justread.de macht dicht: Viele eReader Schnäppchen
Wenige Wochen nach dem (vorläufigen?) Aus vom holländischen eBook Reader Hersteller iRex schließt auch der älteste und wohl bedeutendste deutsche iRex-Vertragshändler seine Pforten: Über justread.de wurden seit 2006 iRex' großformatige Business-Reader verkauft; vor etwa einem Jahr begann die sukzessive Ausweitung des Sortiments auf andere Hersteller. Nun nimmt Betreiber Falk Kühnel den Online-Shop aus persönlichen Gründen vom Netz – der damit verbundene Räumungsverkauf ist durchaus beachtenswert.
Fünf verschiedene eBook Reader befinden sich noch im Angebot, darunter nur noch ein Modell von iRex: Der Acht-Zoller iRex iLiad "Book Edition" (im Vergleich zum Basismodell ohne WLAN) ist für 399 Euro zu haben – 150 Euro unter unverbindlicher Preisempfehlung, aber nicht wirklich günstig. Wer sich mit dem Formfaktor anfreunden kann, sollte eher 20 Euro drauflegen und zum Folgemodell DR800S greifen, welches in unserem Test allerdings auch nur bedingt überzeugen konnte. Einen wesentlichen Kritikpunkt – der unbefriedigende Funktionsumfang – konnte iRex allerdings zwischenzeitlich über ein Firmware Update teilweise ausräumen; schön, dass der Hersteller infolge seiner finanziellen Probleme nicht auch den Service eingestellt hat.
Drei der weiteren bei justread.de vorrätigen Modelle – Foxit eSlick, Cool-er Reader und Shinebook – haben dieselbe Hardwarebasis (Netronix EB-600), Optik und Specs variieren darum allenfalls im Detail. Mit 160 Euro am preiswertesten (und damit gleichzeitig aktuelle günstigster 6″ E-Ink Reader) ist der eSlick, dessen Distributor Foxit allerdings gerade insolvent angemeldet hat. Das Shinebook kommt direkt von Netronix (bzw. einer 100%igen Tochter), der Cool-er Reader (mit 1 Gbyte statt 512 Mbyte Speicherplatz) vom britischen Händler Interead. Alle Lesegeräte sind bei justread.de deutlich billiger als sonstwo im Internet zu bekommen, allerdings hardwareseitig nicht mehr ganz "state of the art".
Drei Jahre hat auch schon das Hanlin V3 auf dem Buckel, dessen hierzulande bekanntester Klon auf den Namen Bebook One hört. Für 160 Euro kann man sich den alle gängigen Dateiformate (auch Adobe DRM & pdf-Reflow) unterstützenden Sechs-Zoller durchaus genauer ansehen; eine deutschsprachige Video-Review findet sich hier.
justread.de offeriert die Bezahlung via Nachnahme – eine Option, von der man vor dem Hintergrund der Geschäftssituation sicherheitshalber Gebrauch machen sollte. Mit dem Bonner Händler verabschiedet sich ein absoluter Pionier im hiesigen Geschäft mit elektronischen Lesegeräten – lange bevor Buchketten, Versandhäuser und sogar Drogeristen die Geräteklassse für sich entdeckten, konnte man auf justread.de bereits eBook Reader shoppen. Im Zuge des Erfolgs von Plattform-Modellen von Apple und Amazon sowie der Ausweitung vom eBook Reader Vertrieb auf den stationären Buch- und Elektronikhandel wird es für kleine spezialisierte Online-Shops in Zukunft sicherlich nicht leichter, für ihre Zielgruppen sichtbar und attraktiv zu sein.
<via Mobileread>
Kommentare
Marcel 7. Juli 2010 um 17:20
das ist doch auch ne meldung wert:
http://www.teleread.com/2010/07/07/interead-maker-of-cool-er-ereader-in-liquidation/
E-Book Reader für bis zu 40% billiger bei justread.de | Die Schreibtischwerkstatt 19. Juli 2010 um 13:24
[…] justread.de Miro – Posted on 19 Juli 2010 Des einem Leid ist des anderem Freude. Wie ich auf lesen.net gelesen habe, macht justread.de dicht. Das heißt also die müssen ihr Lager noch leer […]
Jan 22. August 2010 um 17:33
Unter der URL wird jetzt ein 549 Euro teurer Reader angeboten.
So ein Wahnsinn!
Samsung stellt E-Paper & E-Reader Entwicklung ein » eReader » lesen.net 24. August 2010 um 20:21
[…] zu spüren bekommen. Nach Pleiten von Herstellern (iRex), Resellern (u.a. Cool-er) und Händlern (justread.de) räumt nun der erste E-Paper Entwickler das Schlachtfeld. Dabei trifft es keinen […]