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Sony Reader jetzt mit Kobo Store

Am vergangenen Montag wurde plangemäß der deutschsprachige Sony Store abgeschaltet. Kurz darauf wurden wie versprochen Firmware Updates für die jüngeren Sony-Reader-Modelle veröffentlicht, mit denen Kunden künftig beim kanadisch-japanischen Online-Händler Kobo einkaufen können. Es ist der wohl letzte Akt eines ereignisreichen Kapitels deutscher E-Reading-Geschichte.

Die neue Gerätesoftware, erhältlich für den Sony Reader PRS-T1 (Herbst 2011), PRS-T2 (Herbst 2012) und das aktuelle Modell PRS-T3 (Herbst 2013), ersetzt das Reader-Store-Symbol im Hauptmenü durch einen Kobo-Button. Folgerichtig wurden auch die Sync-Funktionen gestrichen, weiters entfallen die Links zu weiteren Shops und die Facebook-Teilen-Funktion. Bux Fixes oder sonstige Anpassungen beinhalten die wohl finalen Firmware Updates nicht. Auch bei der Desktop-Software Reader for PC und Reader for Mac wurden die Shopverknüpfungen ausgetauscht.

Damit gibt es Zugriff auf Kobo eBook Store mit derzeit rund 4 Millionen E-Books. Im englischsprachigen Bereich ist Kobo wesentlich besser aufgestellt als es Sony war und dazu oftmals ausgesprochen günstig. Bei deutschsprachigen E-Books gibt es aber zahlreiche Lücken im Sortiment, und die jüngsten Entlassungen bei Kobo werden kaum zu einer besseren Programmpflege führen. Selbst für aktuelle Bestseller werden Sony-Reader-Besitzer jetzt bisweilen bei der Konkurrenz von ebook.de & Co. einkaufen und die epub-Dateien dann manuell übertragen müssen.

E-Reading-Pionier tritt ab

Sony Reader PRS-505

Sony Reader PRS-505

Mit den Firmware Updates ist wohl das letzte Kapitel der Sony-Reader-Familie geschrieben. Der Sony Reader T3 wurde schon nicht mehr in den USA veröffentlicht, der dortige Store ist längst Geschichte. Zwar gibt es noch keine offizielle Bestätigung für den Ausstieg, ein dedizierter eBook Reader Sony Reader PRS-T4 scheint zum jetzigen Zeitpunkt aber ausgeschlossen.

Damit verabschiedet sich ein Pionier aus dem Markt. Gerade auch in Deutschland war Sony mit seinem ab Mai 2009 vornehmlich über Thalia-Buchhandlungen verkauften Sony Reader PRS-505 so etwas wie der Vorbote des E-Reading-Zeitalters. Als Amazon seine Kindle-Plattform zwei Jahre später nach Deutschland brachte, wurde das Eis aber schnell dünn. Die großen Buchhandelsketten kochen mit dem Tolino inzwischen ihr eigenes Süppchen und scheiden als Vertriebspartner aus. Und spätestens seit Herbst 2012, als die ersten Leucht-Reader in den Handel kamen, war Sony auch noch technisch im Hintertreffen. Der Abschied erfolgte auf Raten und war längst keine Überraschung mehr, schade ist er trotzdem – zumindest aus nostalgischer Sicht.

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