Wo bleibt die Fernbedienung für eBook Reader? [Konzept]
Aktuelle eBook Reader ermöglichen einen Seitenwechsel über ihre berührungsempfindlichen Bildschirme, teilweise auch über dedizierte Blättertasten. Eine Notwendigkeit aber bleibt: Zum Weiterlesen ist das Gerät in die Hand zu nehmen oder zumindest zu berühren. Das wäre eigentlich gar nicht nötig, schon heutige Modelle bieten die technischen Voraussetzungen für freihändiges Lesen.
Für Tablets und großformatige Smartphones erfreuen sich Cover mit eingebauter Standfunktion großer Beliebtheit. Sie erlauben den freihändigen Genuss von Filmen und Serien.
Kein Blättern ohne Kontakt
Bei dedizierten Lesegeräten sind solche Stand-Cover hingegen eine absolute Seltenheit, als originales Zubehör gibt es einzig für den Kindle Voyage ein Origami-Cover mit Standfunktion. Das hat mehrere Gründe. So sind eBook Reader deutlich leichter als Tablets mit 8 Zoll Bildschirmdiagonale und mehr, das Festhalten ist weniger ermüdend. Außerdem ist der Abstand zum Gerät beim Schmökern gemeinhin geringer als beim Betrachten von Bewegtbild. Vor allem aber bietet derzeit kein gebräuchliches elektronisches Lesegerät die Möglichkeit zum Umblättern "aus der Ferne". So ist auch ein aufgestellter Kindle Voyage zum Seitenwechsel doch wieder in die Hand zu nehmen.Wie es anders gehen könnte, illustriert eine neue Designstudie von Futecha Concepts. Darin ist ein Kindle mit einem Mini-Controller zu sehen, der – analog etwa zu Stylus und Speicherkarten – in dem Gerät verstaut ist. Mit der Fernbedienung in der Hand kann dann vor- und zurückgeblättert werden.
Der zur Demonstration abgebildete Basis-Kindle bringt in der bei uns kommenden Woche erscheinenen 2016er-Generation die wesentliche Voraussetzung für Blättern aus der Ferne dabei mit: Ein Bluetooth-Modul. Kompakte Remote-Controller zur freihändigen Bedienung von Smartphones und Tablets gibt es bereits seit Jahren, etwa zur Mediensteuerung im Auto.
Wille der Hersteller gefragt
Was fehlt, ist eine firmwareseitige Implementierung der Umblättern-Funktion seitens der Hersteller. Die Bluetooth-Funktion ließe sich dann auch mittels Dongles nachrüsten, wie es etwa Amazon für die Text-to-Speech-Funktion seines Kindle Paperwhite anbietet.Eine Integration seitens der Hersteller setzt aber natürlich deren Ansicht voraus, mit einem Fernblättern einen wirklichen Mehrwert bieten zu können. Mögliche Nutzungsszenarien sind jedenfalls offensichtlich, etwa das Lesen im Bett mit einem auf dem Nachttisch abgestellten eBook Reader. Auch viele körperlich beeinträchtigte Menschen dürften sich über die Option freuen, die Seiten über das Drücken eines handlichen Buttons in der Hand wechseln zu können. Kurz: Wir warten.
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