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Smarter E-Ink-Bilderrahmen, nächster Versuch

Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter bittet ein Startup derzeit um Geld für die Produktion digitaler E-Ink-Bilderrahmen. Die Idee ist nicht neu, eine praktikable Lösung für einen ansich recht naheliegenden Nutzungszweck steht aber noch aus.

Den Vikaura Screen soll es in drei Größen geben: In 4″ Bildschirmdiagonale, in der klassischen eBook-Reader-Größe 6″ und im XL-Format 9,7″. Alle Displays verfügen über ein Bluetooth-Modus, das von den Vikaura-Apps Informationen von Bildergalerien über Notizzettel bis hin zu Wetterinformationen empfängt.

Eine Interaktionsmöglichkeit (Touchscreen, Tasten) direkt am Panel ist nicht vorgesehen, ebensowenig Stromzufuhr. Weil E-Ink-Screens bekanntermaßen nur beim Umblättern Storm verbrauchen, hat der "Vikaura Screen" viel Puste und kann unabhängig von Netzkabeln platziert werden – ein klarer Vorteil gegenüber den gebräuchlichen LCD-Bilderrahmen.

20.000 US-Dollar nach einer Woche

Die Bildschirme kosten bei Kickstarter 99 US-Dollar (4″), 129 US-Dollar (6″) beziehungsweise 199 US-Dollar (9,7″), beim Erreichen des Funding-Zieles soll die Auslieferung im Juni 2015 erfolgen. 125.000 US-Dollar will das Startup haben, wovon nach 7 von 28 Tagen bislang 20.000 US-Dollar beisammen sind. Das ist ein ordentlicher Start, vor allem vor dem Hintergrund, bedenkt man, dass das Projekt erst in den letzten drei Tagen breitere mediale Aufmerksamkeit erlangte (The Digital Reader, Techdirt).

Noch wesentlich größer wäre die Nachfrage zweifelsohne bei einem weniger sportlichen Preis. Ein doch relativ "dummes" Nur-Display zum Preis eines genauso großen Kindle Paperwhite 2, das ist schwer vermittelbar. Begründet ist es im Wesentlichen durch den initialen Entwicklungsaufwand, die viel kleineren Abnahmemengen von Vikaura im Vergleich zu Amazon (= schlechtere Konditionen) und durch zumindest aktuell mangelnde Möglichkeiten der Querfinanzierung. Klappt das Funding, könnten die Preise mittelfristig nach unten gehen.

Viel Platz für E-Ink-Rahmen

Digitale Bilderrahmen haben sich in den letzten Jahren klammheimlich eine gar nicht einmal kleine Nische im Elektronikmarkt erobert. Zu Preisen ab 50 Euro bis weit in den dreistelligen Bereich gibt es Panels, die zumeist Foto-Slideshows anzeigen. Sie stellen Bilder naturgemäß brillanter als E-Ink-Panels und in Farbe dar, haben aber auch eine ganze Reihe Nachteile. Die permanente Hintergrund-Beleuchtung macht sie vergleichsweise aufdringlich, die Bildschirmqualität und Auflösung ist in niedrigeren Preisklassen oft mau (800x600px auf 8″ ist der Standard), und schließlich bleibt ohne permanente Stromzufuhr das Panel dunkel.

Wo sind die Frame-Funktionen in Lesegeräten?

Gerooteter Kindle mit Wetter-App

Gerooteter Kindle mit Wetter-App

Viel Platz für E-Ink-Bilderrahmen, möchte man meinen. Im Do-It-Yourself-Segment gibt es schon seit Jahren Ansätze in die Richtung, ausgemusterten aber noch voll funktionstüchtige eBook Readern (deren Zahl längst im den zweistelligen Millionenbereich sein dürfte) ein neues Leben einzuhauchen. Hervorzuheben ist hier etwa ein Hack, der aus einem gerooteten Kindle 4 laufend aktuell die Wettervorhersage anzeigt.

Solche Lösungen gibt es bislang nur von Bastlern. Es liegt an den Herstellern, ihre Geräte mit für jedermann nutzbaren Funktionen eines E-Ink-Bilderrahmen zu bestücken. Umso mehr Altgeräte ungenutzt in Schubladen verstauben, desto größer wird hier der Bedarf.

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