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Pocketbook Sense angefasst [+ Video]

Erster eBook Reader mit Helligkeitssensor, erstes Pocketbook ohne frontseitige Tasten, erstes Pocketbook mit beiliegendem Cover, ausgesprochen klein und leicht: Das Pocketbook Sense sticht heraus. Ob das Sense tatsächlich das bessere Pocketbook Ultra ist und wie es im Vergleich zur E-Ink-Carta-Konkurrenz dasteht – unsere ersten Eindrücke von der Berliner Funkausstellung.

Ohne Cover bringt das Pocketbook Sense zarte 175 Gramm auf die Waage, genauso viel wie das Pocketbook Ultra und spürbar weniger als etwa ein Kindle Paperwhite (205 Gramm). Optisch sieht es einem Kindle hingegen deutlich ähnlicher als einem Gerät aus der eigenen Modellfamilie, denn das Pocketbook Sense kommt ganz ohne Tasten auf der Oberfläche aus. Viele Pocketbook-Fans werden die fehlenden frei konfigurierbaren Funktionstasten sicherlich vermissen, bei Bedarf können sie hier zum zumindest im Weihnachtsgeschäft weiterhin erhältlichen Pocketbook Touch Lux 2 greifen.

Pocketbook Ultra links, Pocketbook Sense rechts (beide 100% Beleuchtung)

Pocketbook Ultra links, Pocketbook Sense rechts (beide 100% Beleuchtung)

Das Pocketbook Sense verfügt über einen 1024x758px auflösenden 6″ E-Ink-Bildschirm, allerdings nur aus der Pearl-Generation. Damit müsste er eigentlich kontrastschwächer sein als Carta-Reader, vor allem zum Pocketbook Ultra. Das Gegenteil ist der Fall: Im direkten Vergleich ist Text sowohl ohne als auch mit Beleuchtung auf dem Sense wesentlich besser lesbar als auf dem Ultra (siehe Video). Das Pocketbook Sense ist hier absolut auf dem Niveau des sehr guten Touch-Lux-2-Panels und praktisch auf Augenhöhe zu Kindle Paperwhite 2 und Tolino Vision (beide E-Ink-Carta). Was hingegen zumindest im ersten Eindruck nicht überzeugte, war der Helligkeitssensor. Sowohl bei grellem Messelicht als auch bei zugehaltenem Sensor wählte das Gerät die exakt selbe Beleuchtungsstufe aus (Video). Pocketbook will den Sensor bis zum Verkaufsstart noch optimieren, was auch dringend nötig ist: Aktuell fällt das kleine Loch über dem Display eher in die Kategorie "Gimmick" als "nützliche Funktion".

Navigiert wird über die neue Benutzeroberfläche von Pocketbook, die erstmalig beim Ultra zum Einsatz kommt und zumindest dort in unserem Test einen unfertigen Eindruck machte (viele Abstürze, lahme Betriebsgeschwindigkeit). Geblättert wird über den Touchscreen oder über rückseitige Blättertasten, die uns beim Sense klar besser gefallen als die sehr schwergängigen Tasten des Ultra.

Angeklebtes Kroko-Cover

Pocketbook Sense im Kroko-Cover

Pocketbook Sense im Kroko-Cover

Vorerst wird das Pocketbook Sense ausschließlich mit einem Kunstleder-Cover verkauft, das vom Modelabel Kenzo gestaltet wurde. Das Cover im schwarzen Krokodilleder-Look fühlt sich ordentlich an, die Optik ist aber definitiv Geschmacksache. Das Cover kann rückstandslos entfernt werden – anders als in unserem Forum vermutet besteht die "Antirutsch-Beschichtung" allerdings nicht aus Magneten, sondern aus einem sehr starken Kleber. Das ist gut für Kreditkarten und Festplatten, aber schlecht für regelmäßige Wechsler: Pocketbook geht von 5 bis 10 möglichen Ab- und Anklebe-Vorgängen aus, danach muss man sich etwas einfallen lassen. Wer mal mit, mal ohne Cover lesen will, für den ist das Bundle eher nichts.

Das Pocketbook Sense kommt im Oktober in den Handel und wird 150 Euro kosten. Es wird über diverse Online Stores und im unabhängigen Buchhandel verkauft. Ob auch Filialisten das Gerät ins Programm nehmen, ist noch offen: Osiander und die Mayersche verkaufen aktuell das Vormodell Touch Lux 2 unter eigenem Namen.

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Pocketbook Sense: Echte Alternative zur Carta-Konkurrenz

Sense mit ausgeschalteter Beleuchtung

Sense mit ausgeschalteter Beleuchtung

50 Euro beträgt der Preisabstand zum Touch Lux 2 (99 Euro bei Osiander). Sense-Käufer bekommen dafür die neue Benutzeroberfläche (die mittels Firmware Update auch noch auf den Touch Lux 2 kommen soll), ein kleineres und leichteres Gehäuse, rückseitige Blättertasten, einen (aktuell nutzlosen) Helligkeitssensor und natürlich das beiliegende Cover. Verzichten müssen sie auf die Funktionstasten unter dem Display.

Der Vergleich zum Pocketbook Ultra fällt eindeutig aus: Solange der Hersteller die Firmware dieses Gerätes nicht massiv verbessert, sollten sich allenfalls Abenteuerlustige mit dem Gerätekauf näher auseinandersetzen (vgl. unseren Testbericht). Hier ist das Pocketbook Sense trotz "nur" 20 Euro Differenz klar die bessere Wahl, Interessierte sollten sich nicht von Carta-Panel, Audio-Funktion und integrierter Kamera blenden lassen.

Und die Konkurrenz? Der Tolino Vision kostet 30 Euro weniger, hat ein sehr gutes Display und für uns auch die intuitiver bedienbare Firmware (allerdings mit weniger Anpassungsoptionen), insbesondere im Bezug auf den E-Book-Kauf mittels integriertem E-Book-Store. Gleiches gilt für den fast ein Drittel günstigeren Kindle Paperwhite 2, der zudem noch Spitze in Sachen vernetztes Lesen ist. Das Pocketbook Sense ist hier im Vergleich tendenziell noch einige Euro zu teuer, anders als das Pocketbook Ultra aber eine wirkliche Option – gerade für Leser, die ein schickes und gleichzeitig vielfältig anpassbares Lesegerät haben wollen.

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Kommentare


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