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"Fire Phone 2.0": Vergünstigte Android-Geräte mit Amazon-Werbung und -Apps

Das 2014 erschienene erste Smartphone von Amazon, das Fire Phone, ging als einer der größten und kostspieligsten Flops in die Unternehmensgeschichte ein. Um ein eigentlich geplantes Folgemodell ist es still geworden, dafür greift Amazon jetzt mit angepassten Android-Smartphones an.

Seit Jahren gibt es Fire Tablets und auch einige eBook Reader der Kindle-Familie vergünstigt "mit Spezialangeboten". Im Tauch gegen 10 bis 20 Euro Abschlag beim Verkaufspreis willigt man ein, Amazon-Werbung auf dem Sperrbildschirm und in Menüs (nicht aber in Apps beziehungsweise eBooks) zu erdulden. Ein Erfolgsmodell – die Produkt-Varianten mit Spezialangeboten stehen in den Elektronikcharts durchweg vor den werbefreien Ausführungen, Amazon verdient Geld mit verkauften Anzeigen und mit zusätzlichem Umsatz auf der eigenen Plattform.

Bildschirmfoto 2016-07-05 um 17.10.24Das Prinzip überträgt der Online-Händler jetzt auch auf Geräte anderer Hersteller. Vom 12. Juli an verkauft Amazon in den USA zwei Android-Smartphones mit je 50 US-Dollar Preisabschlag als "Prime Exclusive Phones". Das Einsteigergerät Blu R1 HD gibt es als Amazon-Prime-Angebot für 50 US-Dollar statt 100 US-Dollar, das Mittelklassemodell Moto G4 kostet 150 US-Dollar statt 200 US-Dollar.

Offenes Android 6.0 + Amazon-Integration

Die Geräte sind vertragsfrei und haben ein ganz normales Google Android 6.0 an Bord, das hauseigene Amazon-Betriebssystem Fire OS kommt also nicht zum Einsatz. Wohl aber die von Fire OS bekannten Spezialangebote. Außerdem sind zahlreiche Amazon-Apps vorinstalliert, vom App-Marktplatz Underground über die Kindle-App und Amazon Video bis hin zum Sprachassistenten Alexa.

Die Bündelung von Amazon-Angeboten und -Anzeigen mit offenen Android-Geräten ist attraktiv für den Online-Händler, bietet sich so doch eine kosteneffiziente Möglichkeit zur Erweiterung der Nutzungsbasis. Mit Prime-Mitgliedern werden dabei diejenigen Kunden adressiert, die ohnehin schon viel Geld bei Amazon lassen.

Im Vergleich zu echter Amazon-Hardware fehlt der Lock-In-Effekt, so ist der Google Play Store mit Tolino-Apps & Co. nur einen Tab entfernt. Was die Attraktivität aus Nutzersicht natürlich steigert. Auch in Deutschland werden wir wohl in Bälde vergleichbare Angebote sehen, während das nächste "echte" Fire Phone wohl noch eine ganze Weile auf sich warten lassen wird, wenn es überhaupt noch ein Thema im Hause Amazon ist.

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