txtr kooperiert mit Pocketbook
Das Berliner Startup txtr – Geschäftsfeld "vernetztes Lesen" – stellt sich in Sachen Hardware neu auf. Nachdem der hauseigene txtr Reader immer noch auf sich warten lässt, bedient sich das Unternehmen nun externer Lesegeräte. Erster Kooperationspartner ist Pocketbook, deren vier im November erwarteten neuen Lesegeräte auch als "txtr Edition" zu haben sein werden.
Dabei handelt es sich hardwareseitig um ganz normale Pocketbooks (vom Start weg das Pocketbook 603 – UVP von Pocketbook 269 Euro -, die anderen Geräte sollen folgen), bei denen lediglich die Bookland-Shopanbindung durch eine Vernetzung mit txtr.com ausgetauscht wird. Die "txtr Edition" Reader greifen dann direkt auf die Plattform mit gegenwärtig rund 100.000 kostenlosen wie kostenpflichtigen eBooks zu.
Bezogene Texte können getreu dem Motto "vernetztes Lesen" auf einer Vielzahl von Endgeräten wiedergegeben werden; Apps gibt es bereits für iOS (iPhone, iPad) und Android-Devices, auch eine Anzeige direkt im Browser ist möglich. Aufgrund der Lieferverzögerungen vom txtr Reader fehlte allerdings lange Zeit ein Kernbestandteil vom vernetzten txtr-Universum – ein Umstand, der dank dem Pocketbook-Deal bald der Vergangenheit angehört.
Zu beachten ist dabei, dass sich txtr in den vergangenen Monaten mehr und mehr aufs B2B-Geschäft fokussiert hat – das Endverbrauchergeschäft spielt für das Unternehmen inzwischen nur noch eine sekundäre Rolle. In der Pressemitteilung zur Kooperation beschreibt sich txtr dann auch als "leading provider of white-label eReading solutions"; vor diesem Hintergrund ist auch die Kooperation zu sehen.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die "txtr edition" unter dieser Bezeichnung niemals in den Handel kommen wird. Statt dessen sollen die Reader von Buchhändlern und Telekommunikationsunternehmen auf aller Welt unter eigenem Namen ins Programm genommen werden. Beim ASUS DR900 verhält es sich (wenn der Neun-Zoller denn endlich einmal zu haben sein wird) ganz ähnlich: txtr stellt eBook Store Inhalte und Technologie bereit, bleibt aber im Hintergrund und für den Endverbraucher unsichtbar.
Strategisch ist das sicherlich eine gute Entscheidung. Über ein Jahr nach dem geplanten Verkaufsstart ist der txtr Reader technisch zwar noch halbwegs up2date, aber zum Preis von 300 Euro deutlich zu teuer. Die "Alternative" Pocketbook 603 ist mit 270 Euro auch nicht ganz billig, kann allerdings mit einer (subjektiv) wertigeren Verarbeitung, Wacom-Touchscreen und einem etwas kontrastreicheren Display punkten.
Für deutsche Lesefreunde wird der Deal wohl folgenlos sein. Sie können ohnehin die "originalen" Pocketbooks shoppen, welche von Anfang November an ausgeliefert werden. Beim angebundenen eBook Store sind die Ukrainer jüngst einen bedeutenden Schritt voran gekommen – ein großer deutscher Zwischenhändler (Namen dürfen wir noch nicht verraten) ist im Boot, die Auswahl damit zumindest auf Augenhöhe etwa zum Acer Lumiread.
Kommentare
Karsten F 8. Oktober 2010 um 20:39
das 903 kostet nur 270 € ??
WO??
das nehme ich zu dem Preis sofort!
Johannes 8. Oktober 2010 um 21:39
Korrigiert, danke.
Ciao
Johannes
Mitschel 9. Oktober 2010 um 13:03
Du mauserst dich langsam zu einem richtigen ProBlogger, allerdings gibt es noch zu viele Revisionen und Korrekturen um dich jemals als Quelle oder Referenz erwähnen zu können.
Johannes 9. Oktober 2010 um 13:40
C’est la vie :)
Ciao
Johannes
Guybrush 9. Oktober 2010 um 16:08
Ich habe den Eindruck der Dr900 bleibt ein Phantom.
Andreas 10. Oktober 2010 um 22:45
Txtr ist immernoch nicht pleite?
Wolfgang 18. Oktober 2010 um 07:24
Nein, da gibt ’s noch ein paar Förderungen für geplante Innovationen zu holen ;-)