Skip to main content

Neuer Kindle mit Touchscreen enttäuscht erste Besitzer

Seit diesem Donnerstag (02.10.) liefert Amazon die fünfte Kindle-Generation aus. Gegenüber dem zwei Jahre alten Vormodell gibt es dank Touchscreen ein komplett neues Bedienkonzept, hierzulande erstmalig dabei sind außerdem "Spezialangebote". Bei den ersten Käufern und auch bei professionellen Testern machte sich schnell Ernüchterung breit.

59 Euro kostet der neue Kindle in Deutschland, 10 Euro mehr als das namensgleiche Vormodell (der besseren Unterscheidbarkeit halber spricht man von "Kindle 5″ und Kindle 4" nach der Modellgeneration, Amazon nutzt diese Begriffe nicht). Zu diesem Preis gibt es "Spezialangebote", ein Euphemismus für Werbung auf Sleep-Bildschirm und im unteren Bereich des Hauptmenü. Innerhalb von eBooks müssen Lesefreunde keine Werbe-Einblendungen befürchten. Ohne Werbung sind 79 Euro zu bezahlen, man kann sich auch erst einmal das werbefinanzierte Modell zulegen und sich nachträglich "freikaufen" (für 20 Euro).

Kindle 5: Neues Gehäuse, neue Firmware, neue Hardware, neue Bedienung

Kindle 5

Kindle 5

Weiterhin hat sich der Geräte-Speicher verdoppelt (von 2 auf 4 Gbyte, nach wie vor ohne Erweiterungsmöglichkeit) und ein schnellerer Prozessor verbaut. Die Gehäuse-Rückseite ist jetzt wie bei Fire Tablets und bei Kobo-Lesegeräten (Kobo Aura HD/H2O) abgeschrägt. Firmwareseitig haben neue vom Kindle Paperwhite bekannte Funktionen wie der Vokabeltrainer und X-Ray Einzug erhalten. Auch die Bedienung wurde komplett an Kindle Paperwhite (und Kindle Voyage) angeglichen: Das Steuerkreuz wurde durch einen Touchscreen ersetzt.

Seit Mitte der Woche wird der neue Kindle ausgeliefert, die ganz große Begeisterung bei den Besitzern der ersten Stunde bleibt aber aus. Bei Amazon.com steht das Gerät aktuell bei einem Sterne-Schnitt von 3,5/5 (20 Rezensionen), in Deutschland sind es 3,7 (7 Rezensionen) und in Großbritannien sogar nur 2,9/5 (16 Rezensionen). Zum Vergleich: Der "alte" Kindle hatte hierzulande am Ende bei knapp 8.500 Rezensionen einen Sterne-Schnitt von 4,5/5.

Bildschirmqualität wie 2010

Die Kritikpunkte der rund 40 Kindle-5-Rezensenten sind fast immer die gleichen. Der Kindle 5 ist etwas dicker und schwerer als der Kindle 4, zusammen mit der abgeschrägten Rückseite  und einem neuen Gehäusematerial stößt das Äußere auf ein ambivalentes Echo. Die meiste Kritik aber zieht das Display auf sich: Das verbaute E-Ink-Pearl-Panel mit einer Auflösung von nur 800x600px kennt man auch aus drei bis vier Jahre alten Lesegeräten, es ist sichtbar kontrastschwächer und unschärfer als die Bildschirme aktueller eBook Reader. Verstärkt werden die Kontrastunterschiede noch von der fehlenden Beleuchtung.

Die Geister, die Amazon rief

Kollege Matthias Matting (Selfpublisherbibel) bringt die Meinung auch vieler Journalisten in seinem Testbericht auf den Punkt: "Der neue Basis-Kindle ist als Einstiegsgerät ins elektronische Lesen nicht mehr zu empfehlen. Er ist vielleicht für Gelegenheits-Leser interessant – eifrige Nutzer werden davon wohl eher abgeschreckt werden."

Der neue Kindle ist nicht schlechter als sein Vormodell, die Erwartungshaltung der Kundschaft hat sich in den letzten Jahren aber verändert. Das erfolgte nicht zuletzt dank Amazon selbst, das vor zwei Jahren mit dem Kindle Paperwhite integrierte Beleuchtung zur Standardfunkton machte. Der Kindle Paperwhite 2 gewährleistet eine wesentlich bessere Ablesbarkeit und ist werbefrei; die 50 Euro Aufpreis sind für Regelmäßig-Digital-Leser sehr gut investiertes Geld. Das sehen offenbar auch die Kunden so: In den Amazon.de Elektronikcharts steht der ein Jahr alte Kindle Paperwhite 2 vor der Neuerscheinung Kindle 5.

[asa]B00KDRUCJY[/asa] [asa]B00JG8GBDM[/asa]

Ähnliche Beiträge


Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*