Tolino-Plattform wird international: Erste Station Belgien

17.07.2014 Johannes Haupt (Fachredakteur) 1 Kommentar

Fast anderthalb Jahren nach der Vorstellung der Tolino-Plattform expandiert das Angebot über die Alliierten und die Landesgrenzen hinaus. Als erster externer Partner steigt der belgische Filialist Standaard Boekhandel ein, weitere Anbieter sollen folgen.

Seit dem heutigen Donnerstag verkauft Standaard Boekhandel den Tolino Shine in seinen 145 Filialen in Flandern sowie im Online-Shop. Das Gerät kostet dort ebenso wie bei uns 99 Euro, gratis dazu gibt es ein Thriller-E-Book. Rund 500.000 E-Books stehen im Online Store und damit auch über die Tolino-Oberfläche zum Download bereit. Zum Tolino Vision fehlt jedes Wort auf der Standaard-Boekhandel-Seite ebenso wie in der Pressemitteilung der deutschen Tolino-Alliierten zur Internationalisierung.

Die Ausweitung der Tolino-Allianz auf weitere Anbieter war schon lange erwartet worden: Schon bei der Präsentation gaben sich die Chefs von Thalia, Weltbild & Co. offen. Eine lange forcierte Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Buchhandel scheiterte dann aber an unterschiedlichen Konditionen-Vorstellungen, seitdem war es still.

Lücken füllen, die Amazon lässt

Dass der Tolino Vision eine optionale englischsprachige Benutzeroberfläche mitbrachte, blieb nicht unbemerkt. Und weil die Tolino-Allianz mit dem Versand von Tolino-Vision-Testgeräten an englischsprachige Journalisten die Bekanntheit dieses eBook Readers zu erhöhen versuchte, wurde gemeinhin der Verkauf des Tolino Vision durch einen englischsprachigen Buchhandelspartner erwartet.

Nun macht also ein Filialist aus dem E-Reading-Entwicklungsland Belgien den Anfang, wo das Digital-Geschäft mangels Amazon-Präsenz (!) wesentlich entspannter angegangen werden kann als hierzulande. Vielleicht ist das auch die einzig profitversprechende Strategie für die Tolino-Allianz im Ausland: Mit lokalen Partnern die Lücken füllen, die Amazon bislang gelassen hat.