Gold verkaufen: Wert ermitteln + 5 Möglichkeiten zum Verkauf
Gold ist eine hervorragende Wertanlage, die vor allem in den letzten Jahren immer lukrativer wurde. Wenn auch du in Gold investiert hast und nun von dem hohen Goldpreis profitieren möchtest, kannst du dein Gold verkaufen. Worauf du dabei achten musst, erklären wir dir hier.
Der aktuelle Goldpreis bestimmt maßgeblich, wie viel dein Gold letztendlich wert ist. Wichtige Faktoren sind außerdem der Feingehalt und das Gewicht. Wie du den Goldwert deiner Gegenstände ausrechnen kannst, erklären wir dir hier.
Gold als Wertanlage
Schon vor Jahrtausenden war der Wert von Gold bekannt, das vor allem als Schmuck für Könige und als Zahlungsmittel verwendet wurde. Die ersten Goldmünzen gab es bereits 550 vor Christus. Mittlerweile nimmt Gold etwa als Goldbarren auch ganz andere Formen an und dient damit einzig als Wertanlage. Goldschmuck und andere Goldgegenstände gibt es dennoch reichlich. Familienerbstücke aus Gold haben neben dem finanziellen noch einen hohen emotionalen Wert. Worauf du achten musst, wenn du Goldschmuck verkaufen willst, erfährst du hier.
Während früher vor allem Adelige und Reiche über Gold verfügten, können sich mittlerweile auch Normalbürger das Edelmetall leisten – sowohl als Schmuck als auch als Wertanlage. Letzteres verspricht besonders in Krisenzeiten Sicherheit. Denn Gold hat sich in der Vergangenheit als sehr wertbeständig herausgestellt und verfügt darüber hinaus über eine niedrige Korrelation zum Aktienmarkt. Während Geld alljährlich an Wert verliert, ist der Wertverlust bei Gold dagegen eher unwahrscheinlich. Denn bei Gold handelt es sich im Gegensatz zu Geld um eine begrenzte Ressource.
Gold verkaufen: Diese Faktoren bestimmen den Wert
Es sprechen also viele Gründe für einen Goldkauf. Allerdings bringt dir dies nur solange etwas, wie du das Geld nicht ausgeben willst. Willst du deine Wertanlage investieren, musst du sie verkaufen. Dabei muss Gold nicht unbedingt in Form von Goldbarren oder Münzen als Wertanlage fungieren. Bruchgold, Zahngold und zum Teil auch goldhaltiger Elektroschrott können ebenfalls einiges Wert sein. Inwieweit sich diese Gegenstände als Wertanlage eignen, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Feingehalt
Besonders wichtig für den Wert deines Goldes ist der Feingehalt. In der Regel ist dieser in sogenannten Punzen festgehalten. Diese befinden sich oft in winziger Ausprägung auf deinem Goldstück. Besonders oft verfügt Goldschmuck über solch einen Feingehaltsstempel. Denn Gold muss mit Metallen legiert werden, damit es handwerklich verarbeitet werden kann. Dementsprechend ist Goldschmuck nur selten aus reinem Gold, sondern verfügt über verschiedene Goldanteile.
Angegeben ist der Goldanteil dabei in Tausendsteln. Üblich ist ein Feingehalt von 375, 585, 750, 916 und 999. Bei Schmuckgold ist ein Feingehalt von 375, 585 und 750 üblich. Bei Goldbarren kann der Feingehalt dagegen 999 betragen. Damit besteht der Goldbarren fast zu 100 Prozent aus reinem Gold.
Ausrechnen kannst du dies, indem du den Wert auf der Punze durch 1.000 teilst und dann mit 100 multiplizierst. Das macht bei einer Punze von 750 Tausendsteln einen Goldgehalt von 75 Prozent (750 / 1.000 x 100 = 75 Prozent). Der restliche Teil setzt sich dann aus Silber, Kupfer oder Nickel zusammen. Daraus entsteht schließlich Weißgold, Gelbgold, Roségold oder Rotgold.
Alternativ zu Tausendsteln kann der Feingehalt auch in Karat angegeben sein. Besonders bei älteren Goldstücken ist dies oftmals der Fall. Zu einer Angabe in Tausendsteln verhält es sich wie folgt:
- 999 = 24 Karat
- 916 = 22 Karat
- 750 = 18 Karat
- 585 = 14 Karat
- 375 = 9 Karat
Gewicht
Neben dem Feingehalt spielt natürlich auch das Gewicht eine erhebliche Rolle. Vor allem bei Goldbarren und Goldmünzen sagt dieses viel über den Wert des jeweiligen Stücks aus. Denn je schwerer der Gegenstand ist, desto mehr Gold ist enthalten. Anders sieht es jedoch bei Goldschmuck und Elektroschrott aus. Dabei machen einen Großteil des Gewichts nicht-goldene Anteile aus beispielsweise Schmuckteile oder Elektrobauteile. Ein hohes Gewicht sagt in diesen Fällen also nicht unbedingt etwas über den Wert aus. Andererseits nehmen manche Ankäufer Elektroschrott erst ab einem Gewicht von 100 Kilogramm an. Du hast also erst ab einem bestimmten Gewicht die Chance, dein Gold überhaupt zu verkaufen.
Das Gewicht von Gold wird in vielen Fällen nicht unbedingt in Gramm angegeben. Gebräuchlich ist auch eine Angabe in Unze oder Feinunze. Vor allem englischsprachige Länder machen von dieser Einheit Gebrauch. Dabei bezeichnet die Unze oder Feinunze nur den reinen Goldanteil. Die Einheit beschreibt also nicht das Gesamtgewicht, sondern nur das Gewicht des enthaltenen Goldes. Andere Edelmetalle, die zur Verarbeitung des Goldes hinzugegeben wurden, werden dementsprechend vom Gewicht abgezogen.
Vor allem das Gewicht von Goldbarren und -münzen wird oft in Feinunze oder Unze angegeben. Die Unze beschreibt dabei ein Gewicht von circa 28,35 Gramm, während die Feinunze ein Gewicht von 31,1 Gramm bezeichnet. Bist du beispielsweise im Besitz einer Münze mit einer Feinunze Gold, muss die Münze nicht unbedingt 31,1 Gramm wiegen. Die Münze ist wahrscheinlich ein paar Gramm schwerer, da beispielsweise Kupfer beigemischt wurde, um das Gold zu verarbeiten.
Goldpreis
Der aktuelle Goldpreis bestimmt maßgeblich, wie viel dein Gold denn nun letztendlich wert ist. Dabei unterliegt dieser Schwankungen, die aus Angebot und Nachfrage resultieren. Es gibt also bessere und schlechtere Zeiten, dein Gold zu verkaufen. Ist der Goldpreis verhältnismäßig niedrig, solltest du mit dem Verkauf noch warten, bis sich der Goldkurs erholt hat. Am besten recherchierst du den Goldpreis tagesaktuell. Das kann sowohl online als auch in entsprechenden Wirtschaftsmagazinen erfolgen.
Mithilfe des Goldpreises, Feingehalts und Gewichts kannst du nun den genauen Ankaufswert ausrechnen. Allerdings funktioniert dies nur, wenn keine anderen Bestandteile das Gewicht manipulieren, was bei Elektroschrott und teilweise bei Schmuck der Fall sein kann. Zur Berechnung nutzt du folgende Formel:
Die einzelnen Werte fügst du dann in die Formel ein. Wichtig ist, dass du dabei genau bist. Vor allem das Gewicht sollte auf das Gramm genau stimmen. Händler greifen auf spezielle Präzisionswaagen zurück, die das Gewicht oft bis auf ein Hundertstel angeben. Zuhause kannst du eine digitale Küchenwaage verwenden.
Bei einem Gewicht von 40 Gramm, einem Goldpreis von 50 Euro und einem Feingehalt von 750 Hundertstel, kannst du mit folgender Formel rechnen:
40 x 750 / 1.000 x 50 = 1.500
Der Ankaufswert deines Goldes beträgt in diesem Fall also 1.500 Euro.
Abschlag des Ankäufers
Wenn du den Ankaufswert deines Goldes ermittelt hast, kannst du beim Goldverkauf jedoch nicht mit der vollen Summe rechnen. Denn auch der Ankäufer möchte ein bisschen Profit herausschlagen und die Kosten für den weiteren Vertrieb und die Weiterverarbeitung decken. Wie viel Abschlag der jeweilige Ankäufer haben möchte, ist dabei unterschiedlich. Es lohnt sich, Preise zu vergleichen, um das beste Angebot auszuwählen.
Darüber hinaus musst du auf deinen Goldverkauf eventuell Steuern zahlen. Verkaufst du es nämlich in einem Zeitraum von weniger als einem Jahr nach dem Kauf und machst Gewinn, unterliegt der Verkauf dem Grenzsteuersatz, der abhängig von deinen Einkünften ist.
Gold verkaufen an diese Händler
Willst du dein Gold verkaufen, kannst du dies an verschiedene Händler. Recherchiere vor dem Goldverkauf unbedingt deine Möglichkeiten, damit du das beste Angebot wahrnehmen kannst. Wichtig ist, dass du über den Wert deines Goldes Bescheid weißt. Sonst kannst du schnell an Betrüger geraten, die dir nur den Bruchteil des Wertes bezahlen. Und davon gibt es reichlich auf dem Goldmarkt.
Lasse dich nicht von den Versprechungen der Ankäufer leiten und bleibe skeptisch. Informiere dich über Erfahrungen anderer Verkäufer bei diesem Händler. Vor allem wenn du dein Gold im Internet verkaufst, solltest du darauf achten, dass der Händler in einem Berufsverband ist und dich so seiner Seriosität versichern.
Edelmetallhändler
Bei Edelmetallhändlern kannst du nicht nur Gold kaufen. Du kannst es dort auch verkaufen. Du kannst den Verkauf vor Ort abwickeln und dein Gold somit persönlich abliefern. Ein kompetenter Edelmetallhändler kann den Wert deines Goldes schätzen und dir direkt ein Angebot machen – auch wenn es sich um ein besonderes Sammlerstück wie eine seltene Münze handelt. Informiere dich vorher im Internet über Edelmetallhändler in deiner Nähe und lies dir verschiedene Bewertungen durch, um einen kompetenten Ankäufer auszuwählen.
Hast du dich für einen Edelmetallhändler entschieden, kannst du telefonisch mit ihm Kontakt aufnehmen und dein Anliegen schildern, bevor du persönlich vorbeischaust. So kannst du sichergehen, dass der Händler auch wirklich Gold ankauft. Zum Edelmetallhändler solltest du deinen Ausweis mitnehmen, damit der Ankäufer sich deiner Person versichern kann.
Scheideanstalt
In einer Scheideanstalt kannst du Gold in verschiedener Form verkaufen. Nicht nur hochwertiges Gold, sondern auch Bruchgold und Zahngold nimmt die Scheideanstalt an. Dabei spielt vor allem der Feingehalt deines Goldes eine entscheidende Rolle und macht den Großteil des Preises aus. Denn eine Scheideanstalt beziehungsweise Affinerie recycelt Metalle und Edelmetalle und stellt sie dem Markt dann wieder zur Verfügung beispielsweise für Industrie und Handwerk. Obwohl Scheideanstalten hauptsächlich Industrieschrott recyceln, kannst du dort auch oft privat Altgold verkaufen. Zwar musst du meist eine Mindestmenge Altgold aufweisen, aber oft ist diese so gering, dass du schon wenige Gramm verkaufen kannst.
Banken
Mitunter kannst du Gold auch bei Banken verkaufen. Allerdings ist dies nicht bei jeder Bank möglich. Zudem kannst du oft nur Goldbarren und -münzen verkaufen. Altgold und Goldschmuck wirst du dagegen bei Banken nicht los. Entscheidest du dich trotzdem dafür, dein Gold bei einer Bank zu verkaufen, musst du im Gegensatz zu vielen anderen Optionen mit einer Bearbeitungszeit von circa einer Woche rechnen. Dein Geld bekommst du nicht in Bar, sondern als Überweisung auf ein Konto. Dafür musst du bei der jeweiligen Bank ein Konto besitzen.
Juweliere
Bei Juwelieren wirst du vor allem Goldschmuck los. Mitunter nehmen diese aber auch Goldbarren, Goldmünzen und Zahngold an. Informiere dich am besten persönlich bei den Juwelieren in deiner Gegend, ob die Möglichkeit besteht, bei diesen Gold zu verkaufen. Hole dir außerdem verschiedene Angebote ein, um das beste Angebot auszuwählen. Ein Juwelier prüft in der Regel die Echtheit deines Goldes. Dies sollte in deinem Beisein erfolgen, damit du über alle Schritte genauestens informiert bist. Rechne dir zudem zuvor den Wert deines Goldes aus, um nicht auf Betrüger hereinzufallen. Übrigens: Auch bei Goldschmieden kannst du dein Gold verkaufen.
Goldankauf: Online oder vor Ort
Darüber hinaus gibt es unzählige andere Goldankäufer – sowohl online als auch vor Ort. Wichtig ist, dass du dich hier im Voraus der Seriosität der einzelnen Anbieter vergewisserst. Denn vor allem bei Online-Anbietern gehst du ein großes Risiko ein. Normalerweise schickst du ihnen nämlich zuerst dein Gold zu, diese schätzen dann den Wert und erst anschließend erhältst du das Geld. Allerdings ist solch eine Online-Abwicklung oft mit weniger Aufwand verbunden, da du alles bequem von zuhause aus regeln kannst, während du bei einem Verkauf vor Ort oft erst eine lange Anreise auf dich nehmen musst. Online kannst du außerdem besser Preise vergleichen und schnell das beste Angebot finden.
Aufpassen solltest du, wenn dich Ankäufer unter Druck setzen, indem sie ihrem Angebot ein Zeitlimit setzen oder in größerem Maße verhandeln. Seriöse Anbieter kennen den aktuellen Goldpreis und machen dir dementsprechend ein Angebot. Gehe darum immer vorbereitet zum Ankäufer und kenne auch selbst den aktuellen Goldpreis, um Betrüger schnell zu identifizieren. Gerade Gold lockt viele Täuscher an. Darum solltest du beim Goldverkauf immer mit äußerster Vorsicht vorgehen.
Um vom Goldkurs zu profitieren, musst du nicht unbedingt im Besitz von echtem Gold sein. Du kannst auch in Gold als Wertpapiere investieren. Auf diese Weise sparst du dir zusätzliche Kosten für die Produktion und Verwahrung des Goldes. Dennoch sind solche Exchange Traded Commodities (ETCs) zu 100 Prozent mit physischem Gold hinterlegt – zumindest in Deutschland.