Goldschmuck verkaufen: 6 Tipps zur Wertermittlung
Als Erbstück wird er oft von Generation zu Generation weitergereicht: Der Goldschmuck. Dabei macht er sich nicht nur gut als Körperzierde, sondern ist auch eine hervorragende Wertanlage. Wir erklären dir, wie du den Wert deines Schmuckstücks ermitteln kannst und auf welchen Portalen du deinen Goldschmuck zu einem angemessenen Preis verkaufen kannst.
Gebrauchter Goldschmuck als Wertanlage
Goldschmuck ist meist schon lange im Besitz einer Familie. Vielen ist jedoch nicht bewusst, wie wertvoll der Schmuck eigentlich ist. So wird er mitunter auch auf Flohmärkten verkauft – und zwar weit unter Wert. Auf diese Weise kann das Schmuckstück auch zufällig in deinen Besitz gelangen. Groß ist die Überraschung, wenn du den Wert des Schmuckstücks erfährst. Dann kommt vielleicht ein Verkauf des Stücks für dich infrage.
Dafür kann es vielerlei Gründe geben, beispielsweise wenn der Schmuck nicht deinen Geschmack trifft oder er mittlerweile aus der Mode gekommen ist. Vielleicht willst du dir auch einen langgehegten Wunsch erfüllen oder musst aus anderen Gründen deine Finanzen aufbessern. Goldschmuck kann eine hervorragende Wertanlage sein und eine Sicherheit in finanziellen Nöte bilden.
Käufer für die Schmuckstücke gibt es viele. Auch sie nutzen den Goldschmuck als Wertanlage oder sind einfach von dem jeweiligen Design fasziniert. Es kann sich jedoch als schwierig erweisen, mit solchen Käufern in Kontakt zu treten und die geeignete Plattform zum Verkauf zu finden. Viele Käufer interessieren sich nur für den Goldwert und mitunter für die Verarbeitung des Materials. Für die Schönheit des Objekts zahlen sie in der Regel nicht, da auch sie noch Gewinn mit dem Schmuckstück erzielen wollen.
Goldschmuck verkaufen: Diese Faktoren bestimmen den Wert
Wenn sich dein Goldschmuck schon seit Generationen im Familienbesitz befindet, hat er für dich wahrscheinlich einen großen Wert. Egal ob es sich um den Verlobungsring deiner Großmutter, die Taschenuhr deines Urgroßvaters oder das Halskettchen deiner Großtante handelt – kommt ein Verkauf für dich infrage, möchtest du bestimmt einen Preis erzielen, der den persönlichen Wert des Schmucks für dich widerspiegelt.
Der Wert des Schmucks setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Die Art des Schmucks spielt dabei weniger eine Rolle, also ob du einen Ring, Ohrringe oder ein Armband verkaufen möchtest. Viel ausschlaggebender ist der Goldgehalt und die Verarbeitung des Materials. Für einen präzisen Schätzwert kannst du einen Experten aufsuchen, der sich mit dem Kunsthandwerk und den allgemein gültigen Preisen auskennt. Viele Ankäufer bieten diesen Service kostenlos an. Willst du dir jedoch ein eigenes Bild machen, kannst du anhand folgender Faktoren selbst einen groben Schätzwert ausmachen.
Zustand des Goldschmucks
Der Zustand deines Goldschmucks spielt beim Verkauf eine essentielle Rolle. Verunreinigungen und Abnutzungen können den Preis erheblich drücken. Diese sind allerdings oft nicht zu vermeiden, denn bei Schmuck handelt es sich eben um einen Gebrauchsgegenstand. Kleine Macken sind bei häufigem Tragen nicht zu vermeiden, ebenso wie Verunreinigungen und angelaufenes Metall. Vor allem wenn der Schmuck direkt auf der Haut liegt, sind solche Abnutzungsspuren unvermeidbar. Doch während Macken oft nicht auszubessern sind, kannst du Verunreinigungen mit einer gründlichen Reinigung lösen.
Goldschmuck lässt sich auf vielfältige Weise reinigen. Die einfachste Variante ist wohl ein weiches Tuch mit lauwarmem Wasser und Spülmittel zur Reinigung zu verwenden. Wichtig ist, dass du vorsichtig vorgehst, um das Metall nicht zu beschädigen. Darum solltest du auch auf aggressive Reinigungsprodukte verzichten und Reiniger mit Schleifpartikeln unbedingt vermeiden. So kannst du den Zustand deines Schmuckstücks sogar noch verschlechtern.
Aufpassen solltest du außerdem, wenn dein Goldschmuck zusätzlich noch Perlen, Edelsteine oder Diamanten besitzt. Diese sind besonders empfindlich und darum anfällig für Beschädigungen. In diesem Fall solltest du deinen Schmuck besser nur mit lauwarmen Wasser reinigen. Juweliere bieten auch professionelle Reinigungen und Polituren an. Wenn du deinen Goldschmuck allein nicht von allen Ablagerungen befreien kannst oder es sich um ein besonders empfindliches Stück handelt, ist diese Option empfehlenswert.
Finde jetzt einen Käufer für deinen Goldschmuck!
Echtheitszertifikat
Besitzt du ein Echtheitszertifikat für deinen Goldschmuck, zahlen Händler oft mehr. Ein solches Zertifikat gibt oft umfassende Details über die Beschaffenheit deines Schmucks. So gibt es zuerst einmal Auskunft über die Art des Schmuckes und das Material. Zudem sollte der Feingehalt des Schmuckstücks vermerkt sein. Besitzt dein Goldschmuck zusätzlich Edelsteine und Diamanten, sollten auch Angaben über ihre Beschaffenheit nicht fehlen. Wichtig ist, dass das Zertifikat mit Datum, Stempel und Unterschrift versehen ist.
Überprüfe zudem die Echtheit des Zertifikats selbst. Es gibt immer wieder Betrüger, die solche Zertifikate fälschen, um ihre Ware zu verkaufen. Für den Laien ist der Unterschied oft nicht erkennbar, Experten erkennen Fälschungen jedoch sofort, vor allem wenn falsche Angaben vorliegen oder Informationen gänzlich fehlen.
Rechnungen des Erwerbs
Auch die Rechnung kann ein wichtiges Indiz zur Wertermittlung sein. Legst du dir also ein wertvolles Schmuckstück zu, solltest du die Rechnung immer aufbewahren. Handelt es sich bei dem Schmuck um ein Familienerbstück, gibt es allerdings oft keine Rechnung mehr. Die Rechnung kann jedoch wichtige Informationen über das Schmuckstück liefern, zuvorderst natürlich den Ursprungspreis, an dem du dich bei der Preisbildung orientieren kannst. Mitunter kann eine Rechnung sogar das Echtheitszertifikat ersetzen, vorausgesetzt es wurden Angaben über Material und Art des Schmucks gemacht.
Goldpunzen
Punzen liefern nähere Informationen über das Schmuckstück, wie die Herkunft und den Goldgehalt. Letzterer ist maßgeblich für den Wert deines Goldschmucks. Angaben über den Goldgehalt der Schmucklegierung finden sich im Feingehaltsstempel, der sich oft in winziger Ausprägung auf dem jeweiligen Schmuckstück befindet.
Damit Gold handwerklich verarbeitet werden kann, muss es mit anderen Metallen legiert werden. Schmuckstücke sind daher nur selten aus reinem Gold. Wie viel reines Gold tatsächlich enthalten ist, gibt der Feingehaltsstempel preis. Angegeben ist der Feingehalt dabei üblicherweise in Tausendsteln. Schmuckgold hat zumeist einen Goldgehalt von 333, 585 oder 750 Tausendsteln. Den genauen Prozentsatz erhältst du, wenn du den Wert auf der Punze durch 1.000 teilst und schließlich mit 100 multiplizierst. Bei einer Angabe von 750 Tausendsteln wäre dein Schmuckstück also zu 75 Prozent aus reinem Gold (750 / 1.000 x 100 = 75%). Die restlichen 25 Prozent setzen sich dann aus Silber, Kupfer oder Nickel zusammen und bilden somit Weißgold, Gelbgold, Roségold und Rotgold.
Bei älteren Schmuckstücken können die Angaben statt in Tausendsteln auch in Karat gemacht sein. Schmuck mit 24 Karat besteht zu 99,99 Prozent aus reinem Gold. Bei solch einem Feingehalt spricht man von Feingold. Besteht dein Schmuckstück zu 75 Prozent aus reinem Gold, zeigt der Feingehaltsstempel 18 Karat beziehungsweise 18K an. Ein Wert von 585 Tausendsteln wären 14 Karat. Acht Karat bezeichnen einen Goldgehalt von 33,3 Prozent.
Goldpreis
Der Goldpreis spielt neben dem Goldgehalt natürlich eine erhebliche Rolle bei der Wertermittlung deines Goldschmucks. Da der Goldpreis aufgrund von Angebot und Nachfrage Schwankungen unterliegt, musst du ihn immer tagesaktuell recherchieren. Ist der Goldpreis aktuell niedrig, solltest du mit dem Verkauf deines Schmuckstücks besser noch warten, bis sich der Kurs wieder erholt hat. Erfahren kannst du dies sowohl online als auch in entsprechenden Wirtschaftsmagazinen.
Den aktuellen Goldpreis brauchst du zusammen mit dem Goldgehalt, um den genauen Ankaufswert deines Goldschmucks zu berechnen. Die Werte fügst du dazu einfach in folgende Formel ein.
Gewicht in Gramm x Punze / 1.000 x aktueller Goldpreis pro Gramm = Ankaufswert
Um das Gewicht deines Goldschmucks zu ermitteln, nutzt du am besten eine digitale Küchenwaage, die dir das Gewicht auf ein Gramm genau anzeigen kann. Ein Händler kann dir das Gewicht mithilfe einer Präzisionswaage oft bis auf ein Hundertstel angeben. Wenn dein Schmuckstück also 15 Gramm wiegt, der Goldpreis bei 50 Euro liegt und die Punze einen Wert von 333 anzeigt, ergibt sich folgende Formel:
15 x 333 / 1.000 x 42 = 249,75
Der Ankaufswert deines Goldschmucks würde also 249,75 Euro betragen. Allerdings bezieht sich dieser Wert ausschließlich auf den Goldwert. Schmuckstücke haben jedoch häufig ein aufwendiges Design, das den Preis noch erhöhen kann. Sind Edelsteine, Diamanten oder Perlen enthalten, treiben diese den Preis zusätzlich in die Höhe. Die Formel ist zudem ausschließlich für Goldschmuck ohne Verzierungen geeignet, da Steine und Co. das Ergebnis verfälschen. In diesem Fall solltest du besser einen Experten deinen Goldschmuck begutachten lassen, der auch den Wert der Diamanten und Edelsteine bestimmen kann.
Design
Bei Schmuck spielt natürlich auch das Design eine essentielle Rolle bei der Preisbildung. Aufwendige Verzierungen, seltene Steine und eine gute Verarbeitung können den Preis erheblich steigern. Auch wenn es sich um ein sehr altes Stück handelt, kann der Schmuck einen besonderen Sammlerwert haben. Liebhaber sind oft gewillt, einen angemessenen Preis zu zahlen, wenn sie von dem Design des Schmuckstücks fasziniert sind. Händler zahlen dagegen oft nur für das Gold und die enthaltenen Steine, da sie selbst noch Gewinn aus dem Verkauf des Schmucks erzielen wollen. Besser ist daher deinen Schmuck direkt an den Endabnehmer zu verkaufen.
Schmuck verkaufen bei Online-Auktionshäusern
Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie du deinen Schmuck verkaufen kannst. Natürlich kannst du ihn zu Juwelieren bringen. Auch Aktionshäuser freuen sich über hochwertige Schmuckstücke. Auf Flohmärkten wirst du deinen Goldschmuck wahrscheinlich auch los, allerdings vermutlich zu einem viel zu geringen Preis. Mehr Reichweite hast du auf Online-Portalen. Hier können Nutzer aus ganz Deutschland und sogar der ganzen Welt deinen Schmuck kaufen. Online-Auktionshäuser bieten sich dabei besonders an. Zu nennen ist besonders die Plattform ebay. Das Online-Auktionshaus besitzt einen besonders großen Kundenstamm, allerdings gibt es gerade deshalb auch viel Konkurrenz. Das kann den Preis drücken und du musst deinen Goldschmuck womöglich unter Wert verkaufen.
Bessere Preise erzielst du bei spezialisierten Online-Auktionshäusern wie Catawiki. Vor allem leidenschaftliche Sammler finden sich hier zusammen, um auf hochwertige und außergewöhnliche Stücke zu bieten. Neben Goldschmuck gibt es außerdem Gemälde, Briefmarken, antiquarische Bücher, Schallplatten und sogar Oldtimer zum Ankauf und Verkauf. Auf Catawiki werden die Versteigerungen von Experten überwacht. So kannst du sicher gehen, dass nur hochwertige Produkte angeboten werden.
Du kannst dich kostenlos registrieren und deinen Goldschmuck zum Verkauf anbieten. Das ist lohnenswert, denn über 14 Millionen Sammelbegeisterte besuchen Catawiki im Monat. Pro Woche finden mehr als 600 Auktionen statt, bei denen Sammler aus aller Welt bieten können. So hast du eine besonders hohe Chance, deinen Schmuck zu einem angemessenen Preis zu verkaufen.