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Tolino Shine bei Thalia: 80 Prozent der Verkäufe über Filialen

Die Partner der Tolino-Allianz spielen ihren Vorteil gegenüber Amazon, über ein Filialnetz zu verfügen, offenbar voll aus. In den ersten Monaten ab Erscheinen wurde der Tolino Shine bei Thalia zu 80 Prozent in den Filialen verkauft, meldet die Thalia-Tochter buch.de. Aus Kundensicht ist der Offline-Kauf nachvollziehbar, allerdings auch mit Nachteilen verbunden.

Die buch.de AG hat am heutigen Donnerstag ihren Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2013/2014 (01.10.2012-30.09.2013) vorgelegt. Ein zentrales Thema für das Digital-Unternehmen, an dem Thalia inzwischen 95 Prozent der Anteile hält und kurz vor der Komplett-Übernahme steht, ist naturgemäß der digitale Buchmarkt im Allgemeinen und der im März 2013 eingeführte Tolino Shine im Besonderen.

Im Berichtszeitraum habe buch.de den eBook-Umsatz fast verdoppeln können, vermeldet der Online-Händler. Die Verkaufspreise bei eBooks seien zwar geringer als die für gedruckte Literatur, auf der anderen Seite fielen aber auch geringere Transaktionskosten an. Die Angaben beziehen sich sowohl auf buch.de als auch auf den Online-Shop von Thalia, der auch von buch.de betrieben wird.

Grund für die erfreuliche Geschäftsentwicklung seien auch die Verkäufe des Tolino Shine. Konkrete Verkaufszahlen bleibt buch.de im Geschäftsbericht schuldig, wartet aber mit einer anderen interessanten Angabe auf. 80 Prozent der Tolino Shine würden über Thalia-Fialilen verkauft, heißt es in einem Nebensatz. Das ist ein stolzer Wert und ein klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber Amazon, deren Kindle-Familie hierzulande stationär nur über Vertriebspartner wie MediaMarkt/Saturn zu haben ist und dort häufig wenig prominent inszeniert wird. Der Offline-Absatzanteil von Kindle-Lesegeräten in Deutschland dürfte im einstelligen Prozentbereich liegen.

eBook Reader offline kaufen: Die Nachteile

Dass gerade technisch wenig affine Lesefreunde einen eBook Reader vor dem Erwerb einmal in der Hand gehabt haben wollen, liegt nahe. Das Gerät dann tatsächlich auch im Ladengeschäft zu kaufen, hat aber Schattenseiten. Zum einen gibt es im stationären Handel ein Rückgaberecht nur auf Kulanz, während man bei der Online-Bestellung ein gesetzlich verbrieftes 14-tägiges Widerrufsrecht hat (die Rückversandkosten muss bei über 40 Euro Warenwert der Händler tragen). Nicht nur wenn der eBook Reader ein Geschenk sein soll, ist die Möglichkeit der unkomplizierten Rückgabe nicht zu unterschätezn.

Gerade im Dezember ließen sich Offline-Käufer außerdem dicke Rabatte entgehen. Zeitweise war der Tolino Shine mit 22 Euro Cash-Rabatt oder gratis Taschen erhältlich. Die Online-Händler überboten sich mit Vergünstigungen, in den Filialen sah man davon nichts. Wohlgemerkt gelten die jetzt von buch.de vorgelegten Zahlen nicht fürs Weihnachtsgeschäft 2013, hier könnte es rabattbedingt eine etwa andere Verteilung der Verkäufe gegeben haben. Das Groß der Tolino-Geräte wird aber sicherlich auch in diesem Zeitraum stationär verkauft worden sein. Vom vielbefürchteten "Showrooming" ist also zumindest im Hardware-Bereich noch keine Spur.

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Kommentare


E-Book Umsatz bei Buch.de wächst im dreistelligen Prozentbereich | Digital Publishers 10. Januar 2014 um 16:23

[…] lesen.net, buchreport.de […]

Antworten

Die fünf größten Kindle-Flops » lesen.net 21. März 2014 um 12:53

[…] auch angesichts des anfänglichen 399-Dollar-Preisschildes alles andere als ein Blindkauf. So verkaufte Thalia selbst im letzten Weihnachtsgeschäft noch nach eigenen Angaben 80 Prozent seiner Tolino Shine […]

Antworten

Hugendubel: “Tolino hat uns gerettet” » lesen.net 14. Mai 2014 um 14:54

[…] Gleichwohl werden die Flächen für das Digitale größer.” Thalia erklärte Anfang des Jahres, im vergangenen Weihnachtsgeschäft seien 80 Prozent der Tolino Shine […]

Antworten

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