Skip to main content

bibliothek digital: eBooks günstig leihen

Schon in knapp Hundert Städten im deutschsprachigen Raum können Medien auch in digitaler Form ausgeliehen werden. In den Archiven sind auch immer mehr eBooks & ePaper zu finden. Ob die eigene Stadt bereits eine eAusleihe anbietet, sieht man auf der Karte unter www.bibliothek-digital.net. Es kann sich dabei lohnen, das Angebot mehrerer Städte in der Umgebung zu vergleichen. Beispiel: In Düsseldorf bekommt man für eine Jahresgebühr von 13€ bereits ein recht umfangreiches Angebot im Bereich eBooks. Entscheidet man sich für Köln zahlt man 23€ Jahresgebühr und bekommt eine deutlich kleinere Auswahl.

Das Konzept hinter den sogenannten eAusleihen könnte noch kundenfreundlicher sein und spiegelt die lokale Denke der Stadtbüchereien wieder, über die man sich als Kunde teilweise wundert. So kann man den Leihausweis nicht online beantragen, sondern muss diesen wie gewohnt vor Ort in der Stadtbücherei ausstellen lassen. Dieser gilt auch nur für die eAusleihe in der ausgewählten Stadt und nicht etwa bundesweit.

Ich habe die eAusleihe der Stadtbücherei Düsseldorf ausgiebig getestet und bin jetzt schon begeistert. Jedes eBook kann zwar gleichzeitig nur von einem Kunden ausgeliehen werden, aber man kann sich vormerken lassen und wird dann automatisch per eMail benachrichtigt, sobald das eBook zurückgegeben worden ist. Hat man ein eBook nicht rechtzeitig zu Ende gelesen, kann man es noch mal ausleihen oder vormerken. Das ist schon alles sehr komfortabel. Ich finde auch das automatische Ablaufen der Ausleihfrist super, weil so keine teuren Mahngebühren anfallen können. Da man je nach Stadtbücherei und Titel eBooks i.d.R. zwischen 7 Tage und 3 Wochen ausleihen kann, ist es besser, nicht zu viel auf einmal auszuleihen. Da ist es sogar von Vorteil, wenn man sich nur vormerkt und weitere Titel später ausleiht.

Sehr positiv finde ich, dass man für die geringe Jahresgebühr Zugang zu viel Lesestoff bekommt. Toll ist natürlich, dass der Zustand von eBooks nicht mit der Zeit schlechter wird (z.B. keine Eselsohren und Flecken wie bei gedruckten Büchern), man außer für den Ausweis keine längeren Wege zur Bibliothek in Kauf nehmen muss und die Schlepperei von Büchern entfällt.

Nachteil ist momentan, dass das Angebot technisch noch nicht ganz rund läuft, was aber bis Herbst 2009 nachgebessert werden soll. So kann es passieren, dass man ein eBook ausleihen möchte und statt des Downloads eine Fehlermeldung kommt, dass man es später noch mal versuchen soll. Das spätere Versuchen hat bei mir bisher bei solchen Titeln noch nicht zum Erfolg geführt. Außerdem kann es sein, dass nach dem erfolgreichen Download die Ausleihfrist beim eBook fehlt. In diesen Fällen bekomme ich nur eine einzige Seite angezeigt, auf der steht, dass der Zugriff nicht erlaubt ist.

button_e-ausleiheBei mir waren ca. 60-70% der von mir gewünschten eBooks ausleihbar, bei den restlichen hatte ich so massive technische Probleme, dass es nicht geklappt hat. Da die Jahresgebühr relativ gering ist und sich schon nach 1-2 ausgeliehenen eBooks rechnet, finde ich das nicht so schlimm. Ich nutze das Angebot auf jeden Fall gerne weiter und gehe davon aus, dass die Technik wie angekündigt in den nächsten Monaten weiter optimiert wird.

Die eAusleihe von Stadtbüchereien stößt aber auch inhaltlich an ihre Grenzen. Hier habe ich z.B. bisher noch keine Neuheiten oder aktuelle Bestseller bekommen, viele meiner Lieblingsautoren wie Henning Mankell sind gar nicht vertreten. Ich finde aber trotzdem genug interessanten Lesestoff, indem ich z.B. nach älteren Bestsellern suche und beim Stöbern habe ich bisher auch noch jedesmal mehrere interessante eBooks gefunden. So kann die eAusleihe eine geeignete Quelle sein, um sich günstig mit guten eBooks zu versorgen. Nur die eAusleihe würde mir zwar nicht reichen, aber ca. 30-40% der eBooks, die ich gelesen habe, waren ausgeliehen. Das macht das digitale Lesen deutlich günstiger.

Fazit

bibliothek digital ist auf jeden Fall ein innovativer und vielversprechender Anfang. Ich kann jedem, der gerne eBooks liest, nur empfehlen, vor dem Kauf zu schauen, ob man das eBook auch ausleihen kann. So wollte ich mir eigentlich z.B. "Puls" von Stephen King und "Vor aller Augen" von James Patterson kaufen, hatte aber rechtzeitig gesehen, dass man beide eBooks bei der Düsseldorfer Stadtbücherei ausleihen kann.

/Olivera Wahl

Ähnliche Beiträge


Kommentare


Trend: eReader-Verleih in Hotels & Bibliotheken » eBooks » lesen.net 23. Juni 2009 um 09:49

[…] hierzulande der eBook-Verleih boomt – immer mehr Bibliotheken erweitern ihr Sortiment um digitale Bücher und Zeitschriften -, ist man in den USA mal wieder […]

Antworten

Sony: Noch mehr Partner, noch mehr eBooks » eBooks » lesen.net 26. August 2009 um 09:36

[…] den Kinderschuhen steckt. Aber auch in Deutschland gibt es schon viele beachtenswerte Ansätze etwa zur Online-Ausleihe von eBooks. Die Büchereien können hier auch bereits ordentliche Erfolge […]

Antworten

USA: Bibliothek wird bücherlos » Debatte, eBooks » lesen.net 7. September 2009 um 12:24

[…] Thema eBook-Verleih ist kein Neues: In Deutschland gibt es etliche Pilotprojekte bei Stadtbibliotheken, in den USA auch schon vereinzelt Verleihmodelle mit eReadern. Während es bislang aber immer nur […]

Antworten

CTL 27. November 2009 um 12:55

Zum Thema "Kundenfreundlichkeit der Bibliotheken" :
PERSÖNLICHE ANMELDUNG ist notwendig, weil mit der Anmeldung eine Ausleihe von ALLEN Medien der Bibliothek möglich wird. Und da ist es schon für die Bibliothek ganz nett, wenn per Personalausweis ersichtlich wird, wo die Bibliotheksbücher bleiben.

BEZAHLT wird immer nur an die Bibliothek am Ort. EBook-Lizenzen kosten Geld. Von einer Anmeldung eines Lesers in der Gemeindebücherei Hintertupfingen beispielsweise hat nur die Bibliothek finanziellen Nutzen (und kann Lizenzen kaufen, bzw. der geldgebenden Kommune via Leserstatistik ihre Daseinsberechtigung plausibel machen). Wären Bibliotheken Sache des Bundes und keine FREIWILLIGE LEISTUNG (!) der Kommunen, wäre das anders.

Antworten

eBook Reader Verleih in Bern » eReader » lesen.net 30. März 2010 um 15:55

[…] einzigartig im deutschsprachigen Raum: Zwar bieten auch einige deutsche Bibliotheken bereits eBooks zum Verleih an, um eBook Reader hat sich der Anwender aber selbst zu kümmern. Darüber hinaus gibt es […]

Antworten

Heike 29. Dezember 2010 um 20:35

Ich kann die Seite nicht aufrufen, gibt es die digitale Bibliothek nicht mehr?

Antworten

Startbibliothek verleiht eBook Reader » eReader » lesen.net 4. Februar 2011 um 16:37

[…] seit geraumer Zeit befassen sich Stadtbibliotheken in ganz Deutschland mit dem Thema eBooks – unter dem Dach von […]

Antworten

eBook-Verleih in Österreich ein (wachsender) Erfolg » eBooks » lesen.net 9. Februar 2011 um 19:05

[…] Verleih digitaler Literatur ist für Bibliotheken im deutschsprachigen Raum schon seit geraumer Zeit ein Thema – inzwischen sind allein unter dem Dach von onleihe.net (DiViBib) fast 300 […]

Antworten

Elisa 14. Mai 2013 um 23:43

Guten Tag!

Bereits den ganzen Abend suche ich online nach Stadtbibliotheken in Wohnort-Nähe mit Ausleih-Angebot von E-Books und Online-Erwerb des Mitgliedsausweis'. Warum bietet keine Bücherei diese Option? Es müsste doch die Möglichkeit bestehen – sich online in einem Stadtbücherei-Verband als Mitglied registrieren zu lassen!
Nicht alle Interessenten sind mobil genug, eine Stadtbücherei im weiten Umkreis aufzusuchen, um diesen Ausweis zu erhalten!!
Leider bietet Amazon.de auch nur EBook-Leihbücher für seine eigenen Kindle-Reader an.
Diesbezüglich besteht allgemein noch Bedarf "über den Tellerrand hinaus" zu denken, um den überregionalen Bereich abzudecken.

FG. Elisa

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*