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Neues vom txtr Reader

txtr_reader_01Seit der offiziellen Vorstellung vom txtr Reader am 14. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse ist es nahezu still um das ambitionierte Projekt geworden. Ein Grund ist neben weiteren interessanten Produktvorstellungen das nun doch noch recht ferne Releasedatum am 15. Dezember.

Dabei ist die Hardware "zu 99% fertig", wie uns txtr Manager Ronnie Vuine beim Hintergrundgespräch am Messestand des Startups versicherte. Optimierungsbedarf gebe es aber noch bei der Usability – die Berliner arbeiten momentan daran, den txtr Reader in der Bedienung möglichst "iPhone-like" (und damit intuitiv) zu machen.

txtr_reader_03Eingaben erfolgen beim txtr Reader ausschließlich über eine berührungsempfindliche Fläche links neben dem Display, dem sogenannten Papepad. Ein kurzer Test ergab, dass für eine flüssige Navigation zumindest aktuell noch eine ruhige Hand respktive viel Übung erforderlich sind – txtr ist gut beraten, an dieser Stelle noch einmal nachzubessern.

Eine Tastatur sei jedoch keine Option gewesen, so Vuine. Kompaktheit und die Kernfunktion "lesen" standen bei der Konzeption des Geräts im Vordergrund. Eine Autoren- oder Titelsuche im txtr Store ist trotzdem auch über den Reader möglich, automatische Ergänzungsvorschläge zu angefangenen Wörtern sollen die Auswahl erleichtern.

Nach wie vor bemüht sich txtr um eine Erweiterung des Content-Angebots, momentan wichtigster Mehrwert der Plattform gegenüber dem "deutschen" Kindle 2. Insgesamt stehen schon heute über eine Million kostenloser Dokumente bereit, von denen es sich allerdings bei "nur" rund 50.000 Dateien um aufbereitete deutschsprachige Literatur handelt.

Neben digitalen Büchern bemüht sich txtr auch um periodische Inhalte: In einer jüngst online gestellten FAQ heißt es unmissverständlich, "Zeitungsabonnements wird es geben". Die Frage wird sein, ob die Berliner mit ihrem 6″ Lesegerät ohne Touchcreen ein zufriedenstellendes Leseerlebnis für nativ großformatige Inhalte sicherstellen können.

Contentseitig gibt sich txtr darüber hinaus verschlossen. Ein "Self Publisher" Modell wie bei Amazon.com (oder Xinxii), über das Autoren direkt an eBook-Verkäufen über die Plattform verdienen können, wird es zumindest im txtr Store bis auf weiteres nicht geben. Die Qualität der Inhalte könnte hier seitens txtr nicht gewährleistet werden, so Ronnie Vuine. Zudem dürfte es sich das Unternehmen nicht mit den Verlagen als wichtigste Contentlieferanten verscherzen wollen, welche bei direkten eBook-Verkäufen außen vor blieben und entsprechenden Ansätzen naturgemäß skeptisch gegenüber stehen.

Angedacht sind dagegen Vergütungsmodelle für externe Entwickler, die über die txtr-Schnittstelle zusätzliche Anwendungen für den Reader bereitstellen. Höchste Priorität hat allerdings erst einmal die Finalisierung des Lesegeräts, bevor Erweiterungen und zusätzliche Funktionalitäten (evtl. unter Einbeziehung des ab Werk deaktivierten Bluetooth-Moduls) auf die Tagesordnung kommen.

Vom 1. Dezember an soll auf txtr.com die Vorbestellung des Readers möglich sein, die erste Tranche von "einigen Hundert Geräten" soll plangemäß ab Mitte des Monats ausgeliefert werden. In größerem Umfang – auch unter Einbeziehung des stationären Handels – läuft der Verkauf dann Anfang 2010 an.

Kollege Manuel vom txtrblog hat sich in Frankfurt ebenfalls mit Ronnie Vuine zusammen gesetzt, eine Transkription des Gesprächs findet sich hier und dort.

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Kommentare


Sven 23. Oktober 2009 um 14:15

"Eine Tastatur sei jedoch keine Option gewesen, so Vuine. Kompaktheit und die Kernfunktion “lesen” standen bei der Konzeption des Geräts im Vordergrund."

Also in diesem stolzen Preissegment hätte man sich ein wenig Innovative Gedanken bezüglich der Hardware schon erwarten können.

Nicht zuletzt gibt es schon mehrere Lösungen die ohne Tastatur auskommen und dennoch den enormen Mehrwert von Texteingaben bieten:

– Sony mit seinem Touchscreen lassen wir mal Beiseite, da die Minderung des Lesekomforts natürlich nicht zielführend ist.

– Der B&N, der ohnehin zeigt, dass sich Innovation und Preis/Leistung kombinieren lassen hat ein zusätzliches Touchscreen verbaut, was den Lesekomfort nicht verschlechtert und sogar noch weit mehr Funktionen als eine Tastatur bietet.

– Hanvon / Hexaglot N518 mit der genialen Lösung für das Sony Problem: Bedienung per Sensorstift, was das Problem der Minderung der Bildschirmqualität behebt und genauso viel Funktionalität bietet.

Ich bin schon mal gespannt was es für neue Ideen gibt, bis der reichlich innovationslose, aber umso teurere TXTr auf den Markt kommt.

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[…] hat jüngst angekündigt, auf jeden Fall auch Zeitungsabos im txtr Store offerieren wollen. Hier werden die Inhalte drahtlos […]

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