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Onyx Boox 60: WLAN-Reader für 349 Euro

onyx_boox_1Wer sich beim txtr Reader vor allem auf das kurzfristig gestrichene WLAN-Modul gefreut hat und nicht 550 Euro für einen iRex iLiad in die Hand nehmen möchte, bekommt mit dem Onyx Boox 60 eine interessante Alternative. Der Sechs-Zoller mit berührungsempfindlichem Bildschirm geht ebenfalls kabellos in lokale Netzwerke wie Internet, kostet "nur" rund 350 Euro und ist ab sofort auch in Deutschland zu haben.

Der Europa-Vertrieb von Onyx sitzt im niederländischen Venlo, von dort aus wird auch der Online-Shop ebookreaderstore.de betrieben. Das Onyx Boox 60 gibt es hier zur "unverbindlichen Preisempfehlung" inklusive 2 Gbyte SD-Speicherkarte, Ledercover und externem Ladegerät. Bezahlt werden kann momentan nur per Vorkasse (Banküberweisung, Paypal), die Lieferung erfolgt vom grenznahen Nettetal aus mit der Deutschen Post.

onyx_boox_3Die Holländer sind momentan "out of stock", wie uns Onyx-Manager Tom Canters auf Anfrage erklärte. Kommenden Dienstag werde aber eine neue Lieferung erwartet, so dass Interessierte den WLAN-Reader zumindest noch in diesem Jahr in den Händen halten könnten. Für Anfang 2010 steht für das Unternehmen der Aufbau eines deutschen Vertriebsnetzes auf dem Programm, um den Sechs-Zoller eventuell auch im stationären Buchhandel verfügbar zu machen – Gespräche dazu werden bereits geführt.

Das Onyx Boox 60 wurde erstmals auf der Cebit 2009 gezeigt, ist also eigentlich ein alter Bekannter. Der chinesische Hersteller, dessen momentan einziges Produkt das Boox 60 ist, hat bislang aber die Prioritäten eher auf den Heimatmarkt gelegt. Entsprechend wenig Erfahrungsberichte gibt es bis heute im Internet.

Von Testern (ereaderclub.nl, ereaders.nlmobileread.com) wird das kontrastreiche Wacom Touchscreen-Display gelobt, welches auch in den Lesegeräten von Hanvon (z.B. N518) verbaut wird. Der Touchscreen lässt sich zwar nur mit einem magnetischen Eingabestift bedienen, weist aber anders als z.B. beim Sony Reader Touch Edition kaum störende Spiegelungen auf. Softwareseitig konnte die durchdachte Navigation, vielfältige Verwaltungsoptionen (inkl. Ordner) und eine gute pdf-Anzeige (Zoom, Reflow, Adobe DRM Support für pdf und epub) überzeugen, auch das Gehäuse bekam Pluspunkte für eine saubere Verarbeitung und sinnvoll platzierte Buttons.

Bemängelt wurde dagegen – ausgerechnet – die WLAN-Unterstützung. Der holländische Betreiber von ereaderclub.nl kritisierte lange Response-Zeiten ("ähnlich dem iPod Touch"), bei Mobileread bekam man das WLAN überhaupt nicht konfiguriert. Dieser Testbericht wurde allerdings bereits vor zwei Monaten mit einer alten Firmware-Version durchgeführt, das Problem soll inzwischen aus der Welt geschafft sein. Möglich ist derzeit auch nur die Ansteuerung von "fremden" Websites via Google, nach einem erneuten Firmware-Update im Januar soll aber die direkte Adresseingabe ebenso möglich sein wie ein drahtloser Download DRM-geschützter Literatur.

Der Onyx Boox 60 ist auf jeden Fall ein eBook Reader für die Wiedervorlage – finden sich hierzulande namhafte Vertriebspartner (wie es etwa iRiver gelang), könnte das Boox 60 eine durchaus tragende Rolle im deutschen eBook-Markt 2010 spielen. Zum jetzigen Stand der Dinge – wenig Erfahrungsberichte, Verfügbarkeit nur in einem holländischen Shop ohne Nachnahme/Rechnung Zahlungsmöglichkeit – ist das Lesegerät aber sicherlich nur eine Option "für Liebhaber".

Ein Testbericht auf lesen.net folgt in Kürze.

<Video von ereaders.nl>

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Kommentare


Bigboo73 18. Dezember 2009 um 10:51

Hi, also es stört mich irgendwie das in den meisten artikeln geschrieben wird, das man die Geräte "nur" mit einem Eingabestift bedienen kann.

Ich kann das "nur" nicht nachvollziehen, ich würde einen Reader der per Fingertouch funktioniert nicht kaufen. Was hätte ich davon? Um ein Iphone ähnliches Bediengefühl zu bekommen, ist E-Ink zu langsam.
Wenn es nur ums lesen geht braucht man ja sowieso kein Touch, man navigiert ja nicht so oft wie z.b. in einem Telefon oder in Windows.

Ich besitze einen Hanvon N518 und ich "geniesse" es meine Pfoten beim Schreiben, wie bei einem Blatt Papier in einer natürlichen Handhaltung auf dem Gerät/Display liegen lassen zu können.

Das kann man bei einem Touch Gerät nicht, somit wäre das ein Nachteil. Abgesehen natürlich noch von der idR. spiegelnden Oberfläche dieser Geräte, die dann auch den Lesevorteil zu nichte macht.

Ich sehe wie gesagt solche Enntwicklungen sehr skeptisch. Wenn es dann ein Gerät gibt, das sich trotz Fingertouch bedienung sich in einen Stiftmodus versetzen lassen würde, das ein komplett entspiegeltes Display besitzen würde und der Touchmodus auch irgendwie einen Mehrwert brächte, dann würde ich mich drauf freuen ;)

Grüße Björn

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Fishingfly 18. Dezember 2009 um 14:12

oha, das scheint ja wirklich eine Alternative zum txtr zu sein, zumal er lieferbar ist.

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Sven 18. Dezember 2009 um 17:19

Und durch das Touchscreen-Display meiner Meinung nach auch wesentlich interessanter Preis / Leistungsmäßig.

Wobei ich vorziehe auf das Pocketbook 302 zu warten. Das soll Touchscreen und Wlan haben und dabei unter 300 EURO kosten. Auch die Software sollte schon wesentlich ausgereifter sein. *lach* da kann sich der TXTr erst mal warm anziehen. Vielleicht ist er eh noch vor dem TXTr erhältlich…

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Pocketbook 302 kommt im Februar » eReader » lesen.net 23. Dezember 2009 um 09:43

[…] als Hanvon oder Onyx (beim jüngst vorgestellten WLAN-Reader Boox 60) verbaut Pocketbook bzw. Netronix den Touch-Layer über das E-Ink Display. Damit lässt sich der […]

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eBooks sind der Weihnachtsrenner : ViennaWriter’sBlog 29. Dezember 2009 um 13:29

[…] habe mich über Weihnachten ja auch mal wieder ein wenig schlaugelesen und dabei den Onyx Boox 60 entdeckt, der eine tatsächliche Alternative zum txtr Reader und dem Europa wohl überspringenden […]

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mtravellerh 7. Januar 2010 um 11:43

Ich werde ein Onyx Boox zu Testzwecken erhalten und ausführlich bei MobileRead darüber berichten, vor allem, was die angemäkelten Punkte (Probleme mit WLan und die eingeschränkten Surfmöglichkeiten) angeht.

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Onyx Boox 60 im Test (+HD-Video) » Topnews » lesen.net 13. Januar 2010 um 16:07

[…] Boox 60 inzwischen einige Aufmerksamkeit in Fachkreisen auf sich gezogen. Wesentlicher Grund: Der seit Mitte Dezember über verschiedene Online-Shops beziebare Gerät verfügt über ein beim txtr Reader jüngst unter […]

Antworten

Elhalyn 18. Januar 2010 um 17:34

hmm… eigentlich wollte ich mir heute im MM den DR800S von IREX hohlen, bis ich heute mehrfach gelesen habe, dass man dem die Notation Funktion kastriert hat. genau dies war aber zusammen mit den 8″ das wichtigste Kaufkriterium… hoffentlich zieht bald ein anderer zB. Hanvon mit einem 8 Zöller nach! inkl. Notation und Schreibfunktion per Wacom Stift. dann kann mich IREX mit ihrem überteuerten Teil eben doch mal bei de Füsse packen. also doch noch abwarten grrrr… andere Hersteller haben zwar die Funktionen aber 5 oder 6″ ist einfach noch zu klein für A4 PDF’s Ich brauche das Ding hauptsächlich für Meetings und zum lernen. Das Bücher lesen ist nur schmückendes Beiwerk für mich aber durchaus nützlich.

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Micro M 30. Januar 2010 um 14:17

Ich kann auch nicht so recht verstehen, warum es so wenige 8 Zöller gibt wo das doch scheinbar der beste Kompromiß ist um einerseits noch bequem handle'-bar zu sein und andereseits die Anzeige von A4 PDF’s halbwegs lesbar ermöglicht.

Sucht man noch hervorragende Unterstützung von PDF Features und ein maximal gut lesbares Display so gibt es im Moment abgesehen vom Boox keine anderen Alternativen.

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