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Sonntagsfrage: umblättern

Lange Zeit die einzige Möglichkeit zum Seitenwechsel auf dedizierten Lesegeräten, wurden seitliche mechanische Blättertasten in den letzten Jahren mehr und mehr zur Seltenheit. Mit dem Kindle Oasis erlebt diese Bedienoption jetzt ein Comeback – und reiht sich ein in ein gutes halbes Dutzend Möglichkeiten zum Seitenwechsel.

Blätter-Tasten erst alternativlos…

Sony Reader

Sony Reader

Gibt es bei gebundenen Büchern seit Jahrhunderten nur eine Möglichkeit zum Umblättern, sind die Optionen bei eBooks zahlreich und wechselhaft. So hatten die ersten drei Kindle-Generationen ebenso seitliche Blättertasten – je zwei auf jeder Bildschirmseite – wie Konkurrenzmodelle etwa von Sony. Die Option war alternativlos, weil die Bildschirme in den ersten E-Reading-Jahren nicht berührungsempfindlich waren (beziehungsweise wenn, dann erkauft mit mieser Anzeigequalität).

…dann abgeschafft…

2011 wurden mit dem Kindle 4 die seitlichen Blättertasten gestrichen, statt dessen gab es nur noch ein Steuerkreuz unter dem Display. Der Ende 2012 in den Handel gekommene Kindle Paperwhite 1 war dann der erste weithin verbreitete eBook Reader vom Marktführer, bei dem ausschließlich durch Wischen oder Tappen auf dem Bildschirm geblättert werden konnte, also ebenso wie bei Tablets und Smartphones.

Auch bei epub-Lesegeräten machten sich die mechanischen Blättertasten rar, vor allem nachdem sich Sony – dasbis zum Ende auf optionale Blättertasten setzte – aus dem Markt verabschiedete. Tolino und Kobo haben keinerlei Geräte mit Blättertasten im Programm. Einzig Pocketbook hält an diesem Bedienkonzept fest und variiert sogar, so hat das Pocketbook Ultra rückseitige Blättertasten. Bei der Anzeigequalität ist der Hersteller allerdings derzeit nicht konkurrenzfähig.

…und jetzt wieder entdeckt

Kindle Voyage

Kindle Voyage

Ausgerechnet Amazon, die mit dem Kindle Touch und mit dem Kindle Paperwhite die Abkehr von Blättertasten eingeläutet haben, sorgten in den letzten anderthalb Jahren für ein gewisses Revival im Premium-Modell. Der Kindle Voyage hat beidseitige Blätter-Sensoren (PagePress), wo durch Drücken geblättert wird. Auf Wunsch geben die planen Tasten sogar eine kleine Vibration als Rückmeldung.

Beim neuen Kindle Oasis entschied sich Amazon für zwei seitliche Blättertasten am "Griff", die dank Rotationssensor immer auf der richtigen Seite liegen. Ein Amazon-Manager begründete uns den Wechsel damit, über herausstehende Tasten sei ein einfacheres "blindes" Umblättern möglich. Im Test konnten uns beide Lösungen überzeugen.

Auch Konkurrent Tolino führte im Herbst 2014 eine zusätzliche Blätteroption ein. Beim damaligen Top-Modell Tolino Vision 2 kann durch Klopfen auf die Rückseite zur nächsten Seite gesprungen werden. "Tap2flip" fand auch im Nachfolger Tolino Vision 3 HD Einzug – von einigen Lesefreunden werde die Funktion rege genutzt, kommentierte ein Tolino-Sprecher.

Wischen, tappen, pressen, drücken, klopfen

Fire Phone

Fire Phone

Wischen, tappen, pressen, drücken, klopfen: Die Möglichkeiten zum Umblättern sind zahlreich. Und möglicherweise kommt noch mehr: Bei Smartphones und Tablets ermöglichen Sensoren bereits das Weiter-Scrollen von Text durch Neigen des Gerätes. Das Fire Phone von Amazon konnte durch frontale Kameras sogar lokalisieren, wo das Leser-Auge ist, und abhängig davon die Anzeige verändern. Man hat also die Qual der Wahl.

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Kommentare


Sonntagsfrage: umblättern | OnleiheVerbundHessen 10. Juli 2016 um 17:12

[…] Quelle: Sonntagsfrage: umblättern » lesen.net […]

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