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Noteslate: 13″ E-Paper Tablet für $99

Wer ein Lese- und Arbeitsgerät für den Bildungsbereich sucht, wird momentan kaum glücklich: Die meisten monofunktionalen Lesegeräte verfügen allenfalls über rudimentäre Editierfunktionen, sind bei Bedarf nach einem großen Bildschirm zudem recht teuer. Kostspielig sind auch Tablets (zumindest, wenn sie eine gewisse Wertigkeit mitbringen sollen); hinzu kommen häufig für handschriftliche Notizen nicht ausreichend sensitive Displays und kurze Akkulaufzeiten. Abhilfe soll das Noteslate schaffen.

Der Device soll über ein großzügig dimensioniertes 13″ Display (750x1080px) verfügen, dabei aber gerade einmal 280 Gramm auf die Waage bringen. Zum Vergleich: Das deutlich kleinere iPad wiegt mehr als dreimal soviel.

noteslate-buntAuf der Produktseite noteslate.com ist von einem "matte monochrome eInk display" die Rede, wobei E-Ink hier mit sehr großer Wahrscheinlichkeit als Synonym für E-Paper (und nicht etwa für ein "originales" E-Ink Panel, die es aktuell nur bis 9,7″ Bildschirmdiagonale gibt) verwendet wird. Neben einer Basisversion mit schwarzer Tinte auf weißem Hintergrund gibt es auch eine "Inverted Edition" (weiß auf schwarz) und Ausführungen mit grüner, grüner oder roter Tinte. Das Premium-Modell (rechts) hat sogar gleich vier Farben an Board.

Konzipiert ist das Noteslate als einfach gehaltener digitaler Notizblock: Geschrieben wird mit einem Eingabestift nebst "Radiergummi", ein Export ist via USB-Kabel, SD-Karte oder über das optionale WLAN-Modul möglich. Mit einer später veröffentlichten Firmware sollen zwar auch pdf-Dateien gelesen werden können, eReading steht für die Entwickler jedoch ausdrücklich nicht im Vordergrund. Statt dessen möchte man Schüler und Studenten, Lehrer, Kreative und Manager mit einem intuitiven, praktischen, "beinahe natürlichen" (Website) und besonders ausdauernden (180h Akkulaufzeit) Arbeitsgerät unterstützen.

Von Juni an soll das NoteSlate in weiß/schwarz sowie schwarz/weiß zu haben sein, die bunten Modelle folgen ab Dezember 2011.  Verkauft wird das Gerät vorerst exklusiv über noteslate.com – zum Preis von gerade einmal 99 US-Dollar.

noteslateDas Angebot klingt gut – so gut, dass nicht nur die Kollegen von Engadget bei aller Faszination "skeptisch" sind. So ist völlig unklar, wer hinter dem Projekt eigentlich steht und wie ernst die verlockenden Spezifikationen auf noteslate.com sowie die offensichtlich am Computer erstellten Produktbilder zu nehmen sind – denkbar sogar, dass es sich beim gesamten Auftritt lediglich um eine Konzeptstudie von Designstudenten oder um ein Social Media Experiment handelt.

Unabhängig von der Glaubwürdigkeit des konkreten Projektes lässt sich aber nicht bestreiten, dass es eine signifikante reale Nachfrage nach einem Texteingabegerät mit den Eckdaten des Noteslates gibt: Großformatig (und trotzdem leicht), einfach, günstig, langlebig. Weder Tablets noch eBook Reader können diesen Markt derzeit in Gänze bedienen, bei jeder Geräteklasse hat man Kompromisse einzugehen – einige davon sind eingangs aufgeführt.

noteslate-rotEin wesentliches Hindernis auf dem Weg zum idealen digitalen Notizblock sind die hohen Panel-Preise: Ein 9,7″ E-Ink Display (u.a. im Kindle DX, Pocketbook 902/903) kostet schon im Einkauf deutlich über 100 US-Dollar, großformatige Bildschirme vom derzeit einzigen ernsthaften Mitbewerber SiPix (u.a. im ASUS DR900)  sind kaum günstiger. In 2011 ist an dieser Front eigentlich keine Besserung zu erwarten – die ersten Farbdisplays werden deutlich kompakter sein, und mehr Wettbewerb im "XL-Bereich" ist nicht in Sicht. Im Zusammenhang mit dem Noteslate bleibt damit erst einmal die große Frage, woher die Panels fürs 99-Dollar-Tablet kommen sollen.

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Kommentare


carokann 21. Januar 2011 um 21:24

Also, wenn ich mir die Fotos so ansehe, dann erinnert mich insbesondere die schwarze Version an eine Schiefertafel, auf der ich schreiben lernte. Daher kommen mir $99 reichlich überzogen vor.
Schiefer ist allerdings auch in Deutschland reichlich vorhanden, so dass mit sinkenden Preisen zu rechnen ist.
Early-Adopters kaufen aber Alles!

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Czeby 21. Januar 2011 um 22:35

Also ich finde für ein Gerät das auf Notizen ausgelegt ist, ist E-Ink die völlig falsche Wahl, zumindest im Moment. Um eine natürliche Eingabe zu ermöglichen, sollte das Display eine möglichst geringe Verzögerung bieten. Wenn ich mir die Notizfunktion auf meinem PRS 650 ansehe, dann muss ich einfach zu lange warten bis alles refresht ist. Damit ist vernünftiges Schreiben unmöglich.
Sollte dieses Tablet tatsächlich für unter 100€ rauskommen und vernünftig funktionieren in der Grundfunktion schreiben, dann kauf ich mir sicher eins.

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Chräcker 22. Januar 2011 um 11:35

Wenn es ohne Verzögerung und "Stiftpositionsgenau" funktioniert, würde ich es auch sofort kaufen.

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Timo 22. Januar 2011 um 13:03

Mir würde schon reichen wenn es einigermaßen ordentlich Ebooks / A4 PDFs anzeigen kann, egal ob das mit den Notizen funktioniert oder nicht. 99$ für einen 13″ Reader mit eInk oder Gleichwertigem klingt aber zu schön um wahr zu sein. Ich glaube nicht daran.

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Flinx 22. Januar 2011 um 15:34

Czeby, das wird wohl nur ein Problem der Ansteuerung sein. Wenn man das will, wird sich wohl so eine Linie relativ schnell auf dem Display darstellen lassen. Beispielsweise zeichnet ja die Funktion zum schnellen Hin- und Herblättern die Seiten auch ganz fix, nur daß darunter die Darstellungsqualität leidet, so daß beim Seitenaufbau zum Lesen andere Zeiten gebraucht werden.

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Andi 22. Januar 2011 um 16:21

Warum sollte das Gerät nicht zum Lesen geeignet sein? Bei der Display-Größe für ’nen Hunni nehme ich längere Umblätter-Zeiten doch gerne in Kauf.

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Rob 22. Januar 2011 um 17:57

Sieht nach einem hoax aus. ich kann mir auch nicht erklären, warum es einen Kopfhöreranschluss hat, wenn man mit dem Teil "nur" schreiben soll.

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microm 22. Januar 2011 um 20:03

Die sind aber schön Designt! Ist eher Selten. Zu doof das nicht auch eBook-Funktionalität mit eingebaut wird.

Werden die vielleicht auf der CeBit zu sehen sein?

Zu den Panels: Ich habe doch schon riesige verbiegbare Plastikpanels gesehen. Vielleicht wurde da sowas verbaut?

Schön, das man hier an vorderster Front mit News versorgt wird !!!

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Rudi 23. Januar 2011 um 07:57

Bis jetzt galt noch immer, wenn etwas zu toll klingt um wahr zu sein, dann ist es auch nicht wahr.

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Bigboo73 23. Januar 2011 um 19:59

das sieht mir schwer nach Designstudie aus…. aber ne hübsche!

Sollte man unterstützen!

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Monty 24. Januar 2011 um 07:29

also ich finde, das sieht bissel nach diesen magnettafeln aus, die man beschreiben kann – nur bissel schärfer, als man es bei toys’r’us kaufen kann…
Deswegen wahrscheinlich auch die Farbbegrenzung.
Aber mit ebook-unterstützung würde ich mir das sofort zulegen!

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Arcane 24. Januar 2011 um 09:40

Für am vielversprechensten halte ich ja im Moment das EEE Note EA800 von Asus.

Wenn das doch nur endlich mal außerhalb Taiwans verfügbar würde und man dessen PDF-Fähigkeiten beurteilen könnte…

Reflektives LCD halte ich e-ink in allen Bereichen außer dem Stromverbrauch für überlegen: Billiger, ausgereifter, robuster, schneller, sehr gut lesbar.

Mein liebstes e-Lesegerät war mein Palm III damals…

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FrankD 24. Januar 2011 um 09:55

Ich halte das nicht für Fiktion. Auch wenn ich mich mit den technischen Möglichkeiten nicht so auskenne, klingt das für mich nicht utopisch:

Auflösung (wenn ich richtig rechne): ca. 100ppi, d. h. sichtbare "Treppchen".

KEINE Graustufen, sondern EINE Farbe, d. h. keine Kantenglättung. Deshalb wird es auch nicht als eReader bezeichnet.

Es taugt einzig als Papierersatz für handschriftliche Notizen mit Speicherfunktion (vermutlich als Bilddatei). Also nicht so weit weg von der Schiefertafel ; ) .

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Johannes 24. Januar 2011 um 16:06

Finde das Gerät interessant wobei wie bei anderen Geräten ohne klaren Hersteller natürlich abzuwarten bleibt ob/wie/wann es tatsächlich erscheint.

Insgesamt sieht für mich das ganze nach einer Art BoogieBoard [1] mit E-Paper und Speicherfähigkeiten aus.

[1] Boogie Board: http://www.myboogieboard.com/

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microm 24. Januar 2011 um 20:37

Oje – habe die niedrige Auflösung gar nicht gesehen…

Aber es bleibt: es sieht wirklich toll aus.

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Sven 27. Januar 2011 um 11:10

Sieht wirklich zu schön aus, um wahr zu sein!

Wenn man in der WhoIs Datenbank schaut, dann sieht man, dass die Domain noteslate.com über https://www.domainsbyproxy.com registriert wurde, die vor allem für private User anonyme Domainregistraturen anbieten. Eine Firma würde normaler Weise unter ihrem Firmennamen die Domain registrieren.

Zudem sieht die Zeittafel mit den Firmware Releases total nach Informatikseminar-Feature-Entwicklungsplan aus. Hab selbst Informatik studiert, daher kommt mir das so bekannt vor… ;-)

Schade, habe mich für einen Moment richtig gefreut!

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ASUS Eee Note EA800 Rollout in (Süd)Europa » eReader » lesen.net 1. Februar 2011 um 17:32

[…] handelt es sich um einen Hybriden aus Tablet, eBook Reader und reinem Texteingabegerät a là Noteslate. Der Acht-Zoller verfügt über einen hochauflösenden und extrem sensitiven Wacom Touchscreen, der […]

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maxi 21. Februar 2011 um 09:02

Auf der Website hat sich in der Zwischenzeit einiges getan. Es sind zahlreiche Informationen und Bilder dazugekommen. Sieht zumindest schon konkreter aus als vor einigen Wochen.

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Urs 25. Februar 2011 um 08:18

Weiss jemand, wo man das Gerät bekommen kann? (25. Februar 2011).

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reMarkable: Schnelles"Papier-Tablet" jetzt vorbestellbar » lesen.net 2. Dezember 2016 um 13:12

[…] und sieht den reMarkable bereits in einer Linie mit dem Noteslate, einem erstmalig vor 5 (!) Jahren angekündigten und seither immer wieder verschobenen […]

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