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txtr Reader kommt (evtl.) im Oktober, mit neuen Features

txtr1Nachdem sich das Berliner Startup txtr in den letzten Monaten primär mit der Entwicklung leistungsstarker Apps (Android, iOS) und das B2B-Geschäft in der Öffentlichkeit präsent war – zuletzt wurde eine Kooperation mit ASUS zur Befüllung vom virtuellen Buchladen des DR900 announciert -, gibt es nun auch wieder Bewegung rund um den txtr Reader. Das ursprünglich für Ende 2009 angekündigte "vernetzte Lesegerät" soll inzwischen tatsächlich kurz vor dem Verkaufsstart stehen, wurde hardwareseitig sogar noch ein bisschen getunt.

Wohl einmalig für eBook Reader ist ein haptisches Feedback (Vibrieren) bei Betätigung der Sensortasten vom txtr Reader, welches zunächst einmal gewöhnungsbedürftig ist. "Umsteigern" könnte die Umstellung auf elektronisches Lesen so erleichtert werden, dem 'analogen' Blätterbewegung wird hier ein digitales Pendant gegenüber gestellt. Die kurzen Vibrationen sind aber auf jeden Fall Geschmacksache und sollten abschaltbar sein – schon der Akkulaufzeit zuliebe.

txtr2Ein neues altes Feature ist integriertes WLAN: Ende November 2009 führte die kostenbedingte Streichung vom WLAN-Modul zu einem Aufschrei in der Community. Weil über 3G nur der Einkauf im txtr Store kostenlos sein sollte und bei Bedarf an einer Synchronisation mit dem eigenen txtr.com Account happige Mobilfunkgebühren anfallen (12-15 Euro/mtl.), war es mit dem von txtr postulierten vernetzten Lesen nicht mehr weit her – ohne USB-Kabel ging wenig. Das WLAN-Modul ist nun aber wieder dabei; am "neuen" Preis von 299 Euro ändert sich nichts.

In den letzten Monaten hat der Hersteller vor allem an Firmware und txtr Store Anbindung geschraubt. Im Live-Test machte uns zwar der txtr Server einen Strich durch die eBook-Rechnung (vgl. Video), nichts desto trotz machte die Storefront einen guten Eindruck. Bei der Kernfunktion Lesen (neben welcher der txtr Reader für wenig zu gebrauchen ist) hat sich nichts getan, nach wie vor werden auf einem gut lesbaren E-Ink Panel diverse Buchdateitypen in drei verschiedenen Schriftgrößen dargestellt. Daür stehen via beiliegender microSD-Karte ganze 8 Gbyte Speicherplatz zur Verfügung.

txtr_reader_02Der txtr Reader steht kurz vor dem "Härtetest" in einer Testregion. Geht hier in den nächsten Wochen alles gut, soll der Sechs-Zoller zur Frankfurter Buchmesse Anfang Oktober tatsächlich zu haben sein – vorerst ausschließlich über die Unternehmensseite txtr.com. Mit ein bisschen Finetuning an der Firmware könnte dann unter dem Strich tatsächlich ein durchaus nutzwertiges Lesegerät stehen – allerdings zu einem Preis, der schon im Herbst 2009 ambitioniert war und inzwischen einfach nicht mehr zeitgemäß ist.

Während Kindle, Sony Reader & Co. in den letzten zwölf Monaten um über 30% reduziert wurden (teilweise auf einen Schlag), neue Konkurrenten dazu kamen bzw. in den Startlöchern stehen und Features wie WLAN zwischenzeitlich eher die Regel als die Ausnahme sind, hält txtr an seinem alten Preispunkt fest. Natürlich bekommt ein Startup bei den fernöstlichen Auftragsfertigern nicht die gleichen Einkaufspreise wie Medion/Thalia oder internationale Großkonzerne, hat mit entsprechend spitzerem Bleistift zu kalkulieren –  ob sich das Geschäftsmodell noch trägt und der txtr Reader unsubventioniert eine ausreichend große Nische findet, muss aber (leider) bezweifelt werden.

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Kommentare


Johannes 5. September 2010 um 17:58

Duke Nukem Forever ist gerade übrigens auch in der Finalisierung -> http://www.heise.de/newsticker/meldung/Duke-Nukem-Forever-Totgesagte-leben-laenger-1072543.html Alles wird gut :)

Ciao
Johannes

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Flo 5. September 2010 um 18:39

Ich glaube die Leute die 300 Euro für ein Lesegerät ausgeben sind alle 2009 schon fündig geworden.

Die gibt’s heute gar nicht mehr.

Bin mal gespannt.
Preis, Vermarktung und Features lassen es eher nach einem Himmelfahrtskommando aussehen.

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paradoxus 5. September 2010 um 19:46

Ich sag' jetzt nur mehr: Amazon Kindle DX 379$ und Kindle 3 189$. "Nicht mehr zeitgemäß" ist wohl leicht untertrieben. @Flo "Himmelfahrtskommando" ist gut :-)
Früher oder später wird man Lesegeräte für einen symbolischen Preis bekommen und das Geld über den Verkauf der Lektüre machen. Txtr wird dann als Hardwarehersteller keine Rolle mehr spielen.

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LateMan 5. September 2010 um 20:51

Hmmm…ich glaub txtr ist in der Konstellation ein bisschen spät dran. 2009 wäre das noch interessant gewesen aber Ende 2010 ? Man muss sich nur mal anschauen was auf der IFA alles präsentiert wird…

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Bigboo73 5. September 2010 um 20:55

Das Duke Nukem fertig wird glaub ich erst wenn es im Handel steht ;) zum txtr der Preis ist hoch, im Gegnsatz zum Kinde aber auf jedenfalls in deutsch zu gebrauchen ;) der txtr Store ist leider nur unterdurchschnittlich gefüllt, habe die App Auf meinem iPad und wahr schon sehr enttäuscht. Das wird nix, man brauch das Gerät noch nicht mal mit dem kindle vergleichen, der ja für deutsch nutzlos ist, sondern muss sich nur mal alle andere Reader anschauen….

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Peter 5. September 2010 um 21:43

Die txtr-App fürs iPhone funktioniert jetzt zwar grundsätzlch wieder, sie ist aber immer noch so schlecht wie vor einem Jahr. Nach wie vor der Reader mit der schlechtesten Usability unter allen Readern auf dem Markt. Schade.

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Alaska 5. September 2010 um 22:23

3 Schriftgrößen? Das war Stand beim Sony PRS 505, der ersten Generation von E-Book-Readern. Offensichtlich haben die die ganze Zeit am Bookstore gearbeitet und die Fortschritte bei der Software von Readern verschlafen.

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carokann 6. September 2010 um 00:21

Mortuus nihil nisi bene…

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Icke 6. September 2010 um 07:07

Hierfür wären max. 200€ ok, die meisten Reader bieten auch für weniger Geld mehr Leistung und nur für 3G und WLAN…
Der Slider ist ja auch lustig, mit jeder Bewegung navigiert man eins nach oben oder unten; wo ist hier der Unterschied zu zwei Tasten?
Das Feedback würde auch nur dann Sinn machen, wenn man den wirklich als slider nutzen könnte.

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Dominik 6. September 2010 um 09:39

Die Steuerung wirkt aber sehr hakelig und auch sehr unzuverlässig. Zudem sind zu lange Fingerbewegungen zum Scrollen notwendig. Auch wirkt alles etwas langsam, der txtr wurde doch immer als so schnell dargestellt…

Ein dreiviertel Jahr Feintuning und an dem Gerät ist immer noch nichts feingetunt?

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Schlom 6. September 2010 um 10:00

Wie Plastic Logic schon ganz richtig festgestellt hat: Der :arkt hat sich gewandelt.

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Wolfgang 7. September 2010 um 19:11

300 EURO ist nichts als einen Lächler wert. Neben dem Kindle 3 sieht er nicht zuletzt wegen fehlender Eingabemöglichkeit alt aus. Auf diese würde ich heute nicht mehr verzichten. Das Buch durchsuchen und Notizen machen gehört zum lesen wie die Buchstaben auf dem Papier. Die fehlende deutsche Literatur bei Amazon (zumindest momentan noch) ist 0 Problem… über Calibre kann ich ihn voll automatisch mit allem laden was ich will. Wer es unkomplizierter will, zieht die Dateien per USB Verbindung rüber… das schafft heute jeder.

Wenn ich nun den Preis von 145 EURO für den Kindle nehme, dann würde ich beim TXTr ab 90 EURO abwärts langsam zu überlegen beginnen ;-)

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R 8. September 2010 um 21:02

Auch ich habe nur durch das Video schon massiv den Eindruck, daß der txtr nur sehr verzögert auf Eingabebefehle reagiert. Er scheint das Vibrations-Feedback also nötig zu haben.
Sinnvoller sind dennoch immer Eingabemöglichkeiten, die unverzüglich umgesetzt werden. Also richtig sensible Touch-Screens, oder noch besser, einfach spürbar rastende Knöpfe.

Der Preis freilich ist kein Nachteil oder Problem,
er ist ein K.O.-Kriterium!

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R 9. September 2010 um 18:12

(Vergessen:)
Ein positives Detail fällt mir dennoch auf:
Das klare, und trotz weißen Gehäuses helle Display!

Also wenn sie ihm "Beine machen", und den noch Preis anpassen, geht da durchaus was…

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Wolfgang 4. Oktober 2010 um 12:20

Hast du schon das neue Display vom Kindle gesehen R? Tut mir leid… ich finde keinen Grund, der den doppelten Preis von TXTr rechtfertigen könnte. Nur welche, die den halben Preis vom Kindle rechtfertigen könnten.

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txtr kooperiert mit Pocketbook » eReader » lesen.net 8. Oktober 2010 um 19:04

[…] – stellt sich in Sachen Hardware neu auf. Nachdem der hauseigene txtr Reader immer noch auf sich warten lässt, bedient sich das Unternehmen nun externer Lesegeräte und bestückt sie mit eigener Hardware. […]

Antworten

Auch txtr plant E-Book-Flatrate » lesen.net 30. Juni 2014 um 14:55

[…] txtr zumindest im “professionellen” Endkundensegment (ungleich Blloon-Zielgruppe) nach dem Tod des txtr Reader und dem dahin vegetierenden txtr Beagle eine höchst zweifelhafte […]

Antworten

txtr wird zu Juke (und verschenkt Medien) » lesen.net 1. August 2016 um 15:09

[…] zu sein. Der 2009 präsentierte txtr Reader wurde dann aber immer wieder verschoben und kam letztlich nie wirklich in den deutschen Handel. Weder Kooperationen mit anderen Herstellern (Pocketbook txtr […]

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