Skip to main content

Amazon Underground: Hunderte gratis Premium-Apps für Android-Nutzer

Nach dem Flop des Fire Phone konzentriert Amazon jetzt offenbar alle Ressourcen darauf, seinen eigenen App-Marktplatz – mit integriertem Online Store – auf möglichst viele Android-Geräte zu bringen. Der neue Amazon Unterground lockt mit mehr als 450 komplett kostenlosen Premium-Apps, der Kunde "bezahlt" nur mit Nutzungsdaten.

In der Vergangenheit sollte eine täglich wechselnde "App des Tages" Android-Nutzern die Installation des Amazon App-Shop schmackhaft machen. Dabei handelt es sich um einen alternativen App-Marktplatz, der bei (Kindle-)Fire-Tablets und beim Fire Phone als Standard vorinstalliert ist. Gratis-Apps als Anreiz brauchte der Amazon App-Shop auch, denn das App-Angebot ist im Vergleich zu Google Play deutlich geringer (480.000 zu 1,5 Millionen).

483 kostenlose Premium-Apps, bezahlt von Amazon

Die gratis App des Tages hat Amazon in der vergangenen Woche eingestellt – und setzte ein wesentlich attraktiveres Angebot an ihre Stelle. Im brandneuen Amazon Underground gibt es derzeit 483 ansonsten kostenpflichtige Apps, die komplett kostenlos nutzbar sind. Amazon übernimmt nicht nur den Kaufpreis, sondern auch sämtliche In-App-Gebühren, weshalb die Apps als "actually free" deklariert sind.

Bildschirmfoto 2015-08-31 um 11.06.06Zum Start-Sortiment des Underground zählen populäre Android-Spiele wie der Goat Simulator, das Jump-and-Run-Game Ducktales: Remastered, Sonic Dash, Drone: Shadow Strike und Badland ebenso wie Produktiv-Apps wie OfficeSuite Professional 8 und Sparkasse+. Amazon bezahlt die App-Entwickler nach Nutzung (12 US-Cent pro Stunde), wofür Amazon naturgemäß zu erheben hat, wie lange die geladenen Apps in Betrieb sind.

"Walled Garden" wird aufgehübscht

Das befeuert natürlich die Spekulationen, dass es Amazon hier vor allem auf Daten abgesehen hat (Golem: Hunderte Apps gratis im Tausch gegen Überwachung, Bild: Gratis-Apps im Tausch gegen Daten?). Und das Fachblog Stadt Bremerhaven merkt an, dass Amazon mit seinen Amazon Game Studios auch selbst als App-Entwickler in Erscheinung tritt, für die die erhobenen Nutzungsdaten Gold wert sind.

Fakt ist: Android-Nutzer können mit Amazon Underground viel Geld sparen. Vor allem bei interessanten Spielen, die über In-App-Käufe schnell ein teures Unterfangen werden. Dass Amazon damit nebenbei seinen App-Store-Marktanteil gewaltig aufbohrt (und die Präsenz seines Online Store auf Android-Geräten) sowie Erkenntnisse über die Nutzbarkeit gewinnt, kann einen stören oder auch nicht. Im Hinterkopf sollte behalten werden, dass man sich mit dem Amazon App-Shop in einen weiteren "Walled Garden" begibt, dessen Rahmenbedingungen – etwa die komplette Kostenübernahme bei In-App-Käufen – sich jederzeit ändern können.

Ähnliche Beiträge


Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*