#2: Wetab, HP Tablet, Archos 7, EB710, …
Heute mal eine tabletlastige Rundschau: Das Wetab kommt (frühstens) im Herbst statt im Sommer, ebenso wie ein Tablet Device vom PC-Weltmarktführer Hewlett Packard – voraussichtlich mit WebOS statt Windows 7. Weiterhin gibt es zwei neue Surftablets im eReader-Kleid sowie eine Mitteilung in eigener Sache.
Archos 7 Home Tablet im Handel
Vor zwei Wochen von uns als multifunktionale Alternative zu dedizierten Lesegeräten vorgestellt, ist das Archos 7 Home Tablet seit einigen Tagen auch in Deutschland beziehbar. Die unverbindliche Preisempfehlung des französischen Herstellers bei 180 Euro, tatsächlich sind aktuell rund 15 Euro mehr hinzulegen; trotzdem ist der 350 Gramm leichte Sieben-Zoller in seiner Produktklasse ein echtes Schnäppchen.
Engadget hat das Archos 7 Home Tablet gerade getestet und auch einige Lichtblicke ausgemacht (u.a. die eBook Funktion), tut sich aber trotzdem schwer mit einer Kaufempfehlung: Der Device könne vieles ein bisschen, aber nichts richtig gut. Die Bedienung über einen resistiven Touchscreen mache weniger Spaß als das (kapazitive) "Touch-Experience" von iPad & Co, der mangelnde Zugang zum Android Market schränke das App-Angebot massiv ein und begrenze die Nutzungsmöglichkeiten. Angesichts der nahenden Tablet-Flut sehen die Kollegen wenig Grund zum Zuschlagen, obgleich das Archos 7 Home Tablet seinen (konkurrenzlos günstigen) Preis durchaus wert sei.
Wetab kommt erst im September 2010
Wie das Quasi-Vorbild iPad verspätet sich auch das Wetab um einen Monat – statt im August soll der Verkaufsstart erst im September erfolgen. Die Verzögerung ist für sich betrachtet nicht der Rede wert, steht jedoch in einer Reihe von negativen Schlagzeilen, mit denen das zu Beginn vielfach als "iPad-Killer" (Presse) betitelte Berliner Unternehmen Neofonie immer wieder von sich reden machte. So wurde den Journalisten bei der offiziellen Produktvorstellung nur ein Demo-Video der Benutzeroberfläche präsentiert, ohne dies anzusprechen. Später wurde das einstige Wepad möglichst lautlos umgelabelt – Grund war vemutlich ein drohender Rechtsstreit mit Apple.
Weil das Wetab nur maximal sechs Stunden Akkulaufzeit mitbringt und mit 12″ Bildschirmdiagonale bei 800 Gramm Gewicht selbst für Tablet-Verhältnisse recht klobig ausfällt, standen die eBook Reader Qualitäten dieses Devices ohnehin nie im Vordergrund (obwohl Neofonie mit dem Claim "das Tablet für Verlage" auf Publisherjagd geht). Verzögerung und Folgen (stornierende Vorbesteller) reduzieren allerdings erst einmal den Wettbewerb um einen der wenigen deutschen Mitspieler, dessen offener Ansatz aus Verlags- wie Kundensicht eine interessante Alternative zur Apfelwelt darstellte – schade.
Was heise online als Fakt vermeldet, ist wohl noch mit einem Fragezeichen zu versehen: Die exklusiv von einem vor der Tür stehenden HP-Tablet mit Palm-OS berichtende Digitimes ist in der Vergangenenheit längst nicht immer als seriöse Quelle in Erscheinung getreten. Kollege Nate stuft die Meldung darum eher als Gerücht ein – allerdings ein naheliegendes, hat HP doch gerade erst Windows 7 als Tablet-Betriebssystem eine Absage erteilt und mit der Übernahme von Palm praktisch eine schlüsselfertige Option im eigenen Entwicklungslabor. So oder so – vor dem Herbst ist auch von Hewlett Packard wohl nicht mit einem Tablet zu rechnen.
EB710 e-reader rocks an LCD, intriguing user interface
Engadget hat einen schicken Sieben-Zoller mit LCD-Hintergrundbeleuchtung entdeckt, dessen Vermarktung als "ebook reader" wohl eher ein Werbegag ist – der Fokus liegt hier (wie auch beim Archos 7) auf der Vielfalt hinsichtlich darstellbarer Dateiformate und Nutzungsgebieten. Ohnehin ist bei solcher Hardware von chinesischen OEMs höchst unwahrscheinlich, dass die Geräte jemals im deutschen Handel zu haben sein werden; am Konzeptdesign könnte sich allerdings der eine oder andere Hersteller dedizierter Lesegeräte eine Scheibe abschneiden.
Pandigital Novel: A Color eBook Reader that Runs Android Apps (Pressemitteilung/pdf)
Deutlich handfester als der EB710 ist der "Pandigital Novel 7″ Color Multimedia eReader" (sic!) – hier scheint der Name trotz LCD-Display auch ein bisschen mehr Programm zu sein. Denn dank vollwertigem Google Android OS lassen sich eBooks aus den Plattform-Universen von Barnes & Noble und (bald) von Amazon schmökern, womit sich zumindest Amerikaner nicht um das verfügbare Literaturangebot sorgen müssen. Eine "erweiterte Partnerschaft" mit B&N erlaubt sogar die Nutzung der LendMe-Funktion, mit dem sich eBooks 14 Tage lang verleihen lassen – die "Rückgabe" erfolgt automatisch via DRM.
Der Pandigital Novel soll schon im Juni in den Staaten verfügbar sein und günstige 199 US-Dollar kosten, mit 450 Gramm fällt der Reader vergleichsweise schwer aus. Pandigital – Spezialist für Scanner und digitale Bildrahmen, bei letzteren sogar US-Marktführer – hat noch keine Angaben zur internationalen Verfügbarkeit gemacht und trat hierzulande bislang nicht nennenswert in Erscheinung, weshalb das Pandigital Novel wohl höchstens als Anschaffung im Amerika-Urlaub in Frage kommt – das Unternehmen verfügt nach eigenen Angaben über landesweit mehr als 20.000 Verkaufsstellen.
Der Aggregator testberichte.de listet nun auch unsere bislang acht Reviews zu elektronischen Lesegeräten (dort übrigens als "Computerhilfsmittel" deklariert). Wurden eBook Reader auch noch von anderen Redaktionen getestet – was gerade bei den exotischeren Modellen eher die Ausnahme ist -, liegen wir meist im Mittelfeld; eine Ausnahme stellt die Sony Reader Touch Edition dar, welche auf lesen.net deutlich schlechter als Anderswo wegkam; die Gewichtung der (hier miserablen) Display-Qualität für die Gesamtnote sieht bei uns wohl etwas anders aus.
Keine Sorgen muss man sich um die Displays von Hanvon N518 und Hanvon N526 machen, welche bereits testfertig auf unserem Schreibtisch liegen. Habt ihr "Sonderwünsche" hinsichtlich der auf lesen.net sezierten eBook Reader, freuen wir uns natürlich über Kommentare und Mails.
Kommentare
Curt 25. Mai 2010 um 07:20
Danke für die Vorschau auf neue Produkte.
lg
Micha 25. Mai 2010 um 12:14
Gute Übersicht, aber was ist mit dem ADAM von Notion Ink?
Pearl bringt < 100€ Reader mit Adobe DRM » eReader » lesen.net 27. Mai 2010 um 11:04
[…] mit Lesefunktion sind nichts Neues, wobei Pearl hier einen außergewöhnlich kompakten und niedrigpreisiges Gerät in der Hinterhand […]
1&1 Smartpad ist da, liest epub-Dateien » eReader » lesen.net 1. Juli 2010 um 08:24
[…] mit sehr ähnlichen Key Specs (7″ Touchscreen, Android 1.6 mit geschlossenem App Store; Zusammenfassung Testbericht) kostet gerade einmal 170 Euro, also nur etwas mehr als die Hälfte. 1&1 wird auf seine […]