USA: eBook Reader für $170 (120 Euro)
Ein nicht unwesentlicher Grund dafür, dass Bücher im Vergleich zu verwandten Inhalten (Musik, Filme) noch nicht ganz den Sprung in die digitale Welt geschafft haben, ist zweifellos die Bepreisung der Endgeräte. Während "Stand Alone" Abspielgeräte für MP3s inzwischen für kleines Geld zu haben sind, werden für einen brauchbaren eBook Reader immer noch knapp EUR 300 fällig.
In den USA, wo die Preise aktuell knapp unter dem Niveau hierzulande liegen, kommt nun mächtig Bewegung in den Markt. Mit dem Cool-er Reader kam gerade ein e-Reader für $250 in den Handel kommen. Und schon jetzt ist ein auch in Deutschland verkauftes Gerät zum Schnäppchenpreis von $170 bestellbar.
Der im Elektronikbereich äußerst renommierte Online-Shop newegg.com verkauft das Ectaco jetBook zu diesem Kampfpreis, der umgerechnet gerade einmal 120 Euro entspricht. Damit wird der chinesische Fünf-Zoller aktuell das mit Abstand günstigste eBook Lesegerät im Handel.
Das Ectaco jetBook unterscheidet sich in einigen Punkten von typischen eReadern der aktuellen Generation. So wurde ein klassischer LCD-Bildschirm verbaut, wie er auch in Taschenrechnern oder Digitaluhren zu finden ist. Die Darstellung der Schrift wird in Reviews aber trotzdem als scharf und auf einem Level mit e-Ink Displays beschrieben. Zudem entfällt die Verzögerung beim Neuaufbau der Seite, etwa beim Umblättern.
Gelobt wird auch die gute Ordnerstruktur, bei welcher auch die Verwaltung von mehreren Hundert Dateien auf dem Gerät kein Problem darstellt.
Wesentliches Manko des im März 2008 erschienen Ectaco jetBook war Anfangs seine magere Unterstützung von nur drei Dateitypen. Nach diversen Firmware-Upgrades soll das Gerät inzwischen aber mit allen gängigen eBook-Formaten (txt, html, pdf, mobi, epub) zurecht kommen.
Insgesamt fällt die Ausstattung des 210g leichten Geräts aber eher bescheiden aus. Das Display ist kompakt (5″), der Speicherplatz knapp bemessen (110 Mbyte intern, SD-Kartenslot), mangels Grauabstufungen ist das Ectato jetBook für die Darstellung von alles außer reinem Text eher ungeeignet.
In sofern handelt es sich um ein klassisches NoFrills-Angebot: Wer nur auf der Suche nach einem mobilen Lesegerät für DRM-freie Texte (kein Support von epub/pdf Kopierschutz) ist, kann mit dem Ectato jetBook absolut glücklich werden. Das etwas billig wirkende Plastikgehäuse und die technische Eingeschränktheit lassen den ereader im Vergleich zur (allerdings deutlich kostspieligeren) Konkurrenz von Sony und Amazon aber recht alt aussehen.
Auch hierzulande wird das Ectato jetBook seit August 2008 verkauft. Der Preis wurde hier aber noch nicht an die Marktgegebenheiten angepasst: Für EUR 269 (Herstellerseite / Hersteller via Amazon.de) ist das Gerät noch definitiv zu teuer. Für das gleiche Geld gibt es mit dem Bookeen Cybook Gen3 ein deutlich leistungsfähigeres Gerät, (inkl. Gutschein) noch günstiger ist sogar der derzeitige Bestseller Sony Reader.
Bild: Größenvergleich Ectaco jetBook – Sony Reader – Amzon Kindle (von ectaco.com)
Kommentare
Anubiz 19. Juni 2009 um 15:19
hm, klingt wie ein leichteres Rocket ebook :)
SF Usability-Test: Aktuelle eReader “genügend” » eReader » lesen.net 11. September 2009 um 08:17
[…] das hier abgebildete Ectaco Jetbook bekam ein “ungenügend.” (Note 3,8) Begründung: Der mit konventionellem LCD-Panel […]
Ectaco jetBook Lite mit AA-Batterieantrieb » eReader » lesen.net 18. Oktober 2009 um 14:01
[…] schon beim Vorgänger, dem in den USA konkurrenzlos günstigen jetBook, setzt Ectaco auf ein reflektives (also nicht hintergrundbeleuctetes) TFT-Display. Vorteile […]
Ectaco jetBook auf 149 Euro reduziert » Kaufen » lesen.net 24. November 2009 um 15:53
[…] jetBook bereits im Zusammenhang mit einer ähnlich radikalen Preissenkung in den USA ausführlich vorgestellt, einen deutschsprachigen Erfahrungsbericht gibt es hier. Größter Harken des ansonsten […]