Neue Amazon Kindle Fire HDX: Leichter, schärfer, lesefreundlicher
Die neue Generation des Amazon Tablets verspricht High-End Technik ab 230 US-Dollar. Besonders für eBook-Leser wird es interessant, optimierter Akkulaufzeit und Reading Mode sei dank.
Gerüchte gab es schon seit Juli, letzte Woche tauchten erste Fotos auf und am Mittwoch wurde es offiziell: Amazon bringt ein neues Tablet auf den Markt, den Kindle Fire HDX.
Das Gerät erscheint in zwei Ausführungen, entweder mit 7 oder mit 8,9 Zoll Touchscreen-Display und einer Auflösung von 1920×1200 Pixel und 323 ppi beziehungsweise 2560×1600 Pixel und 339 ppi. Neu ist hierbei der dynamische Kontrast: Ein Algorithmus berechnet die Farbe eines jeden Pixels basierend auf der Helligkeit der Umgebung. Dadurch soll stets der optimale Kontrast vorherrschen, was vorallem das Lesen bei Sonneneinstrahlung erleichtert.
Dass Amazon eBook-Leser speziell im Blick hat, zeigt sich auch an der Batterielaufzeit. Bei normaler Nutzung soll der Akku elf Stunden halten, das ist bereits eine Stunde mehr als beim Vorgängermodell. Wenn aber nur eBooks gelesen werden, fährt der Kindle Fire HDX automatisch nicht benötigte Systemkomponenten zurück und speichert den Text in einem eigenen Arbeitsspeicher, der weniger Energie benötigt. Dadurch soll sich die Akkulaufzeit nochmal auf 17 Stunden erhöhen. Der 7-Zoller wiegt rund 300 Gramm, das 8,9 Zoll Tablet soll auch auf rund 410 Gramm kommen. Das ist zwar noch weit von der Leichtigkeit eines eBook-Readers entfernt, erleichtert das Lesen aber im Vergleich zum Vorgänger, der ein Drittel mehr Gewicht auf die Waage brachte.
Als innere Werte hat man den Tablets schnellere Prozessoren (2,2 GHz) und die doppelte Menge an Arbeitsspeicher mitgegeben (2 Gbyte). Für eigene Dateien kann man beim Kauf zwischen 16, 32 oder 64 Gbyte Flash-Speicher wählen, Platz für eine zusätzliche Speicherkarte gibt es aber nicht. Allerdings eröffnet Amazon mit dem „1-Tap Archive“ die Möglichkeit, längere Zeit nicht genutzte Dateien vom Tablet zu entfernen und in der Cloud zu speichern.
Neues Betriebssystem mit Rettungsbutton
Der Kindle Fire HDX wartet auch mit einer neuen Version des Betriebssystems auf. Das Fire OS 3.0 „Mojito“ basiert, wie bei den Vorgängermodellen, auf Android.
Das „App-Karussell“ auf der Startseite, das einige User als umständlich empfanden, kann jetzt auch in eine einfache Kachelansicht umgewandelt werden. Außerdem kann mit „Quick Switch“ mit einer Geste direkt zwischen Apps und, anders als beim normalen Android, zwischen einzelnen Medien (zum Beispiel Büchern) hin und her gesprungen werden ohne zum Homescreen wechseln zu müssen.
Ebenfalls cleverer als im regulären Android sollen Downlaods gehandhabt werden. „Mojito“ achtet darauf, dass die Performance der Apps im Vordergrund steht und von den Downloads nicht beeinträchtigt wird. Außerdem pausieren Downloads, wenn Filme gestreamt werden.
Was Kobo mit dem „Reading Mode“ vormachte, imitiert Amazon jetzt mit „Quiet Time“. Wer beim Lesen nicht gestört werden will, kann Mitteilungen aus anderen Apps abstellen, die normalerweise auf dem Bildschirm erscheinen.
Und durch die Übernahme des Social Reading-Networks Goodreads ist dieses bereits fest in der Lese-App auf dem Tablet verankert. Wer ein Goodreads-Konto hat, kann sehen, was seine Freunde lesen und Textstellen direkt auf Goodreads teilen.
Besonders interessant finden wir den Mayday-Button. Wird der gedrückt, erscheint innerhalb von 15 Sekunden ein Amazon Mitarbeiter auf dem Bildschirm, der bei Problemen hilft. Entweder, indem er dem Benutzer sagt, was er tun soll, ihm den entsprechenden Weg auf dem Tablet aufzeichnet oder es gleich für ihn erledigt. Der Service soll kostenlos und rund um die Uhr verfügbar sein. Und auch wenn das Tablet eine Kamera auf der Vorderseite, und das 8,9 Zoll-Modell auch erstmals eine zusätzliche auf der Rückseite, besitzt: Der Amazon-Mitarbeiter kann den Kunden während des Gesprächs nicht sehen. Eine Serviceanfrage kann also auch spätnachts im Schlafanzug gestellt werden.
Alter Kindle Fire HD überarbeitet und im Preis gesenkt
Der Kindle Fire HDX kann in den USA ab sofort bestellt werden und wird ab Oktober (7 Zoll) beziehungweise November (8,9 Zoll) ausgeliefert. Ein deutscher Starttermin steht noch aus, beim Kindle Fire HD hat es allerdings vier Monate gedauert, bis es hierzulande erhältlich war.
Preislich beginnt das 7 Zoll-Modell bei 229 Dollar (mit zusätzlichen Werbeeinblendungen, 16 GB Speicherplatz und ohne 4G), der 8,9 Zoller bei 379 Dollar. Außerdem ist ab Oktober eine überarbeitete Version des 7 Zoll Kindle Fire HD für 140 Dollar erhältlich, das dann ebenfalls das Fire OS 3.0 nutzt. Das 8,9 Zoll-Tablet betrifft das allerdings nicht.
Nexus 7 eingeholt
Den bisherigen Spitzenreiter unter den preiswerten Tablets, das Nexus 7, holt Amazon mit dem neuen Kindle Fire HDX ein. eBook-Leser, die besonders aufgrund der scharfen Auflösung zum Nexus 7 greifen wollten, sollten es sich noch einmal überlegen: In Pixeldichte ziehen beide Tablets gleich, durch den speziellen „Reading Mode“ hat der Kindle Fire HDX allerdings Vorteile in Sachen Akkulaufzeit und läuft so sieben Stunden länger als das Google-Tablet. Auch in Sachen Gewicht unterscheiden sich die beiden nur minimal. Das preiswerteste Nexus 7 ist derzeit für 229 Euro zu haben, ein ähnlich ausgestatteter Kindle Fire HDX kostet 229 US-Dollar.
Kommentare
Tolino tab 7″ & 8,9″ angefasst [+Video] » Tablets » lesen.net 11. Oktober 2013 um 18:17
[…] von Google Nexus und Kindle Fire. Das neue Nexus 7 löst auch auf sieben Zoll Full-HD auf, der Kindle Fire HDX bringt 2560x1600px auf 8,9″. Mit 229 Euro beziehungsweise 394 US-Dollar sind diese beiden […]
Kindle Fire HDX auch in Deutschland: Tablet-Auslieferung startet im November » Tablets » lesen.net 17. Oktober 2013 um 20:32
[…] drei Wochen stellte Amazon seine neuen Tablets aus der Kindle Fire-Reihe vor, nun ist gewiss, dass das Kindle Fire HDX in 7 und 8,9 Zoll auch hierzulande erhältlich sein wird. […]
Test bescheinigt Kindle Fire HDX besseren Bildschirm als iPad Air » Tablets » lesen.net 15. November 2013 um 21:02
[…] Dem iPad Air wird in einem umfassenden Testbericht zwar ein exzellentes Display bescheinigt, das Kindle Fire HDX von Amazon wird aber noch ein bisschen besser […]