Neue Specs, Bilder zum Microsoft Courier
Still war es in den vergangenen Monaten um den Microsoft Courier geworden. Microsofts Dual Screen Lese- und Schreibgerät, von dem im Herbst diverse Fotos und Projektstudien zirkulierten, geriet infolge des Hypes um das iPad und spannende Produktvorstellungen auf der Consumer Electronics Show nahezu in Vergessenheit. Mit offenbar gezielt lancierten neuen Specs und Abbildungen möchte sich das Unternehmen nun wieder ins Gespräch bringen.
Dem US-Blog Engadget wurden von einer "extrem vertrauenswürdigen Quelle" ein ganzer Schwung neuer Skizzen und Bilder zugespielt, deren Herkunft aus der MS-Presseabteilung kaum zu übersehen ist. Nichts desto trotz sind die neuen Informationen absolut beachtenswert, zeigen sie doch, wie sehr sich iPad und Courier funktional unterscheiden.
Erstmals wurde auf den PR-Fotos der Courier in Relation mit einer menschlichen Hand abgelichtet, woraus unerwartet kompakte Abmessungen ersichtlich werden: Der Courier fällt kaum größer aus als ein Taschenbuch aus, die beiden Displays haben wohl nur eine Bildschirmdiagonale von 5″-6″ und bringen es zusammengeklappt auf eine Dicke von um 2,5cm (iPad: 1,3cm).
Unter dem Strich ist der Courier damit trotz mehr Displayfläche deutlich portabler als das iPad. Für die Wiedergabe von Filmen ist der Device wegen der getrennten Bildschirme nur bedingt geeignet, gibt dafür aber ein hervorragendes Lesegerät ab – der buchähnliche Formfaktor wird auch bei Anwendern Gefallen finden, welche digitalem Lesen eher skeptisch gegenüber stehen. Vom Print-Buch zum Lesen auf dem Courier ist es ein ungleich kleinerer Schritt als der Umgewöhnungsprozess bei konventionellen Tablets a là iPad.
Wie schon bei Smartphones scheint Microsoft aber auch hier den entscheidenen Schritt zu spät zu sein: Hätten die Redmonder ihren Courier bereits "ready to rollout", würden sie damit spätestens jetzt – wenige Tage vor dem iPad-Verkaufsstart – an die Öffentlichkeit kommen (die Quelle von Engadget spricht von Q3/Q4, also zum Weihnachtsgeschäft). Ein paar gezielt gestreute Fotos und Skizzen (so spektakulär sie auch sein mögen) werden kaum genügen, um Interessierte zum Aufschub der Kaufentscheidung zu bewegen. Wenn der Softwareriese nicht sehr bald konkreter wird und den Courier offiziell macht, wird der Kundenzug schon Richtung Cupertino abgefahren sein.
Kommentare
Ich bin Pirat 6. März 2010 um 13:18
Das Teil ist zusammengeklappt zu dick und wie auf dem Bild zu sehen ist ist der Rahmen zu schmal. Wenn man das Tablet in die Hand nimmt um es zu greifen kommt man mit den Daumen auf den Bildschirmen. Dadurch werden unabsichtliche Events ausgelöst.
Jazznrhythm 7. März 2010 um 12:49
Sieht aus, als hätte MS beim Entwurf alles richtig gemacht. :-) Scheint all das drin zu sein, was man beim Ipad vermisst und eher auf Kreativität als auf Shopkonsum ausgerichtet.
Bigboo73 9. März 2010 um 08:19
Die Größe kann ich fast nicht glauben, ich hatte das Gerät nach den ersten Fotos eher so als 10″ eingeordnet.
Wahrscheinlich ist der Kerl, der das in der Hand hält, 2.5m groß :D
Ist vorgemerkt ich bin gespannt! Im Gegensatz zum IPad ist das OS wirklich kreativ. Zugegeben hauptsächlich zum Arbeiten geeignet aber das kommt mir sehr gelegen ;)
Es sieht so aus als würde der Gegenpart in einer Website laufen, wenn man dann noch über diesen Wege Dokumente etc. mit anderen Usern sharen könnte die so ein Gerät nicht besitzen aber z.B. einen Account haben, wären alle "connection probleme" die bishert e-Ink readern/writern haben, auf einen schlag gelöst. Wie z.B. ein aufwendiges Google Wave zum mitnehmen.
Spätestens dann brauch ich ne richtige Mobileflat :)
PS: Smartphones gibts seit 2003 und das Iphone kam auch nicht "zu" spät. Gute Software setzt sich durch.
Google patentiert Dual-Screen-Lesegerät » lesen.net 10. Februar 2014 um 12:46
[…] Bisherigen Dual-Screen-Experimenten war durchweg kein Erfolg beschieden: Das mit Spannung erwartete Microsoft Courier (2 LCD-Screens) kam nie in den Handel, das Entourage Edge (E-Ink + LCD) blieb ein […]