eBook Flatrate bei Gabler
Die Fachverlage erweisen sich einmal mehr als Innovationsmotor im Geschäft mit digitaler Literatur. Der Wiesbander Gabler Verlag hat Deutschlands erste eBook Flatrate an den Start gebracht, die diesen Namen auch wirklich verdient.
Genau genommen handelt es sich sogar um zwei sogenannte eFlatrates, die der Spezialist für Wirtschaftsliteratur offeriert. Das vielfältige Angebot wurde in zwei Cluster ("eBibliotheken") Marketing | Vertrieb und Steuern | Rechnungswesen | Wirtschaftsrecht unterteilt, die getrennt voneinander abonniert werden können. Die Bezugspreise sind zielgruppengerecht- und damit keine Schnäppchen.
299 Euro Jahresgebühr kostet der Zugriff auf die 109 Fachbücher zu Marketing und Vertrieb, 264 Euro die 61 Publikationen rund um Steuern und Recht. Die Summen relativieren sich beim Blick auf den Preis pro Buch: 2,70 Euro bzw. 4,30 Euro kostet da der Zugriff auf eBooks, die "im Einzelverkauf" schon einmal 50 Euro kosten.
Die eBooks liegen fachbuch-typisch zumeist als pdf vor und sind mit Adobe-DRM geschützt. Die Übertragung auf eBook Reader stellt kein Problem dar – weil das Angebot über Ciando realisiert wird, kann außerdem im Browser gelesen werden (Ciando Online-Lesen im Test)
Gerade bei häufig aktualisierter Fachliteratur ist die eBook Flatrate eine sicherlich für viele Kunden erwägenswerte Alternative zum regelmäßigen Neukauf der gedruckten Bücher. Im B2B-Bereich wiegen Features wie eine Suchfunktion zudem viele (vermeintliche) Nachteile von elektronischem Lesen wieder auf.
Entsprechend zählen Fachverlage bislang zu den großen Gewinnern vom Digital Shift: Die Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media, zu der auch der Gabler Verlag gehört, erwartet innerhalb der nächsten Jahre mehr Umsätze mit digitaler als mit gedruckter Literatur. eBook Flatrates könnten ein weiterer Schritt in diese Richtung sein.
Wie bei allen pauschalen Bezahlmodellen muss aber auch bei Gablers eFlatrate im Einzelfall geprüft werden, wie oft man wie viele Angebote tatsächlich in Anspruch zu nehmen gedenkt und ob Einzelkäufe nicht doch günstiger wären. Die lange Vertragsbindung von einem Jahr macht diese Rechnung nicht einfacher, hier wäre weniger (Laufzeit) mehr.
Im Sinne einer vielfältigen Auswahl wäre es auf jeden Fall schön, wenn eBook Flatrate Modelle auch in anderen (Verlags)häusern Schule machen würden. Im weitesten Sinne eine Flatrate haben neben Gabler momentan nur die öffentlichen Bibliotheken im Angebot, wo man für einen monatlichen Obulus unbegrenzt eBooks (im Rahmen der Verfügbarkeiten) ausleihen darf.
<Danke Marvin!>
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