 2013 um 09:56
@biblioreader
CBR sind einfach nur gezippte Bilder
Der neue Kobo Aura HD im Test – gestochen scharfe Schrift | eBooks-lesen.net 24. April 2013 um 12:49
[…] sie ist an die Technik des Kobo Glo entlehnt, wurde aber für das neue Gerät verbessert. Netzwelt, lesen.net und Focus haben sich das Gerät vorab bereits angesehen und haben die ersten Testurteile […]
Pocketbook Color Lux: Farbiges E-Ink debutiert in Deutschland » eReader » lesen.net 25. April 2013 um 10:28
[…] 8″ Bildschirmdiagonale hat das Pocketbook Color Lux, auf die sich allerdings nur 600×800 Bildpunkte verteilen (125dpi). Aktuelle monochrome Leucht-Reader sind deutlich schärfer (bis zu 1440x1080p auf 7″). […]
Runendeuter 25. April 2013 um 18:51
Wie kann es unpraktisch sein, wenn die beiden Knöpfe oben am Gerät sind und damit vor versehentlichem Drücken geschützt sind?
Der Normalleser hat doch eher seine Hände unten am Leser.
Paul 25. April 2013 um 20:29
Mir fällt das Fazit viel zu negativ aus! Der Aura HD bläst doch alles beiseite, was sich bislang eReader nennen darf, und das Display ist DEUTLICH größer und jetzt endlich genau richtig!
Also, Kobo hat alles richtig gemacht und der AUra HD wird sich wie geschnitten Brot verkaufen. Warum der nur eine kleine Käuferschar finden soll, bleibt mir dann auch vollkommen schleierhaft!
Dieser Test war echt nix…
Johannes 26. April 2013 um 11:21
@Paul Kobo spricht selbst von einem Nischenprodukt, kannst sie ja mal fragen warum =)
@Runendeuter Versehentliches Drücken kam bei mir praktisch noch nie vor, auch bei anderen Geräten. Aber die Beleuchtungstaste braucht man schon immer mal wieder, & die ist einfach schlecht erreichbar.
Ciao
Johannes
ReaderT2 26. April 2013 um 12:06
Bin mal gespannt, wie der eReader dann real wirkt und ob er wie ich erwarte den bisherigen Geräten überlegen ist.
Finde es gut, daß kobo auch vom Formfaktor 6″ abweichende eReader bringt und so vielleicht verschiedene Geräteklassen etablieren kann.
Endlich mal bisschen Bewegung im eReader-Markt.
kundera 2. Mai 2013 um 23:44
Der Onyx-Firefly hat Beleuchtung, hat Blättertasten, kann soviele Fonts benutzen wie man möchte (nicht nur eine begrenze Anzahl wie beim Kobo), kann sämtliche Formate, kann Notizen sogar in PDFs speichern…hat einen kleinen FTP-Server dabei mit dem man ihn vom Rechner aus drahtlos befüllen kann. Undundund….ach ja er kostet 200 Euro. Allerdings ist Netzteil (-10 Euro) und gute Kunstlederhülle schon inkl (-40 Euro).
Marco 5. Mai 2013 um 00:43
Wer ob der gewellten Rückseite irritiert ist, dem sei gesagt, das Gerät liegt dadurch tatsächlich besser und sicherer, sprich ruhiger in der Hand als wenn sie plan wäre. Nach den Photos hier habe ich optisch mit einer extremeren Wirkung gerechnet, worin mich die Realität beruhigen konnte. Das Gerät wirkt nicht billig, Plaste hin oder her. Den Kobo Glo mit türkiser Rückseite z.B. finde ich da wesentlich unattraktiver. Mein schwarzer Reader wirkt ausgesprochen edel. Auch die etwas negativ bewerteten Kanten empfinde ich überhaupt nicht als scharf oder störend. Das Textbild ist wunderbar kontraststark und meiner Meinung nach sichtbar glatter wirkend als bei einem E-Ink-Pearl-Bildschirm, nicht so verpixelt. Daß die Tasten oben statt unten sind, finde ich schlicht sehr gut. Ich bin ganz und gar begeistert vom Kobo Aura! Das USB-Kabel ist ästhetisch sogar noch hochwertiger als ich dachte; man vergleiche es mit einem uralten textilumwobenen Kabel in sehr feiner Ausführung – ultraretro, sozusagen. Zwar ist der Aura noch fast nirgendwo zu haben. Immerhin über snogard.de hatte ich schnellen Erfolg. Bei dem Teil hilft wirklich nur Kaufen. :-)
Stefan 5. Mai 2013 um 20:51
Ich muss mich meinem Vorschreiber anschließen, möchste aber auch noch die Beleuchtung erwähnen, die nicht so grell und bläulich ist wie beim Kobo Glo sondern deutlich wärmer. Beim Glo wirkt das Schriftbild unter Beleuchtung auch etwas unschärfer, das ist beim Aura nicht so. Zum Halten nutze ich außerdem einen kleinen Saugnapf mit Ring ür einen Finger (Zahnbüstenhalter), damit läßt sich das Gerät noch besser in der Hand tragen.
Neues Google Nexus 7 mit Full-HD-Display: Das perfekte Lese-Tablet? » eReader » lesen.net 10. Mai 2013 um 16:35
[…] Mit 323dpi würde ein Full-HD-Nexus-7 in dieser Beziehung sogar den schärfsten E-Ink-Reader Kobo Aura HD ausstechen (265dpi). Einzig das höhere Gewicht (dank 7″ Formfaktor aber noch im Rahmen) und […]
Peter 2. Juni 2013 um 19:20
Ich kann Paul nur zustimmen. Das Fazit fällt viel zu negativ aus und beißt sich mit der Note. Wie kommt die eigentlich genau zustande?
Ich frage mich wie es kommt, dass immer so oberflächliche Tests von Readern im Netz erscheinen? Besonders ärgerlich ist es wenn Test bei vermeintlichen Fachmagazinen so stark von subjektiven Empfindungen geprägt sind wie es hier der Fall ist.
Der Vergleich des Displays mit dem des Galaxy S4 ist einfach nur Unsinn. Das sind zwei völlig verschiedene Systeme mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen. Das S4 hat ein Display mit organischen LEDs und der Kobo Aura HD ein Pearl eInk Display. Jeder der viel am Computer liest weiß, dass es die Augen viel mehr ermüdet als das Lesen von Papierbüchern. Zudem verbrauchen eInk-Displays nur zum wechseln der Anzeige Strom. Dadurch halten Geräte die diese Displays nutzen viel länger durch bis der Akku schlapp macht. Die Technologien werden nicht umsonst in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Der vom Autor gemachte Vergleich ist also in etwa so sinnvoll wie der von eBike und Motorrad ("Das eBike ist ja von lahm, mein Motorrad ist viel schneller und hat viel mehr PS").
Johannes schrieb "Der Kobo Aura HD ist deutlich schwerer und massiger als aktuelle Sechs-Zoller, bietet dabei aber kaum mehr Bildschirmfläche. Das minimale Anzeige-Plus in Größe und Schärfe ist zu vernachlässigen, muss aber mit einem Aufpreis von 40-70 Euro und einem spürbaren Mehrgewicht erkauft werden."
Auch hier beweist der Autor wieder seine „große Sachkenntnis“. Die Fläche ist beim Aura 30% größer als beim Kobo Glo oder den Tolino Shine. Die Zahl der dargestellten Pixel ist sogar doppelt so groß. Der Kindle black ist sogar weit abgeschlagen. Bei gleicher Bildschirmgröße wie Glo oder Shine hat er nur 62% von deren Bildpunkten.
Überhaupt kann ich das ständige Herumreiten auf den Gewicht der Reader nicht nachvollziehen. Fast alle Meine Bücher sind schwerer. Selbst kleine Büchlein wie Harry Potter 1 (als Paperback 350g) bringen mehr auf die Wage. Die meisten wiegen etwa 500g, manche Bücher sogar über 1kg.
Ein weiterer Kritikpunkt im Test sind die Tasten. Sie sollen schlecht erreichbar sein. Die Tasten dienen aber nur zum Ein-/Aus-Schalten des Gerätes/der Beleuchtung. Man muss sie also gar nicht beim Betrieb erreichen können.
Was mich zudem sehr an diesen Test stört, ist dass fast nicht auf die Technik eingegangen wird. Welche html render engine verwendet der Aura? Jeder der sich mit der Materie auskennt weiß, dass ein und das selbe eBook auf verschienen Readern sehr verschieden aussehen kann weil einige Hersteller (allen voran Amazon und Apple) sich nicht an Standards halten. Der Aura unterstützt als einer der wenigen Reader ePub3 und kann auch Comics (*.cbr bzw. *.cbz) lesen. Das dürfte für alle Mangafans unter den eBook-Reader-Käufern sehr interessant sein.
Johannes schrieb „Es handelt sich um den ersten E-Ink-Reader mit 6,8″-Panel (17cm Durchmesser), während die Konkurrenz aktuell noch durchweg auf 6″ bzw. 15cm Durchmesser setzt.“
Wer nicht einmal den Unterschied zwischen einer Diagonalen und einen Durchmesser kennt hat sich als Tester technischer Geräte einfach nur disqualifiziert und macht sich lächerlich.
Das mag vielleicht alles etwas hart klingen ist aber so.
@ Samy und biblioreader
in der Tat sind *.cbr nur umbenannte *.rar in denen sich meist nur Bilder befinden. Allerdings heißt das nicht, dass Geräte die Bildformate wie *.gif oder *.jpg darstellen können auch mit *.cbrs zurecht kommen und es ist schon einen Unterschied ob man bei einen Manga nur eine gepackte Datei oder hunderte Bilder hat.
@Paul
„Also, Kobo hat alles richtig gemacht und der Aura HD wird sich wie geschnitten Brot verkaufen. Warum der nur eine kleine Käuferschar finden soll, bleibt mir dann auch vollkommen schleierhaft!“
Da kann ich dir nur recht geben. Zumal der Kobo sich sehr zufrieden mit den Verkäufen zeigt (https://www.lesen.net/ebooks/kobo-freut-sich-uber-umsatzsprung-und-aura-hd-verkaufe-6586/)
@Johannes
Johannes schrieb „@Paul Kobo spricht selbst von einem Nischenprodukt, kannst sie ja mal fragen warum =)“
Tja das hat sich mit den Nischenprodukt hat sich dann wohl erledigt.
Kobo Aura im Test [+Video] » eReader, Topnews » lesen.net 10. September 2013 um 17:30
[…] schon der Kobo Glo und das größere Schwestermodell Kobo Aura HD hat auch der Kobo Aura keinerlei haptische Buttons auf der Vorderseite. Die einzigen beiden Knöpfe […]
Gewinnspiel: 3x Kobo Aura HD » Interna » lesen.net 1. Dezember 2013 um 13:47
[…] 1440x1080px zeigt das berührungsempfindliche 6,8″ Pearl-E-InkDisplay des Aura HD an. Auch sonst kann sich die Ausstattung sehen lassen: 4 Gbyte Speicherplatz (erweiterbar), 1 Gbyte RAM für kurze Ladezeiten, integriertes WLAN für einfachen eBook Kauf im Kobo Store. Das Chassis wurde gerade mit einem Designpreis ausgezeichnet. Auch in unserem Test konnte der Aura HD überzeugen. […]
Sonntagsfrage: Hersteller des Jahres 2013 » Debatte » lesen.net 8. Dezember 2013 um 21:05
[…] E-Reading-Spezialist steht Amazon technisch in Nichts nach – im Gegenteil. Mit dem Kobo Aura HD hat man im diesjährigen Weihnachtsgeschäft das schärfste Lesegerät in seinen Reihen (das wir […]