Kobo steigt in E-Reader-Direktvertrieb ein
Der E-Book-Spezialist Kobo verkauft seine Lesegeräte und Tablets jetzt auch direkt – bislang gab es die Hardware nur bei Vertriebspartnern. Damit beschreitet das Unternehmen den umgekehrten Weg von Amazon.
Wie Kobo am heutigen Dienstag bekannt gab, ist die komplette Modellpalette des Unternehmens ab sofort auch über die Website kobo.com beziehbar – allerdings vorerst nur für Kunden in den USA und im Kobo-Heimatland Kanada. Bislang wurden Interessierte wie hierzulande nur bei Vertriebspartnern (USA: Walmart, Target, Best Buy, Indigo u.a.) fündig, auf Kobo gab es „nur" E-Books.
Höhere Margen, mehr Unabhängigkeit
Der Schritt in den Direktvertrieb bedeutet für Kobo einen deutlich mehr logistischen und organisatorischen Aufwand, aber auch höhere Margen und Unabhängigkeit von externen Vertriebspartnern (der sonst übliche Vorzug des direkteren Kontakts zum Kunden greift hier nur eingeschränkt, weil auch anderswo gekaufte Kobo-Geräte mit kobo.com vernetzt werden).
Kobo nährt sich in Sachen Vertrieb damit Amazon an, die in der entgegengesetzten Richtung starteten: Den Kindle gab es jahrelang ausschließlich im Direktvertrieb, auch heute noch ist das Vertriebsnetz eher dünn und löchrig. So ist die Kindle-Familie in Deutschland etwa bei Gravis und Media Markt / Saturn im Sortiment – das begehrte Topmodell Kindle Paperwhite gibt es allerdings ausschließlich über die Website.
Ein Blick auf die Konkurrenz: Auch Sony verkauft seine E-Book-Reader direkt, Pocketbook setzt hierzulande dagegen ganz aus externe Vertriebspartner. In Sachen Pricing unterscheiden sich die Anbieter: Während die Sony Reader im Sony Store in der Regel konstant im Bereich der unverbindlichen Preisempfehlung gehalten werden und es die Rabatte eher auf Händlerseite gibt (ebook.de: 99-Euro-Aktion in der Weihnachtszeit), gibt es auf amazon.de immer wieder Räumungsverkäufe und dicke Rabatte, zuletzt 15% auf sämtliche Modelle. Man darf gespannt sein, wie sich Kobo hier einfügt.
Kommentare
Scheich Xodox 2. April 2013 um 16:08
"…das begehrte Topmodell Kindle Paperwhite gibt es allerdings ausschließlich über die Website."
Und wieso bekomme ich das Teil dann um die Ecke bei Staples? Bin da eben vorbei gelaufen und habe ein bisschen mit dem Paperwhite herumgespielt.
Johannes 2. April 2013 um 16:12
@Scheich Xodox Interessant – online gibt’s nur Kindle 5 & Touch http://www.staples.de/wrapper.aspx?param=kindle_ereader.
Ciao
Johannes
Scheich Xodox 2. April 2013 um 16:46
Den gibt es dort auch erst seit kurzem. Ich habe vor etwa einem Monat irgendwo gelesen, dass der PW nun auch demnächst bei Staples ausgestellt werden soll. Damals war ich ein Tag später vor Ort, die hatten aber weiterhin nur den Touch. Heute war ich zufällig nochmal in der Nähe und konnte ihn mir endlich live anschauen.