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Sony: E-Reader-Leser wollen keine Displaybeleuchtung

sony-prs-700Eine hochrangige Sony-Managerin erklärte: E-Reader-Nutzer wünschten sich ein möglichst "papiernahes" Leseerlebnis und bevorzugten darum externe Lichtquellen. In Zeiten, wo nahezu alle populären E-Book-Reader beleuchtete Displays haben, ist das eine bemerkenswerte Aussage. Wie wird der Sony Reader PRS-T3 aussehen?

Stephanie Lang (Linkedin), verantwortlich unter anderem für die Reader-Sparte von Sony Frankreich, wurde am Rande einer französischen Büchermesse zu den Lesegeräten des Unternehmens befragt. Konkret danach gefragt, warum Sony als einer der wenigen Hersteller keine Display-Beleuchtung verbaue, antwortete Lang: "Wir glauben, eine integrierte Beleuchtung ist nicht zwangsläufig nützlich, sondern kann sogar dem Leseerlebnis abkömmlich sein." Sie führe nämlich weg vom traditionellen Lesegefühl, dass sich Käufer dedizierter Lesegeräte gerade wünschten.

Zu diesem Schluss sei Sony laut Lang infolge des Sony Reader PRS-700 gekommen (oben im Bild). Dabei handelt es sich um ein schon 2008 von Sony veröffentlichtes Lesegerät, das über einen berührungsempfindlichen Bildschirm plus integrierte Beleuchtung verfügte – scheinbar also aktuelle state of the art (absehen von WLAN). Allerdings erwiesen sich beim PRS-700 die LEDs als üble Akkufresser und erzeugten ein unangenehmes Dimmlicht, der Touchscreen neigte zu Spiegelungen (hier unsere Zusammenfassung von PRS-700-Reviews). Das Gerät war ein Flop, nicht umsonst führte Sony in Deutschland Anfang 2009 das De-Facte-Vormodell Sony Reader PRS-505 ein.

Die aktuelle Glow-Reader-Generation ist frei von den Kinderkrankheiten des Sony Reader PRS-700. Aber auch vor diesem Hintergrund hält Lang die Beleuchtung für keine Funktion, die Sony-Lesegeräte haben müssten; viel wichtiger sei es, an den Anzeigeoptionen zu feilen. Als Königsweg in Sachen Beleuchtung betrachtet Lang eine ins Cover integrierte oder ansteckbare Lichtquelle.

Sony Reader PRS-T3: Wann und mit welchen Features?

Marketingphrase (weil Sony nun einmal keinen der gerade hoch im Kurs stehenden Leucht-Reader im Sortiment hat) oder Fingerzeig in Richtung Sony Reader PRS-T3 (wie die berichtenden Kollegen von goodereader.com vermuten), das ist hier die Frage. Auch wenn Stephanie Lang eine Führungskraft von Sony Frankreich ist: Die Produktpolitik wird bei Sony immer noch in Übersee gemacht. Von der Aussage einer allenfalls indirekt Beteiligten auf die Features des nächsten Sony Readers zu schließen, wäre doch sehr gewagt. Abgesehen davon sind die Elektronikmärkte voll von Produkten, die es laut früheren Aussagen seitens der Hersteller gar nicht geben dürfte (man denke nur ans iPad Mini).

sony-reader-prs-t2-2Wann der Sony Reader PRS-T3 kommt, steht ebenso in den Sternen. Turnusmäßig wäre ein neues Lesegerät des Unternehmens erst im Herbst dran – seit mindestens fünf Jahren veröffentlicht Sony seine neuen Reader kurz vor oder auf der IFA. Gerade durch den Leucht-Reader-Boom wirkt das aktuelle Modell allerdings schon jetzt, nach einem halben Jahr, reichlich veraltet. Abverkaufspreise weltweit (auch in Deutschland ist der Reader gerade wieder für 99 Euro bei ebook.de zu haben) nähren das Gerücht, die nächste Sony-Reader-Generation stehe schon vor der Tür. Eine Sony-Deutschland-Sprecherin wusste davon auf Anfrage von lesen.net nichts.

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Kommentare


Tobias Auth 9. April 2013 um 18:39

Ich kann die Meinung zumindest nachvollziehen. Ich finde die Beleuchtung beim Paperwhite auch eher störend und lese lieber auf dem normalen Kindle ohne Beleuchtung.

Und vielleicht sorgt auch das intensivere Marketing für die hohen Absatzzahlen der Leucht-Reader.

Vielleicht ist das aber auch nur Gewöhnungs- oder Geschmackssache und die Beleuchtung ist ein wirklicher Fortschritt.

Wie geht es denn anderen Lesern so?

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Schwakoviak 9. April 2013 um 19:19

Nach einem PocketBook habe ich seit gut einem Jahr einen PRS-T1 und eigentlich recht zufrieden – bei guten Licht.

Für Dämmerlicht, im schlecht beleuchteten Raum oder in der Bahn wünsche ich mir schon eine Hintergrundbeleuchtung und schiele schon zum Kobo Glow et.al.

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Ingo Lembcke, Hamburg 9. April 2013 um 19:25

Ich bin vom Sony PRS-T1 auf den Kindle Paperwhite umgestiegen, als dieser kurz vor Ostern im Sonderangebot war.
Die Beleuchtung finde ich sehr praktisch, wenn Sonne oder andere Lichtquellen ausreichen, regele ich sie runter. Einzig, das sie nicht 100% abschaltbar ist, bleibt dann noch als Kritikpunkt, aber das stört mich nicht, bzw. ich sehe den Unterschied nicht.
Deshalb kann ich das Argument gegen Beleuchtung nicht nachvollziehen, für mich ist es ein lohnender Fortschritt, den ich nutzen kann, aber auch abschalten kann.
Ich habe allerdings Beispiele von Paperwhites gesehen, wo bei maximaler Beleuchtung deutlich farbite Wolken zu sehen waren, das ist bei meinem nicht der Fall. So einfach ist es wohl nicht, eine gute Frontbeleuchtung zu bauen, vielleicht packt Sony das nicht (oder will nicht passendes dazu kaufen)?!

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Susanne Weigand 9. April 2013 um 20:38

Ich gehöre zu der kleine Minderheit derer, die die Glühwürmchen als unausgereift und unangenehm im Gebrauch empfinden. Deshalb begrüße ich das ausdrücklich. Ob es aber Sony schafft, sich gegen einen marketinggetriebenen Hype zu stellen?

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Martin Menke 10. April 2013 um 07:31

Ich würde mir kein Gerät mehr ohne kaufen! Man muss sich im Dämmerlicht nicht nach einer Beleuchtung umsehen und beleuchtet die Umgebung auch nur minimal mit. Die Ausleuchtung könnte noch gleichmäßiger sein, aber das wird schon noch kommen.

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Sony pfeift auf beleuchtete eReader – Sony Reader PRS-T3 ohne Frontlight? | eBook-Fieber 10. April 2013 um 13:49

[…] beleuchteten eReader-Generation der Konkurrenz mithalten zu können. Zum Glück werden – wie Kollege Johannes von Lesen.net richtigerweise betont – die Entscheidungen nicht von der französischen Sony-IT-Sparte, sondern im […]

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Jörg 10. April 2013 um 20:57

Ich schließe mich der "Nie mehr ohne" Fraktion an. Ich empfinde das abendliche Lesen mit nur dem PW als Beleuchtung deutlich angenehmer als meine vorherige Nachtischlampe + Kindle Keyboard Kombination.

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Arne 10. April 2013 um 22:29

Ich habe meinen PRS-T1 jetzt durch einen Tolino Shine ersetzt weil ich ein Gerät mit Beleuchtung wollte und bin absolut zufrieden damit.
Einen Sony mit Beleuchtung würde ich wohl wieder kaufen, ohne höchstens wenn er sehr billig wäre.

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Michael 11. April 2013 um 07:56

Mein Frau war mit Ihrem T1 zufrieden, bis ich den Tolino für mich ins Haus holte. Dann fiel ihr auf, dass das Lesen im Bett damit viel bequemer ist.

Meiner Meinung nach ist es wichtig, die Beleuchtung richtig einzusetzen. Bei gutem Licht brauch ich sie nicht, aber bei Dämmerlich ist sie unschlagbar.

Daher kann ich Sonys Argumentation überhaupt nicht nachvollziehen und befürchte, dass sie sich damit ins Abseits stellen. Schade, denn der T2 mit Beleuchtung wäre sofort meine Wahl!

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ReaderT2 11. April 2013 um 08:37

Unabhängig davon, ob ein PRS-T3 zu den "Glühwürmchen" zählen wird oder nicht, sollte Sony sich bei der Preispolitik an der Konkurrenz orientieren, weil sich sonst der Marktanteil nicht halten läßt.

Aktuell zu "Ausverkaufspreisen" kostet der PRS-T2 inklusive Leuchtcover 148,99 Euro!

Die aktuelle Konkurrenz kostet ungefähr 129 Euro und wenn der Tolino mal nicht mehr 99 Euro kostet, 119 Euro.

Wenn der PRS-T2 inklusive Leuchtcover für unter 100 Euro angeboten wird, wird das Gerät wieder interessant, alles darüber ist zu teuer.

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gartmannowicz 11. April 2013 um 11:49

Ist das nicht etwas bevormundend von Sony? Vielleicht war deren Reader nicht erfolgreich, weil die damalige Technik nicht so das wahre war. Abgesehen davon hat man ihn kaum bis gar nicht kaufen können.
Ich denke, die Möglichkeit im Dunklen zu lesen ohne einen Partner im Bett zu stören, ist doch großartig. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur wenige Leute tun.
Leider findet man kaum Reviews, die die Beleuchtung aktueller Reader in der Dunkelheit unter tatsächlichen Bedingungen über längere Zeit testen. Aber gerade das ist das Killer-feature von Paperwhite und glo.

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aeon 12. April 2013 um 13:27

Seuftz. Während man dich weiter über beleuchtet/unbeleuchtet streitet, warte ich noch immer darauf, dass ein reader mir die Lektüre meine wissenschaftlichen Paper ermöglicht! Zwei- oder dreispaltige PDFs, mit Abbildungen die man einfach zoomen können muss – SO schwer kann das doch nicht sein!

Sonys Lösung (getestet auf dem 650) war da bisher noch die beste: 2- bzw. 3-spaltiges Blättern. Der Zoom war die Pest. Hab gerade den Tolino getestet – der Zoom ist bescheiden. kindle geht gar nicht, pdfs will amazon einfach nicht ordentlich unterstützen.
Randnotiz: dass Sony die Unterstützung von wordfiles rausgenommen hat ist auch bescheuert. (XML, anyone?)

Mannmannmann. Da hat man 2.5 Mio Studis in Deutschland, die alle lesen *müssen* – und keiner liefert die Geräte…

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Rückgabe von eBooks, neuer Sony-Reader und mehr | eBooks-lesen.net 12. April 2013 um 15:31

[…] wird es wohl keinen Sony-Reader mit Beleuchtung geben. Bei lesen.net konnte ich erfahren, dass laut einer Aussage einer französischen Sony-Managerin die Käufer des […]

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Juergen 12. April 2013 um 19:11

Beleuchtete Displays sind nett, wenn man als Kind unter der Bettdecke lesen will – aber welches Kind macht das schon?
Ein überflüssiges Feature, auf das sich scheinbar alle geeinigt haben.

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Andreas 12. April 2013 um 20:19

"kindle geht gar nicht, pdfs will amazon einfach nicht ordentlich unterstützen."

Kann ich so nicht bestätigen. Amazon hält sich an den PDF-Standard und stellt die entsprechende Datei auf dem Kindle im originalgetreuen Layout dar.

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Chräcker Heller 22. April 2013 um 08:11

Für mich ist das reines Marketinggeschwätz. Denn die Beleuchtung bei "guten" Readern, und wir dürfen doch annehmen, daß Sony NUR Gute baut, ist doch komplett abstellbar. Es ist also eine Möglichkeit, eben doch mal eine Beleuchtung freiwillig zu zuschalten, wenn das Umgebungslicht dann doch mal wegdämmert. Zu sagen "die Kunden wollen das nicht" und dann noch dieses "so lesen wie auf Papier"… das bedient ja wieder die alte bildungsbürgerliche Kitschkiste, daß ein geschriebener Text nur in einem Papierbuch richtig zur geltung käme. Also soll die Beleuchtung auch so punktuell sein wie bei einer Leselampe auf Papier?

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E-Reader-Preisaktionen: Bookeen Cybook Odyssey für 60 Euro und mehr » Debatte, eReader » lesen.net 11. Juni 2013 um 22:01

[…] aber doch ein wenig antiquiert. Ob der PRS-T3 tatsächlich auch unbeleuchtet daherkommt (“Sony: E-Reader-Leser wollen keine Displaybeleuchtung“), darf angesichts der Verkaufserfolge von Kindle Paperwhite & Co. doch bezweifelt […]

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sisco 8. Juli 2013 um 11:31

also wirklich, was blöderes habe ich nicht gelesen. "Beleuchtung führt weg vom traditionellen Lesegefühl…….."

halloooo, ebook, kein papier. Wenn ich ein "traditionelles Lesegefühl" habe will dann lese ich ein Buch. Ich bin froh habe ich eine Beleuchtung am Kobo Glo, die, wie schlauer Leser (nicht ironisch) festgestellt hat, abgedreht werden kann.

Nun, ich lese halt gerne abends draussen, und wenn es dämmert, dann schalte ich die Beleuchtung ein….
wow was für ein "futuristisches Lesegegefühl", diese möchte ich auf keinen Fall mehr missen….

Thumb down für Sony Reader ohne Beleuchtung

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Argos 21. Juli 2013 um 00:18

Ich bin der Meinung das Sony keine blasse Ahnung hat was ereader Nutzer wollen.
Sony sollte sich mahl informieren auf ereader/ebook websites und blogs. Die grosse Mehrheit der Nutzer wollen Frontlighting. Ich liebe meine PRS-950, aber werde umschalten auf Kobo wen Sony’s T3 kein Frontlight hat.

Ich würde am liebsten eine modernisierte Aluminium PRS-950 mit Front light kaufen. Ich wäre bereit sogar das Doppelte zu zahlen als für ein ähnliches Model von Kobo oder Nook etc.

Sony ist dabei den Ereader Markt entgültig zu verlieren wenn sie nicht auf die Nutzer hören will.

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katrin 29. Juli 2013 um 10:15

Also wir haben den Sony PRS-T2 und sind wirklich begeistert. Bisher dachten wir auch, Beleuchtung ist Quatsch und ich war kurz davor einen zweiten Sony zu bestellen, aber dann kam Nachwuchs und beim Stillen im Bett im abgedunkelten Schlafzimmer wäre eine Beleuchtung schon nett, um das Baby nicht zu stören, zumal man sie ja auch abschalten kann (bzw. können sollte), wenn nicht benötigt.
Fazit: warten auf PRS-T3, falls der ohne Beleuchtung ist, wird es ein Konkurrenz-Produkt. Leider fehlen mir beim Tolino Shine die Tasten zum umblättern, sonst hätte ich den schon, aber damit werde ich mich dann wohl ggfls. anfreunden (müssen).

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Sonntagsfrage: Leucht-Reader » Debatte » lesen.net 11. August 2013 um 15:23

[…] mit dem Aura HD sogar einen zweiten). Einzige Ausnahme ist Sony, wo noch im April eine Managerin verlautbarte, eBook-Reader-Leser wollten gar keine Displaybeleuchtung. Die Verkaufserfolge von Kindle Paperwhite […]

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