Pocketbook Touch Lux 2: Kleine Modellpflege, großer Preisrutsch
Pocketbook, mit Sony und Kobo im Wettstreit um den 3. Platz auf dem deutschen E-Reading-Markt, hat am heutigen Dienstag das Nachfolgemodell seines Top-Gerätes Pocketbook Touch Lux vorgestellt. Das Pocketbook Touch Lux 2 genannte Gerät ist etwas dünner als sein Vorgänger und verfügt über leistungsfähigere Hardware, zudem ist es deutlich günstiger. Bei der Kernkomponente, dem Display, tat sich allerdings wenig, ein anderes Feature des Touch Lux fiel sogar dem Rotstift zum Opfer.
Wie auch schon das im Juni 2013 erschienene Pocketbook Touch Lux hat das Lux 2 einen beleuchteten Pearl-E-Ink-Touchscreen verbaut (1024x758px auf 6″). Nach wie vor ist kein E-Ink Regal für weniger Ghosting an Bord, das gibt es inzwischen bei sämtlichen konkurrierenden Leucht-Geräten. Auch der kontrastreichere Pearl-Nachfolger E-Ink-Carta fehlt auf dem Datenblatt, damit bleibt der Kindle Paperwhite 2 das einzige Gerät mit einem solchen Bildschirm.
Mehr Power, kein Audio
Gegenüber dem Vormodell verbaut Pocketbook beim Touch Lux 2 eine stärkere CPU (1 GHz statt 800 MHz) und doppelt so viel Arbeitsspeicher (256 Mbyte statt 128 Mbyte). In unserem Pocketbook Touch Lux Testbericht war die Arbeitsgeschwindigkeit ein wesentlicher Kritikpunkt, in sofern ist das Hardware-Update sehr zu begrüßen.
Eine weitere Änderung wird für ein zwiespätiges Echo sorgen: Sämtliche Audiofunktionen – der integrierte MP3-Player ebenso wie die wirklich brauchbare Text-to-Speech-Funktion und infolge dessen auch der 3,5mm-Kopfhöreranschluss – wurden gestrichen. Die wenigsten E-Reading-Interessierten schenken einer solchen Funktion Beachtung, nicht ohne Grund hat sie kaum ein Gerät an Bord. Gerade darum verliert Pocketbook mit der Audiowiedergabe aber auch ein Alleinstellungsmerkmal.
20 Prozent günstiger als das Pocketbook Touch Lux
Weiterhin ist das Gerät einen guten Millimeter dünner, aber knapp 10 Gramm schwerer als sein Vorgänger. Mit 208 Gramm bewegt sich das Pocketbook Touch Lux 2 im Leucht-Reader-Vergleich aber immer noch im guten Mittelfeld. Die vielleicht größte Änderung betrifft den Verkaufspreis: Statt 139 Euro beträgt die unverbindliche Preisempfehlung jetzt 111 Euro, ein Minus von satten 20 Prozent. Das Gerät soll ab sofort erhältlich sein.
Pocketbook Touch Lux 2: Auf Augenhöhe mit Tolino & Co.
Pocketbook bringt sein Topmodell, das hierzulande vor allem über unabhängige Buchhandlungen und die Regionalketten Mayersche und Osiander (dort ist das Touch Lux 1 aktuell übrigens für 99 Euro erhältlich) verkauft wird, damit im Bezug auf Preisschild und Hardware auf Augenhöhe zum Tolino Shine. Im Vergleich kann das Pocketbook Touch Lux 2 haptische Blättertasten (leider nur unten, nicht seitlich) für sich verbuchen, die Firmware bietet außerdem wesentlich mehr Anpassungsmöglichkeiten und nette Zusatz-Funktionen wie die Dropbox-Anbindung.
Bei der Tolino-Allianz hat man hingegen einen deutlich besser integrierten eBook Store und ein größeres und vernetzteres App-Ökosystem. Das gibt es für 20 Euro mehr auch beim Kobo Aura, dessen Firmware und Haptik uns im Bereich am besten gefällt. Hardwareseitig tront der Kindle Paperwhite mit seinem Carta-Display nach wie vor über allem, auch Store und Apps sind hier am besten. Allseits bekannte Kehrseite: Das besonders geschlossene Ökosystem (dafür kommt man ohne Adobe aus).
Kommentare
PocketBook Touch Lux 2: Leistung verbessert, Audio gestrichen, Preis gesenkt | eBook-Fieber.de 11. Februar 2014 um 17:12
[…] Ein Feature, das vielen vielleicht nicht fehlen wird, aber – wie Johannes von lesen.net anmerkt – ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal für den eReader darstellt, ist das komplette […]
PocketBook Touch Lux Version 2.0 | m.Design – e-Books 11. Februar 2014 um 19:38
[…] https://www.lesen.net/ereader/pocketbook-touch-lux-2-kleine-modellpflege-grosser-preisrutsch-10601/ […]
Pocketbook Aqua: Erster wasserdichter eBook Reader » lesen.net 27. Februar 2014 um 15:14
[…] nicht ab. Das dritte neue Lesegerät innerhalb von anderthalb Monaten (nach Pocketbook Basic 2 und Pocketbook Touch Lux 2) hört auf den Namen Pocketbook Aqua und soll schon ab März hierzulande erhältlich sein. […]
E-Reading-Herbst 2015: Umtriebiger Stillstand » lesen.net 8. September 2015 um 12:38
[…] Sinnbildlich für den Stillstand bei handfesten Neuerungen ist Pocketbook. Im letzten Jahr brachte das Unternehmen mit Inkpad (8″, Sensorfeld neben Display), Sense (stylischer Sechs-Zoller mit Croko-Cover und rückseitigen Blättertasten), Ultra (unter anderem Kamera mit OCR-Funktion) und Aqua (wasserdicht) gleich vier innovative Geräte in den Handel, hinzu kam eine neue Touch-Lux-Generation. […]