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Amazon überschwemmt Kindle Charts mit Billig-E-Books

20 E-Books für je 2 Euro, zwei Wochen lang – mit dieser Ansage hat Amazon seine Kundschaft offenbar verzückt, ein großer Teil der Schnäppchen hat sich in der Bestsellerliste breitgemacht. Indie-Autoren sind weniger begeistert.

Die 20 Titel, die vom gestrigen Dienstag bis zum 29. Juli vergünstigt sind, erschienen allesamt bei AmazonCrossing, es handelt sich um Übersetzungen erfolgreicher englischsprachiger Literatur. Als Verleger hat Amazon hier die volle Preishoheit – und Exklusivität, die beworbenen E-Books gibt es nur bei Amazon.

2 Euro für professionell übersetzte und lektorierte Romane – das ließen sich viele Leser nicht zweimal sagen, die E-Books erklommen in Windeseile die Kindle Charts. Aktuell sind die ersten drei Plätze der Amazon-Bestsellerliste von solchen "2-Euro-E-Books" okkupiert, acht der Titel liegen schon in den Top 20 – Tendenz steigend. Interessanterweise verzichtet Amazon bei sämtlichen Deals auf Streichpreise, angezeigt wird nur der neue Preis. Zur Info: Der übersehene Mann (aktuell #2) kostete vor der Aktion 3,99 Euro, Eine unerwartete Erbschaft (aktuell #3) 2,99 Euro.

"Wie in einem 1-Euro-Store"

Leidtragende sind Verlage, unmittelbarer aber wohl noch Indie-Autoren, die preislich mit den AmazonCrossing-E-Books konkurrieren und von diesen von den vorderen Plätze der Kindle-Charts verdrängt wurden. In einer Autorengruppe bei Facebook ist der Ärger über die Verdrängung groß – Konsens ist aber auch, dass Amazon die Indies hier mit ihren eigenen Waffen geschlagen hat. So fragt Michael Meisheit, mit seinem E-Book Nicht von dieser Welt auch dank einer 99-Cent-Aktion kürzlich selbst an der Spitze der Kindle Charts, selbstironisch in die Runde: "Sollen wir ‘ne Petition machen: Selfpublisher kämpfen gegen Verlagsbücher unter 5 Euro?" Und ergänzt: "Wir sehen doch gerade heute wieder, dass Amazon mit einem Fingerstreich alle Pläne und Strategien zunichte machen kann."

Auch Monika von Ramin alias Nika Lubitsch, mit "Der 7. Tag" und "Das 5. Gebot" ebenfalls eine Bestseller-Autorin, hält den Autoren den Spiegel vor: "Warum regt Ihr Euch eigentlich über 2 Euro Bücher von Amazon auf, wenn Ihr mit Euren eigenen Büchern permanent 99 Cent-Aktionen macht. Man kommt sich ja schon vor wie in einem 1-Euro-Store." Allgemein wird diskutiert, wie lange man mit Sonderangeboten noch den Umsatz ankurbeln und sich von Verlagstiteln abgrenzen kann.

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Kommentare


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[…] Mit seinen 2-Euro-E-Books hat Amazon die Kindle Charts kräftig durcheinandergewirbelt und andere Verlage und Indie-Autoren nach hinten verdrängt. Bei Weltbild kommt es zu einer Wachablösung. […]

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Des einen Freud ist des anderen Leid: Amazon haut 20 eBooks für je 2 Euro rausMarcella Montreux | Marcella Montreux 17. Juli 2013 um 19:32

[…] Nika Lubitsch “Der 7. Tag” und “Das 5. Gebot” fasst das (Zitat gefunden bei lesen.net) in klaren Worten zusammen: “Warum regt Ihr Euch eigentlich über 2 Euro Bücher von Amazon auf, […]

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Amazon senkt die Preise für E-Books | digital publishers 18. Juli 2013 um 22:04

[…] Buchreport.de, Kommentar auf Welt.de, lesen.net […]

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[…] Kindle Deals der Woche haben es diesmal schwer gegen die Phalanx der 2-Euro-E-Books, können sich aber nichts desto trotz sehen lassen. Daneben locken günstige Psychothriller, eine […]

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DaMan 19. Juli 2013 um 17:33

Was ist den das für eine Schwachsinnsaussage:

“Wir sehen doch gerade heute wieder, dass Amazon mit einem Fingerstreich alle Pläne und Strategien zunichte machen kann.”

Ist billich als Selfpublisher / Indie eine Strategie oder ist es das hoffen auf: es ist so bliich, das nehme ich mal so mit (wie die Quengel Süßigkeiten an der Kasse im Supermarkt).

Auch als Selfpublisher muss man einen vernünftigen Preis setzen und nicht über bllich als Strategie reden. Wenn man nur so in die Charts kommt bringt das keinen langfristigen Erfolg, oder?!?

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Juergen 20. Juli 2013 um 09:45

Spannend.

Erinnert an Spieletheorie/Gefangenendilemma. Wer stoppt zuerst die Selbstausbeutung und wartet ab, was der "Gegner" tut?

Das ist der Grund, warum es Gewerkschaften gibt. Man braucht also eine Gewerkschaft der deutschen Indie-Autoren, die sich kollektiv dagegen wert, verramscht zu werden. Allerdings müssten sie sich dann auch selbst an die Spielregeln halten und sich nicht selbst für 99 Cent prostituieren.

Schon traurig: Eine Kugel Eis für 5 Minuten vergnügen kostet überall mehr als ein E-Book für tagelanges Vergnügen. Sehr traurig!

Aber nur keine Angst, auch Amazon wird irgendwann einmal Geld verdienen wollen (oder besser deren Aktionäre). Und bei solchen Modellen wird nur draufgezahlt.

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