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Wepad ab August, ab 450 Euro

wepad_perspektiveUnter gewaltigem Medieninteresse stellte die Neofonie GmbH gestern offiziell sein Wepad vor, gab dabei erstmals Informationen zu Verkaufsstart und Pricing des Tablets. Ob das Wepad tatsächlich "ein deutsches High-Tech-Märchen" (spiegel.de) wird, steht allerdings noch in den Sternen.

Denn wie beim iPad machen auch beim Wepad Usability und Nutzungsmöglichkeiten den Unterschied. Und softwareseitig konnte Neofonie (bzw. die in Gründung befindliche Wepad GmbH) nicht mehr als eine Video-Demonstration der Linux-Oberfläche als Endschlossschleife auf dem 11,7″ Display des Wepad präsentieren, die auch noch unter Windows lief – einzelne Medienvertreter fühlten sich (unter anderem) angesichts dessen sogar veräppelt. Das Interface machte immerhin schon einen recht ansprechenden Eindruck, im Verbund mit der Unterstützung von Android-Apps steht hier in jedem Fall ein breites Softwareangebot bereit.

wepad_frontaleAuch die Hardwareplattform – produziert wird das Wepad von einer ASUS-Tochter – steckt noch in den Kinderschuhen. In sofern überrascht es wenig, dass mit dem Wepad nicht vor August 2010 zu rechnen ist. Preislich geht es dann mit 450 Euro für ein allerdings arg beschnittenes Basismodell (kein UMTS, kein GPS) los, die Vollausstattung mit diesen Features und 32 statt 16 Gbyte Speicherplatz schlägt mit 570 Euro zu Buche. Damit liegt das Wepad immerhin schon über dem wahrscheinlich 500 Euro kostenden Einstiegs-iPad, welcher hierzulande schon Ende dieses Monats verfügbar sein soll.

Wie beide Tablets wollen Zeitungen und Zeitschriften als Paid Content in den digitalen Raum verhelfen, das Wepad scheint scheint dafür angesichts der Spezifikationen aber noch weniger dazu geeignet als das Apple Tablet. 800 Gramm Gewicht bei einer Bildschirmdiagonale von fast 30 Zentimeter machen das Wepad doch recht unhandlich; hinzu kommt eine Akkulaufzeit von nur sechs Stunden sowie das nicht gerade lesefreundliche spiegelnde LCD-Display.

Nichts desto trotz wird wohl nicht nur der Stern (Gruner + Jahr steht als WeMagazine Plattform-Partner bereits fest) sein Glück auf dem Wepad versuchen. Die großen Verlagshäuser setzen derzeit richtiger Weise auf mehrere Pferde und "unterstützen" auch die Tablets der iPad-Konkurrenz (damnächst HP, Microsoft u.v.a.) mit ihren Inhalten.

Früher oder später müssten die E-Paper dann auch im Kindle Store auftauchen, wo aktuell wie schon zum internationalen Verkaufsstart im Oktober nur drei deutsche Periodika (FAZ, Handelsblatt, WiWo) zu haben sind. Dagegen spricht allerdings, dass die Amazon-Lesegeräte bei nativ vielfarbigen sowie nichtlineraren Inhalten nicht gerade ihre Stärken ausspielen. Zudem dürfte gerade der für Zeitungen und Zeitschriften prädestinierte Amazon Kindle DX hierzulande noch ein absolutes Nischendasein fristen, das kommerzielle Potenzial ist noch äußerst überschaubar.

SpON & NewGadgets>

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Kommentare


paradoxus 13. April 2010 um 21:08

Die technischen Kritikpunkte hast du ja schon genannt (es war schön, wie sich im Video alle im WePad spiegeln konnten) — der Rest dieser traurigen Inszenierung ("Nein, die Nutzeroberfläche will ich Ihnen jetzt nicht zeigen." http://is.gd/br9Qn) erinnerte mich eher an txtr und die Mär vom Kindle-Killer.

Antworten

Bigb0073 14. April 2010 um 09:22

Aufgrund dem ständig versuchten Missbrauch ihre Marktstellung durch zensierungen und regulierungen, wünsche ich eigentlich Apple die Pest an den Hals.

Aber dieses feiste "new economy" Kerlchen in dem roten Schal stinkt nach Betrug.

Schade eigentlich!

Malsehen was kommt, aber da glaub ich nicht mehr dran.

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