Samsung stellt E-Paper & E-Reader Entwicklung ein
Dass "Digitales Lesen" für Unternehmen keine Einbahnstraße in den Ertragshimmel ist, haben in den vergangenen Monaten – vor allem infolge des iPad-Rollouts – schon einige Marktteilnehmer zu spüren bekommen. Nach Pleiten von Herstellern (iRex), Resellern (u.a. Cool-er) und Händlern (justread.de) räumt nun der erste E-Paper Entwickler das Schlachtfeld. Dabei trifft es keinen Unbekannten.
Die Entwicklung von eigenem elektronischen Papier sei zu teuer, die Anzahl der Zulieferer limitiert; entsprechend setzt Samsung fortan auf die altbewährte LCD-Technik, kündigte im gleichen Atemzug die Entwicklung eines "eBook Reader" mit hintergrundbeleuchtetem Flüssigkristallbildschirm an. Mit dem vermutlich deutlich multifunktionaleren Gerät wird allerdings nicht vor 2011 zu rechnen sein.
Der Marktaustritt von Samsung kommt nicht ganz überraschend, nachdem erst vor wenigen Wochen der Deutschland-Launch vom Samsung E60 abgeblasen wurde. Begründet wurde dieser Schritt mit der Erkenntnis, hiesige Lesefreunde erwarteten von eReadern eine umfangreiche Ausstattung von 3G-Modul bis hin zum Farbdisplay – offenbar ein Umstand, den Samsung nun auch global als gegeben sieht. Das einzige bislang erschienene Samsung-Modell E60 dürfte damit nur noch abverkauft werden (in UK aktuell 199 Pfund inkl. 80 Pfund eBook-Gutschein, also rd. 150 Euro), die angekündigten und teilweise auch schon gezeigten Folgemodelle werden wohl nie einen Elektronikmarkt von innen sehen.
Kommentare
microm 25. August 2010 um 08:09
Wie schön zu erfahren das an dem Mirasol Display weiterhin gearbeitet wird.
Tom 25. August 2010 um 17:10
Interessant, welche Haken der koreanische Riese schlagen kann. Erst große Auftritte auf Messen, dann per Personalanzeige einen Marketingmenschen für E-Reader in Deutschland gesucht, ein paar Wochen später wird dann die gesamte Produktlinie eingestampft. Das nenne ich mal weitsichtige Strategie. Mal schauen was Sony langfristig macht…